Langsamer werden bis zum Anhalten und dann Umdrehen

[René]

[Gast MM]

Also immer, wenn ich morgens "hier" aufzuwachen scheine, dann kann ich ja feststellen, welche Idee ich gewählt habe.

Hm, möglicherweise ist diese Feststellung schon eine (fehlerhafte) Eigenentscheidung.
Nach den Entscheidungsregeln, Kapitel 30 (ein Text, der mir ganz schwer eingängig ist; sprich, ich kapiere ihn einfach nicht), wo es ja auch mit dem morgendlichen Aufwachen beginnt, fängts so an:
"Heute will ich keine Entscheidungen selber treffen."
Vielleicht hab ich mit dem obigen Satz schon eine Entscheidung selber getroffen?

[Siboa]

Sowas, was du geschrieben hast, brauche ihc immer mal wieder. Einfach um mich zu erinnern, dass es eine Alternative igbt.



Susanne

Danke, Susanne. Ich auch.

Bin zur Zeit wirklich ziemlich begeistert. Gerade habe ich entdeckt, dass es ja ein ganzes Kapitel (8) mit dem Namen 'DIE REISE ZURÜCK' gibt. Ich finde, der erste Abschnitt ist schon wieder so ein Kracher. Na gut, bis dann,

Hans

Was ich noch ergänzen möchte, ist, dass ich erschreckt bin wie umfänglich ich mit dem ego unterwegs bin in der Welt, der einzige Unterschied zu früher scheint zu sein, dass ich den Unfrieden nicht mehr rechtfertigen kann, nicht mehr glaubhaft begründen kann. Und um diese einfache Wahrheit zu umgehen, wird schon ganz schön in die Dramenkiste, vor allen Dingen in die Opferkiste gegriffen.


Susanne

[Gregor]

"Heute will ich keine Entscheidungen selber treffen."
Vielleicht hab ich mit dem obigen Satz schon eine Entscheidung selber getroffen?

Lies das Kapitel einfach zu Ende. Denn genau auf diese Frage wird dort eingegangen.

Gregor

[Gregor]

Was ich noch ergänzen möchte, ist, dass ich erschreckt bin wie umfänglich ich mit dem ego unterwegs bin in der Welt, der einzige Unterschied zu früher scheint zu sein, dass ich den Unfrieden nicht mehr rechtfertigen kann, nicht mehr glaubhaft begründen kann.

Kein Grund zu erschrecken. Es reicht die alte "japanische" Weisheit, die da lautet: "Isso!". Sonst geht es wieder ab in die alte christliche Weisheit: "Ich bin ein Sünder. Ich bin nicht würdig ... usw. usw."

Und um diese einfache Wahrheit zu umgehen, wird schon ganz schön in die Dramenkiste, vor allen Dingen in die Opferkiste gegriffen.

Schon stark, welche Anstrengungen aufgebracht werden, den Wahnsinn aufrecht zu erhalten, nicht wahr? Ich zitiere mich mal selbst:

Denn bei genauerem Hinsehen lässt sich relativ schnell feststellen, dass die Welt der Schuld und Angst mehr Sicherheit vermittelt als eine bedingungslose unveränderliche LIEBE GOTTES.

Nun könnte jemand mit dem geballten "Kurs-Wissen" in der Birne versucht sein zu sagen: "Nee, nee, diese Welt bietet keine Sicherheit, noch nicht einmal Scheinsicherheit."

Aber leider ersetzt "Kurs-Wissen" nicht die Notwendigkeit, tatsächlich mal nach innen zu schauen und der erstaunlichen Tatsache ins Gesicht zu sehen, dass die Wertschätzung von so vielen kleinen Dingen mehr Wert (und damit Sicherheit) verspricht, als irgendein ominöser Frieden Gottes, der in irgendwelchen blauen Büchern beschrieben wird. Es ist einfach eine Frage der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, egal, ob man sich nun zwei Monate, zwei Jahre oder 20 Jahre mit dem Kurs beschäftigt hat.

Dieses Hinschauen dient nicht irgendwelchen Erkenntnissgewinnen, sondern führt zu der ganz offensichtlichen Notwendigkeit, mich mit meinen vermeintlichen Werten an IHN zu wenden. Mehr ist da gar nicht erforderlich. Weniger aber auch nicht.

Gregor

[Gast MM]

"Heute will ich keine Entscheidungen selber treffen."
Vielleicht hab ich mit dem obigen Satz schon eine Entscheidung selber getroffen?

Lies das Kapitel einfach zu Ende. Denn genau auf diese Frage wird dort eingegangen.

Gregor

Ich habe das Kapitel mindestens schon 20 mal gelesen und mich heute früh bereits zwei Stunden damit beschäftigt, doch kommt er mir - wie üblich - abstrakt vor. Jedesmal, wenn ich auch nur eine konkrete Handlung hernehme (bzw. auch nur an sie denke), gerate ich in Verwirrung.
Nun nehme ich stark an, dass ich unter "Entscheidung selber treffen" etwas völlig anderes verstehe, als der Kurs meint.
Mit "Entscheidung selber treffen" kann überhaupt keine konkrete Handlung gemeint sein, sondern es muss das Denken (= Urteilen, Entscheiden?) über eine konkrete Handlung gemeint sein.
Beispiel: morgens aufwachen und dann?
Schon da verheddert sich alles. WER entscheidet denn, ob aufgestanden wird oder liegen geblieben? Also irgendwer muss sich doch entscheiden (auch wenns nur im Traum/Illusion geschieht)? Und egal, was ich tue, ich hab damit doch schon irgendeine Entscheidung selber getroffen, egal welche: liegenbleiben oder aufstehen. Oder nicht?
Wenn ich so denke, komme ich keinen mm weiter. Also kann überhaupt nichts damit gemeint sein, was ich sehen, anfassen, tuen, rumschieben, liegen lassen usw. kann.

[Hans]

[Hans]

[G.D.]

"Können Sie Ihre Angst anschauen, wie Sie einen schönen Diamanten, den Sie in den Händen halten, anschauen würden?", fragte J. Krishnamurti.

Ja, genau dann "sehe" ich sie, die Angst!

[René]

Also, ich benutze SEINE Gesetze, um mich IHM zu widersetzen?
Na, wenn das man nicht ein schlechtes Gewissen zur Folge hat.
Was, wenn ER das mal raus-kriegt?

Es wäre schon merkwürdig, wenn kein Widerstand auftauchen würde.

Wenn ER das mal raus-kriegt... Kann ich glauben, dass ER dann darüber lacht? Und wenn ich das glauben kann, wo oder wie lange bleibt dann mein Widerstand?

Aber, wenn mich das Ergebnis nicht zufrieden stellt, sagt der Kurs, sei ein Richtungswechsel angezeigt.

Ja, Er will doch nur, dass ich glücklich bin... eine sehr einfache und unverkrampfte Empfehlung.

Wenn ich nicht erkenne, dass ich leide und Angst da ist, wenn ich das verleugne, werde ich auch keinen Anlass zu einem Richtungswechsel sehen.

Leuchtet ein...

"Können Sie Ihre Angst anschauen, wie Sie einen schönen Diamanten, den Sie in den Händen halten, anschauen würden?", fragte J. Krishnamurti.

Hans

Als "Fan" von J.K. sag ich mal: oh... eine interessante Variante!

René