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/showthread.php 1617 eval




Zu Text Nr. 3 des Übungsbuchs, Teil II (Seite 414)
#1
Zu Text Nr. 3 des Übungsbuchs, Teil II (Seite 414):
Was ist die Welt?

Ich will nicht diese Welt leugnen, sondern nur die Wirklichkeit dieser Welt leugnen.
Wenn ich mir beispielsweise einen TV-Krimi anschaue und entsprechend darauf reagiere, was heißt, dass ich mich in gewissem Maße mit den Figuren identifiziere, die da irgendetwas tun, die bedroht werden oder auch nicht, weiß ich zur selben Zeit aber auch jederzeit, dass die Handlung nur gespielt ist und damit verleugne ich die Wirklichkeit dessen, was da geschieht. Das hat einen ganz erheblichen Einfluss darauf, wie ich dieses Geschehen bewerte.
Nun gehe ich in meiner Analogie 20 Jahre weiter - in die Zukunft. Das Fernsehen ist interaktiv geworden und ich kann mich direkt in die Handlung einklinken, indem ich selbst eine der Rollen übernehme, denn das ganze Krimi-Geschehen wird - mit optischen, akustischen und sensorischen Reizen - direkt in mein Gehirn projiziert. Die Identifikation mit meiner gewählten Figur erscheint dadurch wesentlich intensiver. Eine weitere technische Entwicklung wäre dann die Erzeugung der Gefühle und Gedanken dieser von mir gewählten Figur. Aber - immer noch weiß ich, es ist alles nicht wirklich, es ist nur ein Film. Somit verleugne ich nicht das Geschehen an sich, denn es hat eine Wirkung auf mich.
Der Kurs führt mich irgendwann zu der Erkenntnis, dass ich nicht dieser Körper, nicht »diese Filmfigur« bin, ich bin nicht das Sammelsurium an Gefühlen oder das Denken der Gedanken, die da durch »meinen Kopf« schwirren. Er will mir zeigen, was ich BIN, und dass dieses SEIN nichts mit dem zu tun hat, was ich glaube, zu sein.
Verleugne ich aber die Welt an sich, so wäre das die Verleugnung dessen, mit dem ich gerade beschäftigt bin, nämlich der Tatsache, dass ich mir »einen Krimi« anschaue. Das ist jedoch ein Umstand, der sich nicht verleugnen lässt. Aber ich kann mir den »den Film« ansehen, obwohl ich weiß, dass das Geschehen nicht wirklich ist.
Über diese Nicht-Wirklichkeit letztendlich hinauszuwachsen - das ist das eigentliche Kurs-Ziel. Die Erkenntnis der Wirklichkeit liegt dann jenseits der HIMMELS-Pforte und damit jenseits meines derzeitigen »Reiseziels«.
So will ich nun still sein und auf IHN warten.


In einem alten Filmklassiker aus den frühen Fünfzigern heißt es: »Stell dir vor, es geht das Licht aus, pass nur auf, gleich kann es geschehn: Finster, finster, gar nichts kann man sehn ...«
Wenn im Kino nach der Vorstellung das Licht wieder angeht, bin ich zunächst einmal erst recht taumelig und verwirrt. Alle streben dem Ausgang zu und unter Umständen fühle ich mich so, als sei auch ich - wie bei einer vorhergehenden Ohnmacht, nach einer längeren Phase der Bewusstlosigkeit - erst jetzt wieder da, um aus dem Kino hinauszugehen. Das Blut in meinen Ohren scheint dabei noch zu rauschen, wenn ich wieder »aufwache«, meine Augen müssen sich erst langsam wieder an die Helligkeit gewöhnen, wenn ich ebenfalls den »Vorführraum« verlassen will.
Es ist immer wieder das Gleiche: Ich erhebe mich von meinem Platz im so genannten »Lichttheater«, wenn das Licht im Zuschauerraum angeht, um geblendet und erstaunt zu blinzeln: »Wo bin ich?« Wenn ich dann das Kino verlasse, kommt mir das »normale« Tages- oder auch Nachtlicht noch dunkler vor, als üblich.
Wen kann ich nach dem »Wo bin ich?« fragen, wenn nicht IHN?
Wohin kann ich nach der ganzen »Show« gehen, als zu IHM?
ER weiß, dass mein ganzes Trennungs-Szenario nur eine Inszenierung des einzelnen, sich getrennt fühlenden Geistes war. Und dass es nie wirklich stattgefunden hat.
Dafür sage ich Dank! Danke, lieber GOTT, dass du mir mein wahres LEBEN nie genommen hast! DU BIST. DU bist meine wahre QUELLE. Und ER, der HEILIGE GEIST wird mich aus dem Illusionstheater führen - wenn ich IHN nur lasse. - So will ich nun still sein und auf IHN warten.

