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ja so meinte ich es nicht, nicht moralisch. Nur als Lektion, wie schnell sehen wir im Anderen Zombies oder so was, anstatt einen Bruder zu sehen. Genau das ist mir im Spital klar geworden, wie schrecklich wir über alte Menschen denken. Meine Schwiegertochter ist Asiatin, sie hat sehr viel Respekt vor alten Menschen, somit auch vor mir .
machs gut René
(19.07.2014, 10:44)René schrieb: Danke Lena,
ja, ja, im Nachhinein kann ich leicht angeben und so tun als wäre ich darüber gestanden. Dem war aber nicht so, zu meiner großen Überraschung. Keine Lektionen waren da auf die ich zurückgreifen hätte können. Kein HG - Gefühl auf dem ich mich ausruhen hätte können, kein Kurs, keine spirituellen Weisheiten, die mir helfen hätten können, nichts dergleichen... nur banaler, normaler Überlebenskampf... wie das Bemühen um genügend Atemluft, um den ständig lauernden und dann plötzlich heran eilenden Kreislaufkollaps zurückzudrängen... oder (wird einem auch gern mal als Foltermethode "angeboten") der drei Wochen anhaltende Schlafentzug, der sich dadurch ergab, dass der Körper im Moment des Einschlafens zu atmen aufhörte bis der automatische Atemreflex mich hellwach, nach Luft ringend, in eine Gegenwart schleuderte, die ich ganz und gar nicht wollte, wo der Wahnsinn alle paar Sekunden, als Endlosschleife, aus der es kein Entrinnen gab, immer lauter und bedrohlicher an meine Tür klopfte um mich endgültig abzuholen...
Nach dieser gefühlten Ewigkeit verschwand der Spuk wieder und das - Gott sei Dank - spurlos.
So viel zum Thema Darüberstehen.
René
Puh, da gings ja mächtig ab. Ich finde es ganz gut, dass du das so detailreich und ehrlich beschreibst, also, wie du das so empfandest, vor allem als Kurskenner.
Ich wüßte nicht, wie es mir in dieser Situation ergehen würde.
(19.07.2014, 11:25)René schrieb: Eine Angewohnheit, die ich schon immer hatte, mit oder ohne Kurs.
Diese Eigenart kenne ich auch.
(19.07.2014, 11:25)René schrieb: Keine Frage, sehe ich doch auch so!
Überspitzte Formulierungen dienen lediglich als Würze einer Erzählung und um gewisse Eindrücke zu vermitteln.
Mitgefühl ist mir nicht fremd...
René, so hatte ich auch deine Schilderung wahrgenommen. Man konnte sich das dadurch besser vorstellen. Wäre auch komisch gewesen, wenn du es anders gemeint hättest, gerade als Kursschüler, denn dann wäre ja noch ne extreme geistige Körperfixiertheit vorhanden.
Lena
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(19.07.2014, 11:05)Zeitweise schrieb: Lieber Rene...diese Seite könnte dich vielleicht interessieren:
http://strophantus.de/
Strophantin scheint ein erstaunlicher Stoff zu sein.
Wünsche dir eine gute Erholung und alles Gute
Zeitweise
Danke Zeitweise, auch für den Link...
Habe mich schon mit dem Arzt, der mich operierte über Strophantin unterhalten, der wusste leider zu wenig darüber... werde aber dranbleiben.
René
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(18.07.2014, 14:21)René schrieb: Kurz, der Auslöser war ein akuter Herzinfarkt mit anschließender Notoperation... garniert mit einem albtraumigen Krankenhausepos (wenn z.B. Aufstehen und auf´s Klo gehen zu einem riskanten, schweißtreibenden und fast aussichtslosem Unterfangen wird), das es einem verdammt schwer macht, wahrgenommene lebende Tote (sich selbst eingeschlossen) als erlöste Brüder zu sehen. "Ich bin kein Körper..." wird zu einer Farce die sich gewaschen hat.
Selbst den abschließenden und (dankenswert) wieder aufbauenden Aufenthalt in einer Rehaklinik empfand ich eher als Einladung in ein Altersheim für Zombies ab 100, mit ihren schrecklichen Geschichten - manche zum Totlachen!
Achduliebezeit, René -- was machste denn da für Sachen!
(Hatte mich schon eine zeitlang gewundert, wo du denn wohl stecken magst...)
