05.02.2014, 19:09
(05.02.2014, 16:55)667 schrieb: und wer ist "schuld" wenn wir uns das selbst antun?
Natürlich ist niemand schuld, weil es weder Schuld noch einen Jemand gibt. Aber wir empfinden (eingebildeterweise) Schuld, dadurch dass wir es uns scheinbar selbst antun.
Zitat:das ist son Mechnaismus, den vermutlich jeder Kursschüler irgendwann entdeckt. Das Ego-Denken "bemächtigt" sich dessen, was im Kurs steht und dir zur Erlösung gedacht ist.
Wenn du irgendwann an den Punkt kommst, keine Schuld mehr verteilen zu wollen, dann sagt sich das Ego-Denkmuster "fein!, dann ist eben keiner mehr Schuld aber ich räume hier doch nicht das feld, irgendwo finde ich meine Daseinsberechtigung" und in den allermeisten Fällen, wird das dann son "Gutmenschentum" was drauf basiert, dass man plötzlich sich selber die Schuld an allem gibt.
Schuld ist immer ein Konzept, das auf dem Glauben an Trennung beruht. Die Erkenntnis, dass man all dies sich selbst antut, beruht aber nicht auf Trennung und erzeugt daher keine Schuld. Wenn es mir z.B. gelingt, mir das auch nur ansatzweise zu vergegenwärtigen, dass ich all dies tue, all meine Wahrnehmungen aus mir selbst kommen und nicht von außen mir zugefügt werden, dann empfinde ich eher eine Art Leichtigkeit und Ruhe, aber keineswegs Schuld. Schuld empfinde ich, wenn ich glaube, jemand anderem etwas angetan zu haben. Aber dann bin ich eben wieder im Glauben der Trennung.
Zitat:Wie? Ich sehe hier Krieg in den Nachrichten, das darf doch gar nicht sein, mit irgendeinem "falschen denken" löse ich das aus...
das ist so beliebig, wie Menschen beliebig sind... auf alles anwendbar... "oh, mein Partner ist unglücklich, daran muss ich doch Schuld sein, ich lasse meinen Körper nicht richtig vom HG nutzen, ich versage bei Kurs" etc. pp.
Das kann ich gut nachvollziehen, aber es beruht trotzdem auf einer falschen Voraussetzung. Du löst alles aus, aber du fügst es niemand anderem zu, außer dir selbst. In deinem Beispiel weist du das Unglück deinem Partner zu, aber die Ursache dafür siehst du bei dir selbst. Damit trennst du weiter. Du bist aber die Ursache für dich, deinen Partner und das vermeintliche Unglück. Nimm alles, wirklich alles mit ins Boot, dann macht es Sinn. Sonst nicht.
Zitat:natürlich ist das Ego-Denken noch in Kraft. Täglich wenn ich einkaufe und Preise vergleiche oder sonst was "normales" tue .... die Frage ist nur immer, wie viel Bedeutung ich dem allen beimesse und welche Wichtigkeit und ob ich meine, dort meinen Frieden finden zu können, wo er nicht sein kann.
klar.
Zitat:ich fänd mich "abartig" wenn ich nicht weinen würde... sagte nicht Onkel Ken, man soll sich normal benehmen?
Ich finde nichts verwerfliches an Trauer, Wut, Enttäuschung.... oder deren Kehrseite: Begeisterung, Freude... ob ich das alles als Weisheit letzter Schluss ansehe oder eben in der Lage bin, es als gegeben zu akzeptieren, darin aber keine Erlösung zu suchen, das ist denke ich für mich wichtig.
Natürlich. Ich hoffe, ich habe nicht den Eindruck erweckt, dass ich dies für falsch oder verwerflich halte. Da müsste ich mich ja auch ständig so beurteilen.
So verstehe ich es jedenfalls.....