Eine wirkungsvolle Übung

[Stephan]

Von Meister Eckhart gibt es eine kleine, sehr wirkungsvolle Übung, die den Geist des Kurses atmet:
"Wo du dich (= das Ego) findest, da lass dich."

Eine Variante davon ist: "Nimm´s nicht persönlich."

Meine Erfahrung damit ist: Es macht das Leben um vieles leichter. Wenn mich zum Beispiel jemand in meiner Arbeit lobt: "Danke, ohne Sie hätte ich es nie zu einem guten Bewerbungsanschreiben gebracht." freue ich mich natürlich darüber und antworte: "Danke, das freut mich, dass ich Ihnen behilflich sein konnte." Zugleich weiß ich aber auch aus Erfahrung, dass dieses Lob Gift in sich trägt, das wirkt, wenn ich das Lob persönlich nehme. Denn dann begebe ich mich in die Rolle des "Helfers" und die tut mir nicht gut, dann bekommen ich und mein Tun eine ungeheure Wichtigkeit und die Sicherheit ist dahin: Was wenn ich jemand mal nicht helfen kann? Was wenn ich einen Fehler mache? Was wenn jemand das nicht gefällt, was ich für ihn schreibe? ...

Ein andere Anwendung davon ist: Um die Liebe brauchst du dich nicht zu kümmern, denn die ist dein wahres Wesen und wirkt spontan und unmittelbar von selbst. Worauf du aber achten musst, ist das Ego, sind deine Angst, dein Groll, deine Schuldgefühle usw., die den Fluss der Liebe blockieren und verzerren.
D.h. z.B. auch, dass ich mich nicht um die Gesundheit meines Körpers, mein Wohlergehen, finanzielle Sicherheit, gute Beziehungen usw. zu sorgen brauche, das alles kommt von selbst/vom SELBST, ich brauche mir lediglich meine Ängste, Schuld- und Mangelgefühle usw., d.h. das Ego anschauen und sie/es loslassen und an Jesus bzw. den HG abgeben - vergeben.

Mir hilft das im Alltag sehr.

Stephan

[Inge]

[Stephan]

[René]

Zugleich weiß ich aber auch aus Erfahrung, dass dieses Lob Gift in sich trägt, das wirkt, wenn ich das Lob persönlich nehme.

Stephan

Sehr schön ausgedrückt!

Meine Erfahrung ist, dass, wenn ich Lob persönlich nehme und mich darüber freue, die Freude immer von einer unangenehmen Empfindung von Schmerz - als Nebenwirkung - begleitet wird . Dann fällt mir meine Unachtsamkeit dem Ego gegenüber auf. Und ich kann gar nicht anders, als das ganze sofort, wie eine heiße Kartoffel, fallen zu lassen...

René

[667]

Von Meister Eckhart gibt es eine kleine, sehr wirkungsvolle Übung, die den Geist des Kurses atmet:
"Wo du dich (= das Ego) findest, da lass dich."

Eine Variante davon ist: "Nimm´s nicht persönlich."

(...)
Mir hilft das im Alltag sehr.

Stephan

das "nails it"

und zwar in allen Formen sowohl die "tolle" als auch die "nicht tolle"... sowohl für Lob als auch für Kritik...

beim Lob denke ich mir oft, iwo, ich hab doch gar nix gemacht, außer da sein oder tun, was ich eh getan hätte... und ganz oft ist es tatsächlich so, dass ich bevor ich etwas tue, ein stummes Gebet aufsage: bitte lass mich die richtigen Worte sprechen und das tun, was dem anderen hilft" (z.B. wenn ich um Rat gefragt werde oder um meinem Meinung...
und dann kann ich das Lob eh nicht mehr persönlich nehmen, ich habs ja vorher schon von mir "abgegeben"...

anscheinend ist es einfacher, das anzuwenden, wenn es um negative Kritik geht... ich finde aber, es ist wirkungsvoller, wenns bei den Dingen angewendet wird, die man gerne hört...
für Kritik gibts ja schon: Groll ist niemals gerechtfertigt oder wenn du Angriff siehst... etc ausm Kurs...
über Lob und geschmeichelt sein stolpert man seltener ist aber genau das gleiche Spiel...

red ich wirr? Ich befürchte

[Inge]

Liebe Inge, danke für das Zitat. Das hatte ich auch im Hinterkopf, als ich schrieb, die Übung von Meister Eckhart atmet den Geist des Kurses.

Das hatte ich mir gedacht!

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Meine Erfahrung ist, dass, wenn ich Lob persönlich nehme und mich darüber freue, die Freude immer von einer unangenehmen Empfindung von Schmerz - als Nebenwirkung - begleitet wird . Dann fällt mir meine Unachtsamkeit dem Ego gegenüber auf. Und ich kann gar nicht anders, als das ganze sofort, wie eine heiße Kartoffel, fallen zu lassen...

Komisch, dasselbe fällt mir in letzter Zeit auch auf....

[Gast]

Zugleich weiß ich aber auch aus Erfahrung, dass dieses Lob Gift in sich trägt, das wirkt, wenn ich das Lob persönlich nehme.

Stephan

Sehr schön ausgedrückt!

Meine Erfahrung ist, dass, wenn ich Lob persönlich nehme und mich darüber freue, die Freude immer von einer unangenehmen Empfindung von Schmerz - als Nebenwirkung - begleitet wird . Dann fällt mir meine Unachtsamkeit dem Ego gegenüber auf. Und ich kann gar nicht anders, als das ganze sofort, wie eine heiße Kartoffel, fallen zu lassen...

René

Das ist doch auch nur eine Taktik des Ego.

[Inge]

Meine Erfahrung ist, dass, wenn ich Lob persönlich nehme und mich darüber freue, die Freude immer von einer unangenehmen Empfindung von Schmerz - als Nebenwirkung - begleitet wird . Dann fällt mir meine Unachtsamkeit dem Ego gegenüber auf. Und ich kann gar nicht anders, als das ganze sofort, wie eine heiße Kartoffel, fallen zu lassen...

Das ist doch auch nur eine Taktik des Ego.

Wirklich? Wo genau siehst du denn hier eine Ego-Taktik?

[René]

Meine Erfahrung ist, dass, wenn ich Lob persönlich nehme und mich darüber freue, die Freude immer von einer unangenehmen Empfindung von Schmerz - als Nebenwirkung - begleitet wird . Dann fällt mir meine Unachtsamkeit dem Ego gegenüber auf. Und ich kann gar nicht anders, als das ganze sofort, wie eine heiße Kartoffel, fallen zu lassen...

Das ist doch auch nur eine Taktik des Ego.

Hmmm... es ist zumindest eine bewusste Entscheidung, es nicht weiter persönlich zu nehmen. Bzw. mich nicht weiter damit aufzuhalten.

Vielleicht ist der Ausdruck "heiße Kartoffel" irritierend.

[Thomas]

Bei mir wirkt großes Lob wie eine Süßspeise - im ersten Moment lecker, dann aber verklebt es den Magen, macht nicht satt, und am Ende sogar dick