Also gell, merk dir's für Jetzt und alle Zukunft: normal verhalten bedeutet u.a., zum Arzt zu gehen, wenn's irgendwo zwickt. Gottseidank warst du normal genug, um dies noch rechtzeitig zu tun....
Recht baldige -- und volle -- Genesung wünscht dir von Herzen.
inge
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
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19.07.2014, 22:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07.2014, 22:37 von Gregor.)
Sack Zement, großes Kino ...
Es freut mich, dass es dir wieder besser geht und dass du wieder da bist. Das war ja eine überwältigende Erfahrung für dich.
Ich frage mich, welchen Einfluss eine solche Erfahrung am Nullpunkt auf dein Kursverständnis hat. Denn da werden alle vermeintlichen "Errungenschaften" buchstäblich aus der Hand geschlagen.
Gregor
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(19.07.2014, 22:36)Gregor schrieb: Sack Zement, großes Kino ...
Es freut mich, dass es dir wieder besser geht und dass du wieder da bist. Das war ja eine überwältigende Erfahrung für dich.
Ich frage mich, welchen Einfluss eine solche Erfahrung am Nullpunkt auf dein Kursverständnis hat. Denn da werden alle vermeintlichen "Errungenschaften" buchstäblich aus der Hand geschlagen.
Gregor
Danke für deine treffenden Worte, Gregor, und für deine Frage, die auch meine ist. Die Antwort darauf hat sich noch nicht manifestiert. Sie schwebt noch etwas ungeordnet und formlos im Hintergrund, ist aber zunehmend spürbar und anwesend...
"Hatte ich überhaupt jemals irgend ein Kursverständnis?" war eine Frage, an die ich mich erinnere, erschüttert gestellt zu haben, denn, wie du richtig bemerktest, nichts war mehr in meinen Händen.
Mal sehen, wie es weitergeht. Möchte auch nichts spekulativ vorweg nehmen, doch mit leeren Händen dazustehen hat schon was.
René
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(20.07.2014, 07:54)René schrieb: "Hatte ich überhaupt jemals irgend ein Kursverständnis?" war eine Frage, an die ich mich erinnere, erschüttert gestellt zu haben, denn, wie du richtig bemerktest, nichts war mehr in meinen Händen.
Diese "Nullpunkte", die Begegnungen mit dem "ganz unten", erinnern mich an einen Alkoholiker, der erst an dieser Stelle entscheidet, ob er trocken wird oder ob es sowieso egal ist. Oder an die Nahtoderlebnisse, die die Einstellung zum Leben grundlegend ändern.
Vor dem Nullpunkt war eigentlich jedes Verständnis und jede Entscheidung nur theoretisch, ohne es wirklich zu meinen ...
Als Kursschüler kann es zu der (diesmal unmittelbaren) Einsicht kommen, dass es niemals um dieses kleine "Ich" geht - und der Weg geht in die "richtige" Richtung, aber ohne "sich" einzumischen. Oder man wirft den Kurs in die Tonne, weil das alles Quatsch ist.
Gregor
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Lieber René,
du machst ja schöne Sachen! Gut, dass es dir wieder besser geht.
Vor kurzem hatte ich mir einen Brustwirbel verschoben und dadurch einen Nerv eingeklemmt, was ziemlich schmerzhaft war. Konnte mich kaum mehr bewegen. Natürlich ein Klacks gegen dein Erlebnis, aber auch ich merkte, dass da nix war mit "drüberstehen". Mein Körper schmerzte und es kotzte mich total an, dass er schmerzte. Versuche, mich mit Kursaussagen zu trösten, blieben halbherzig. Und irgendwann kam mir der Gedanke: "Wenn du wirklich drüberstehen würdest, würdest du gar nicht so einen schmerzenden Körper projizieren. Solange du einen kranken oder schmerzenden Körper projizierst bzw. wahrnimmst, kannst du gar nicht drüber stehen".
Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber es nahm mir das Schuldgefühl, dass ich nicht drüberstand.
Grüße,
Thomas
So verstehe ich es jedenfalls.....
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Lieber René!
Du meine Güte, so schnell kanns gehen, so ein Schuss vor den Bug.
Jetzt freu ich mich erst mal, dass du wieder da bist, und schließe mich den Genesungswünschen an. Erhol dich gut!
Alles Liebe
Elisabeth
Nur Annehmen kann von dir erbeten werden, denn was du bist, ist gewiss. (Ü-I, L.139.8:1)
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