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(06.05.2014, 20:53)toni schrieb: (06.05.2014, 20:48)Siboa schrieb: Ist bei mir anders. Die Vorstellung von Nichts ängstigt mich nicht.
Susanne
Vielleicht hat "dein" Nichts ja die Beudeutung von allem, so wie der Kurs ALLES meint. Ich weiß es nicht. Ist bloß eine Idee.
toni
Interessant. Auf den ersten Beitrag von Susanne hatte ich eine Antwort in dem Stil "Was unterscheidet Nichts von Alles? Beides gibt es in der Welt nicht." vorbereitet. Habe es dann verworfen.
Gregor
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So verstehe ich es jedenfalls.....
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(08.05.2014, 10:23)Thomas schrieb: Da aber beginnt schon die Illusion. Selbst der Begriff "Ein-Sein" oder "Einheit" impliziert, dass da EIN irgendwie geartetes Phänomen ist. Und deshalb - so könnte ich mir vorstellen - macht das auch Angst, weil Einheit auch Einsamkeit assoziieren lässt. Es ist nicht alles eins, es ist auch nicht alles nichts, schlicht weil all diese Begriffe zu kurz greifen. Natürlich verwendet auch der Kurs Begriffe, und damit zwangsläufig etwas aus der Illusionswelt. Wie auch sonst?
Da frage ich mich: wie kann Einheit mit Einsamkeit in Verbindung gebracht werden? So wie ich's zu diesem Zeitpunkt verstehen kann schliesst Einheit doch ALLES ein; Einheit ist folglich VOLLKOMMEN, also völlig ohne Mangel. Wie also kann es da zu Einsamkeit führen? Oder habe ich dich da falsch verstanden?
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
(08.05.2014, 11:51)Inge schrieb: Da frage ich mich: wie kann Einheit mit Einsamkeit in Verbindung gebracht werden? So wie ich's zu diesem Zeitpunkt verstehen kann schliesst Einheit doch ALLES ein; Einheit ist folglich VOLLKOMMEN, also völlig ohne Mangel. Wie also kann es da zu Einsamkeit führen? Oder habe ich dich da falsch verstanden? Das kann aus der Fehlgesinntheit heraus passieren. Ist mir schon oft passiert, dass ich dachte: was muss das langweilig sein! Und was bin ich dann alleine! *Prust* Das Egodenksystem ist da meisterhaft drin. Und dann flüchte ich noch tiefer ins Egodenksystem, bis mir auffällt: äh, Moment mal....Holzautobahn!
Bloß weil ich mir "Einheit" so gar nicht vorstellen kann, (gottseidank!) brauche ich mir aber auch nicht etwas vorstellen (Einsamkeit), was ich in der "Welt" gut kenne. Vergebung heißt für mich: alles (!) herzugeben, was ich mir vorstelle. Wenn ichs merke. Und merken will ichs - auch wenn es oftmals ziemliche Grantigkeit auslöst, schließlich will ich meine "tollen" Vorstellungen nicht so gern aufgeben. Da arbeitet man Jahrzehnte dran, und dann! Nichts, nothing, alles für die Katz.
Es kommt immer öfter vor, dass ich drüber lachen kann und sage: na gottseidank ists für die Katz.
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(08.05.2014, 11:51)Inge schrieb: (08.05.2014, 10:23)Thomas schrieb: Da aber beginnt schon die Illusion. Selbst der Begriff "Ein-Sein" oder "Einheit" impliziert, dass da EIN irgendwie geartetes Phänomen ist. Und deshalb - so könnte ich mir vorstellen - macht das auch Angst, weil Einheit auch Einsamkeit assoziieren lässt. Es ist nicht alles eins, es ist auch nicht alles nichts, schlicht weil all diese Begriffe zu kurz greifen. Natürlich verwendet auch der Kurs Begriffe, und damit zwangsläufig etwas aus der Illusionswelt. Wie auch sonst?
Da frage ich mich: wie kann Einheit mit Einsamkeit in Verbindung gebracht werden? So wie ich's zu diesem Zeitpunkt verstehen kann schliesst Einheit doch ALLES ein; Einheit ist folglich VOLLKOMMEN, also völlig ohne Mangel. Wie also kann es da zu Einsamkeit führen? Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Ich meinte damit, dass dem Ego die Einheit bedrohlich erscheinen muss. Ich hatte jedenfalls diese Phase, wo mir das als bedrohlich erschien, weil ich dachte: "dann bin ich ja ganz allein da"
So verstehe ich es jedenfalls.....
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(08.05.2014, 16:37)Thomas schrieb: weil ich dachte: "dann bin ich ja ganz allein da"
das hab ich jetzt noch ab und an...böööh, wie langweilig, keine action, kein >Drama nur ich alleine, wie öd und fad...
;)
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(08.05.2014, 10:23)Thomas schrieb: Ich frage mich nur gerade, wieso erscheint dir eine "Vielheit" so bedeutsam? Wenn da keine Trennung und Besonderheit mehr ist - was bedeutet dann noch Vielheit? Ich fürchte, all diese Fragen sind letztlich nicht beantwortbar, einfach deshalb weil sie mit unzureichendem Vokabular behandelt werden (was nun mal so ist, da wir kein anderes haben).
