Seminar bei Margarethe Randow-Tesch

[Stephan]

Was bedeutet Normalität in einer wahnsinnigen Welt?

Was bedeutet Wahnsinn in einer normalen Welt?

Das gleiche wie Normalität in einer wahnsinnigen Welt: Wahnsinn.

Passe ich mich den Normen einer wahnsinnigen Welt an, dann muss ich mich wahnsinnig verhalten. Passe ich mich den Normen einer normalen Welt nicht an, dann verhalte ich mich auch wahnsinnig.

und welchen Lernfortschritt bringt diese Erkenntnis?

Es gibt auf der weltlichen Ebene keine Normalität, weil die Ebene zu sehen und für wirklich zu halten bereits die Folge einer wahnsinnigen Annahme ist. Man kann sich niemals mit ihr arrangieren. Jeder Moment in ihr ist lieblos und unglücklich.
Das immer deutlicher zu erkennen ist schmerzhaft, aber dadurch wird es auch immer einfacher eine andere Wahl zu treffen und sich dem Geschmack der Freiheit zu öffnen.
Das Leben in der Welt besteht in Todvermeidung. Und selbst das ist eine vergebliche Mühe.

Ja, im Prinzip ist das so.
Es ist aber wichtig, den Zusammenhang zu sehen, in dem Kenneth Wapnick von "normal sein" spricht und dann wird einem schnell klar, dass diese Rede auch ihren Sinn hat.
Er hat nunmal immer wieder die Erfahrung gemacht und Berichte gehört, dass Kursschüler "kranken" Menschen Kurszitate um die Ohren hauen (wie z.B. "Krankheit ist nur eine Entscheidung des Geistes") und sich damit von den Brüdern und ihrer eigenen unbewussten Angst distanzieren, statt einfach das zu tun, was gerade dran ist: Einfach da sein für den/mit dem anderen, einfühlsam zuhören, praktische Hilfe leisten etc.
Er schreibt z.B. in "Die heilende Kraft der Güte" (S.18): "Ich habe des Öfteren gesagt, dass sich Menschen, die ein Problem haben, krank sind oder in Schwierigkeiten stecken, als Allerletztes an Kursschüler wenden sollten. Und die Letzten, bei denen man eine Psychotherapie machen sollte, sind Kursschüler, außer sie sind gut ausgebildet. Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass man einen Haufen Kursplattitüden an den Kopf geworfen bekommt ..." "Normal sein" heißt in diesem Sinne: Tun, was ein vernünftiger Mensch tut, bzw. "gütig sein".
Man kann sich nunmal vor lauter "Wahrheit" vor dem drücken, was gerade dran ist. Das Problematische daran ist nicht einmal so sehr, dass man dem anderen damit nicht hilft bzw. ihm evtl. auch noch eins überbrät, sondern dass man selbst blind ist für die eigene Angst etc. und so die Hilfe des HG für sich selbst nicht in Anspruch nimmt - den eigenen Ruf nach Liebe nicht wahrnimmt und so die erlösende ANTWORT nicht hören kann.

Stephan

[Zeitweise]

Was bedeutet Wahnsinn in einer normalen Welt?

Das gleiche wie Normalität in einer wahnsinnigen Welt: Wahnsinn.

Passe ich mich den Normen einer wahnsinnigen Welt an, dann muss ich mich wahnsinnig verhalten. Passe ich mich den Normen einer normalen Welt nicht an, dann verhalte ich mich auch wahnsinnig.

und welchen Lernfortschritt bringt diese Erkenntnis?

Es gibt auf der weltlichen Ebene keine Normalität, weil die Ebene zu sehen und für wirklich zu halten bereits die Folge einer wahnsinnigen Annahme ist. Man kann sich niemals mit ihr arrangieren. Jeder Moment in ihr ist lieblos und unglücklich.
Das immer deutlicher zu erkennen ist schmerzhaft, aber dadurch wird es auch immer einfacher eine andere Wahl zu treffen und sich dem Geschmack der Freiheit zu öffnen.
Das Leben in der Welt besteht in Todvermeidung. Und selbst das ist eine vergebliche Mühe.

Ja, im Prinzip ist das so.
Es ist aber wichtig, den Zusammenhang zu sehen, in dem Kenneth Wapnick von "normal sein" spricht und dann wird einem schnell klar, dass diese Rede auch ihren Sinn hat.
Er hat nunmal immer wieder die Erfahrung gemacht und Berichte gehört, dass Kursschüler "kranken" Menschen Kurszitate um die Ohren hauen (wie z.B. "Krankheit ist nur eine Entscheidung des Geistes") und sich damit von den Brüdern und ihrer eigenen unbewussten Angst distanzieren, statt einfach das zu tun, was gerade dran ist: Einfach da sein für den/mit dem anderen, einfühlsam zuhören, praktische Hilfe leisten etc.
Er schreibt z.B. in "Die heilende Kraft der Güte" (S.18): "Ich habe des Öfteren gesagt, dass sich Menschen, die ein Problem haben, krank sind oder in Schwierigkeiten stecken, als Allerletztes an Kursschüler wenden sollten. Und die Letzten, bei denen man eine Psychotherapie machen sollte, sind Kursschüler, außer sie sind gut ausgebildet. Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass man einen Haufen Kursplattitüden an den Kopf geworfen bekommt ..." "Normal sein" heißt in diesem Sinne: Tun, was ein vernünftiger Mensch tut, bzw. "gütig sein".
Man kann sich nunmal vor lauter "Wahrheit" vor dem drücken, was gerade dran ist. Das Problematische daran ist nicht einmal so sehr, dass man dem anderen damit nicht hilft bzw. ihm evtl. auch noch eins überbrät, sondern dass man selbst blind ist für die eigene Angst etc. und so die Hilfe des HG für sich selbst nicht in Anspruch nimmt - den eigenen Ruf nach Liebe nicht wahrnimmt und so die erlösende ANTWORT nicht hören kann.

Stephan

Gütig sein bedeutet die Sühne für sich selber anzunehmen.

Von welcher Güte spricht er also?
Ich versteh schon was er meint.

Ich behaupte aber, dass es genauso heilsam ist jemandem Kursplattitüden um die Ohren zu hauen, wie gütig im Sinne von Wapnick zu sein.

Beides ist im Sinne des Kurses gleichermassen un heilsam und deswegen tödlich. Alles, was nicht Verbindung ist, ist Trennung.

[Gregor]

Bevor das, was mit "Sei normal" gemeint ist, völlig im künstlichen Sumpf von Kursklaubereien verschwindet, mache ich diesen Thread besser dicht.

Gregor