Reinkarnation

[Thomas]

Habe mir jetzt doch mal das erste Buch von Gary Renard gekauft. Es liest sich wirklich ganz nett. Toll fand ich, wie Pursah (Seite 133) drei angebliche Jesus-Worte zitiert:

"Du träumst von einer Wüste, in der Luftspiegelungen dich beherrschen und plagen, aber diese Bilder kommen von dir.

Der Vater hat die Wüste nicht gemacht, und du bist noch immer bei ihm zu Hause.

Um zurückzukehren, vergib deinem Bruder, denn nur dann vergibst du dir selbst."

Ich glaube, kürzer und besser kann man den Kurs kaum auf den Punkt bringen!

Was mich aber irritiert, ist, dass er immer wieder die Reinkarnation ins Spiel bringt. Das passt für mich so gar nicht zum Kurs. Ich kenne die Stelle im Kurs, wo auf Reinkarnation eingegangen wird. Die finde ich sehr gut, sie warnt nicht ausdrücklich vor dem Glauben an Reinkarnation, aber ermutigt auch nicht dazu. Aber für mich führt der Glaube an individuelle Seelen, die reinkarnieren, eher weg vom Kurs-Konzept.

Sorry, ich fürchte, ihr habt diese Thema schon zur Genüge durchgekaut

Grüße,
Thomas

[Gregor]

Sorry, ich fürchte, ihr habt diese Thema schon zur Genüge durchgekaut

Naja, durchgekaut eher nicht, vielleicht hier und da rüde abgebügelt.

Aus dem Kurs läßt sich nichts (was die "Tatsache" oder Existenz der Reinkarnation angeht) ableiten: er vertritt eine neutrale Position, obwohl immerhin ein ganzes Kapitel im Handbuch sich mit dem Thema beschäftigt. Die Reinkanation ist eine Vorstellung der dualen Welt, also hat sie (aus Kurssicht) nur einen Zweck: sie kann der Vergebung dienen. Wie der Pickel auf der Nase. Oder der Weltuntergang.

Komischerweise ist es jedoch ein sehr emotionales Thema mit fundamentalistischen Tendenzen. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da hätte man mich doof angeguckt, wenn ich das Thema "Reinkarnation" erwähnt hätte. Heute gehört es wohl zum guten Ton.

Das dritte Hindernis vor dem Frieden, die Anziehungskraft des Todes, ist salonfähig geworden.

Gregor

[Thomas]

Tja, die Vorstellung von Reinkarnation beinhaltet halt alles, was das gute Ego braucht: Individualität verbunden mit Unsterblichkeit.

[René]

Tja, die Vorstellung von Reinkarnation beinhaltet halt alles, was das gute Ego braucht: Individualität verbunden mit Unsterblichkeit.

Ja, sehe das auch so.
Was ich noch nicht klar sehe, ist die umgedrehte Frage: Braucht Individualität auch ein Ego? Oder ist Individualität tatsächlich schon von Haus aus (weil vermeintlich illusionär) gleich Ego?

René

[Thomas]

Ich würde sagen, Individualität ist das Ziel des Ego. Individualität kann es also nur innerhalb des Ego-Denksystems geben.

[Inge]

Was mich aber irritiert, ist, dass er immer wieder die Reinkarnation ins Spiel bringt. Das passt für mich so gar nicht zum Kurs. Ich kenne die Stelle im Kurs, wo auf Reinkarnation eingegangen wird. Die finde ich sehr gut, sie warnt nicht ausdrücklich vor dem Glauben an Reinkarnation, aber ermutigt auch nicht dazu. Aber für mich führt der Glaube an individuelle Seelen, die reinkarnieren, eher weg vom Kurs-Konzept.

Well, andere Konzepte sollen ja auch eine gewisse Gültigkeit haben. Der Kurs ist bloss ein Weg unter vielen....

Mir persönlich ist das Reinkarnation-Konzept eher tröstlich: sollte ich in diesem Leben nicht 100%ig aufwachen, gibt es im nächsten eine neue Chance. Wenn es diese nicht gäbe, wären wir, die noch nicht aufgewacht sind, verdammt in alle Ewigkeit! Das erschreckt mich und übt kolossalen Druck aus: OMG, wenn ich diesen Kurs jetzt nicht lerne, fahre ich zur Hölle! Dies ist wohl alles bloss Ego-Geschwätz, doch da steh ich halt gerade und kann nicht anders.......

[667]

so wie Inge das beschreibt ist es aber die anziehungskraft des Todes, die das Hindernis vorm Frieden darstellt...

Reinkarnation ist für mich ganuaso gültig oder ungültig wie zeit, oder Gravitation oder irgendeine Theorie, nach der die menschheit "lebt", die auch wieder umgeworfen wird (siehe die Erde, die eine Scheibe war und die pest, die mit Rosenwasser "vertrieben" wurde)

Dem Kurs geht drum, dass du alle deine Symbole und Theorienen vergeben kannst (auch Gravitation und Reinkarnation)...

der Kurs sagt auch, der Körper wird solange behalten solange er nützlich ist, dann wird er abgelegt... da steht nix von, dann machen wir den Kram von vorn sondern lediglich, dass der Körper dann nicht mehr nützlich ist...

[Thomas]

Mir persönlich ist das Reinkarnation-Konzept eher tröstlich: sollte ich in diesem Leben nicht 100%ig aufwachen, gibt es im nächsten eine neue Chance.

Ich vermute, dass Gary Renard und auch Alexander Marchand es eben aus diesem Grund verwenden: um den "Erfolgsdruck" und die Angst abzumildern.

[Gregor]

[667]

Das Konzept von Gravitation ist unheimlich nützlich, wenn man etwas den Mülllschacht hinunterwirft und darauf baut, dass es unten in der Tonne ankommt... wenn man keine Kohle für ne Brust-OP hat und das Konzept von Sport nicht mehr fruchtet, ist es sehr nützlich, das Konzept von Gravitation zu überdenken ....

kann wie immer sein, dass ich mich irre, aber aus Inges Zeilen, die sie als "tröstlich" klassifiziert hat, habe ich herausgelesen oder besser gespürt, dass das irgendwie das gegenteil von tröstlich beinhaltet...

wie gesagt, ich kann mich wie immer irren...

meine persönliche Theorie zu karma und reinkarnation ist schon seit lange vorm Kurs Chaos/String Theoretisch angehaucht... Karma und frühere leben sind lediglich ein Erklärungsmodell um dem bewusstsein eine chance zu geben, etwas, was ohnehin IMMER GLEICHZEITIG und VOLLSTÄNDIG da ist, in einen vermeintlichen zeitlichen Ablauf zu pressen, um ein irgendwie geartete Verständnis zu entwickeln, weil die GLEICHZEITIGKEIT aller Dinge und Möglichkeiten und Zustände in zeit- und raumlosigkeit für den Verstand schlicht nicht erfassbar ist....