Eine endgültige Beantwortung dieser Fragen wird uns mit unserem menschlichen Vokabular nicht gelingen, muss es auch nicht. Aber wenn man etwas dreht und wendet und von verschiedenen Seiten anschaut, können Facetten in den Blick kommen, die man bisher nicht beachtet hat. Die gedanklichen Verknüpfungen zwischen Alles und Nichts und zwischen Einheit und Einsamkeit sind zum Beispiel neu für mich, so habe ich das bisher nicht gesehen.
Mein Motiv, warum mich das Thema beschäftigt, kommt von zwei Seiten her: Wenn ich denke, dass jedes Ich-Gefühl illusionär ist, dann führt das bei mir zu einer gewissen Bereitschaft, den Kurs an mir vorbei laufen zu lassen, also zu einem Gefühl, dass er mich nicht unbedingt etwas angehen muss. Bei der Übung "Ich bin, wie GOTT mich schuf" sag ich mir manchmal dazu: GOTT hat mich gemeint. Erschaffen heißt ja auch Wollen. Alles, was existiert, existiert deshalb, weil GOTT es WILL. Und ich bin hier angesprochen, niemand kann an meiner Stelle antworten, und ich kann mich nicht dahinter verstecken, dass "ich" irgendwie nicht wirklich da bin. So wie wenn man in einem großen Saal mit vielen Menschen angesprochen wird, und man dreht sich um, weil man so tun möchte, als müsse jemand anderer gemeint sein. Irgendwo im Kurs gibt es auch den Satz: Jetzt beginnt unser Üben den Ernst der LIEBE anzunehmen. Das verknüpfe ich mit diesem Gefühl: wenn ich meine Existenz nicht verleugnen kann, dann habe ich keine Möglichkeit mehr, den Kurs halbherzig zu machen.
Die zweite Seite meiner Motivation ist die Existenz des Bruders. Ich habe mit Sätzen wie "da draußen ist niemand" oder gar "der Bruder existiert nicht" nie etwas anfangen können. Ich weiß nicht, ob das falsch oder richtig ist, ich kann nur sagen, dass ich in meiner Kurspraxis nicht damit arbeite. In einer besonders zähen Vergebungslektion, an der ich lange geknabbert habe, habe ich mich einmal selber gesehen, wie ich ein Bild festklammern wollte, das schon am Wegrutschen war. Bis ich mich endlich zu dem Gedanken durchringen konnte: Ich brauche dieses Bild nicht. Und erst dann hatte ich die Gewissheit, dass das nicht nur ein programmatischer Gedanke oder ein Wunsch ist, sondern dass es wahr ist: Ich brauche die Bilder wirklich nicht, die ich mir von meinen Brüdern gemacht habe. Solange ich noch nicht bereit bin zu vergeben (lieber Recht haben als glücklich sein will), glaube ich, dass es ein Verlust wäre, alle diese Bilder loszulassen. Aber wenn mir die Absurdität dieses Verlustgefühls ganz klar wird, dann ist es gelaufen, dann gibt es keinen Groll mehr. Was mein Bruder wirklich ist, ist nicht abbildbar, weil alle Bilder falsch sind, und was man nicht abbildet und interpretiert, das beurteilt man auch nicht. Aber ich unterscheide dabei zwischen dem wahren Bruder, den GOTT erschaffen hat, und meinem unwahren Bild von ihm. Ich zweifle weder die Existenz des wahren Bruders an noch fühle ich mich identisch mit ihm. Ich fühle mich dann auf eine seltsame Art mit ihm verbunden, aber ich bin nicht er, er ist nicht ich, und er ist auch nicht mein Geschöpf. So erlebe ich das, und ich meine, dass ich dabei ständig stillschweigend einen Begriff von Vielfalt und Individualität voraussetze, ohne mir darüber Rechenschaft zu geben.
Zitat:All dies setzt bereits voraus, dass es Einzelteile gibt, die entweder getrennt oder vereint sein könnten. Da aber beginnt schon die Illusion. Selbst der Begriff "Ein-Sein" oder "Einheit" impliziert, dass da EIN irgendwie geartetes Phänomen ist. Und deshalb - so könnte ich mir vorstellen - macht das auch Angst, weil Einheit auch Einsamkeit assoziieren lässt. Es ist nicht alles eins, es ist auch nicht alles nichts, schlicht weil all diese Begriffe zu kurz greifen. Natürlich verwendet auch der Kurs Begriffe, und damit zwangsläufig etwas aus der Illusionswelt. Wie auch sonst?
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Einsamkeit würde ich mit Trennung assoziieren, Einheit mit Verbundenheit und Wesensverwandtschaft, aber eben nicht mit Identität, also ich verstehe das Einssein von a und b nicht als a = b. Dann ist man schon bei der Vielheit.
Elisabeth
Nur Annehmen kann von dir erbeten werden, denn was du bist, ist gewiss. (Ü-I, L.139.8:1)
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