Die Welt ist mein Angriff auf GOTT.
Sonntagmorgen. Die Ringeltauben gurren, die Goldammer singt: »Zizizizizizizi-düh«. Die Gräser blühen. Die Katze miaut und wandert ruhelos seit Stunden auf und ab, weil ich ihren »Hochsitz« auf dem Schrank wegen einer vom Tierarzt verordneten Beruhigungspille - und infolgedessen Absturzgefahr - verbarrikadiert habe. Ich überlege, ob ich selbst eine von den Pillen ausprobieren soll. Da kommt auch schon das erste Flugzeug im Landeanflug gen Frankfurt angejault.
Mir fällt ein, dass heute Vormittag eine so genannte »Trauerfeier« vor dem Hause stattfinden soll - für den jungen Mann, der letzte Woche aus dem elften Stock gesprungen ist. Nun denke ich daran, dass ich noch Batterien von Geranienkasten zu bewässern habe, die Nachbarin kommt heute zurück.
Nicht besonders gut gelaunt und von Rheuma geplagt schäle ich mich aus den »Buntkarierten«, um der noch schlechter gelaunten Mieze ihr erstes Dinner zu servieren. Huldvoll prüft sie einen Bissen des teuren Schmauses, um - erst ihm, dann mir - angeekelten Blickes die kalte Schulter zu zeigen.
Ich lese fröstelnd die Mails von gestern und beschließe noch einmal ins Bett zu wanken. Dort lümmelt sich inzwischen auf voller Breite eine zufrieden grinsende Katze und verteilt freigiebig die vorletzten Fragmente ihres schon etwas schütteren Haarkleides zwischen den Laken. Ich lege mich vorsichtig, um das friedliche Tier nicht zu stören, auf die äußerste Bettkante.
Solcherart sind meine Gedanken, während ich mir zum soundsovielten Mal die triefende Nase putze, die geröteten Augen reibe und mit rasselnden Bronchien vor mich hin hüstele:
Katzen haben dort zu schlafen, wo man ihre Kisschen, Körbchen und Deckchen zu diesem Zwecke deponiert hat, erst, wenn Frauchen eine amtlich festgestellte Allergie gegen ihre Haare hat.
Gräser haben die Aufgabe, grün auszusehen, und damit das Auge zu erfreuen, ihre Pollen haben sich jedoch nicht im Einzugsbereich meiner gereizten Bindehäute und Atemwegsapparatur zu befinden.
Flugzeuge haben nicht sonntagmorgens, um kurz vor fünf über meinem Kopf zu kreisen, wenn ich gemütlich vor mich hin dösen und dem munteren Treiben der Vogelwelt lauschen will.
Männer haben nicht von Hochhausbalkonen zu springen, schon gar nicht, solange ich in einem dieser Hochhäuser wohne.
Nachbarinnen, welche regelmäßig zu verreisen pflegen, haben keine botanischen Gärten auf Hochhausbalkonen zu kultivieren, die stundenlang begossen werden müssen.
Knochen, Muskeln und Gelenke haben nicht zu schmerzen, zumindest nicht, falls sie sich in einem Körper befinden sollten, der zufällig mir zu gehören scheint.
Schleimhäute von Augen, Nase und Bronchien haben keinen Krieg gegen den eigenen Besitzer zu führen.
Und dann muss ich - statt weiter herum zu grollen - fröhlich vor mich hin grinsen. Ich rolle mich neben die Katze, schließe die Augen und lasse mich von ihrem Schnurren und dem monotonen Jaulen der Flugzeugmotoren in den Schlaf singen.
Schön, wenn man die Kontrolle abgeben darf. Friede breitet sich im eben noch verärgerten Gemüte aus.

Ich bin nur hier, um wahrhaft hilfreich zu sein. Ich bin hier, um IHN zu vertreten, DER mich gesandt hat.
Ich brauche mich nicht zu sorgen, was ich sagen oder tun soll,
denn ER, DER mich gesandt hat, wird mich führen.
Ich bin zufrieden, dort zu sein, wo immer ER es wünscht,
in der Erkenntnis, dass ER mit mir dorthin geht.
Ich werde geheilt, indem ich mich von IHM lehren lasse, wie man heilt.
(T-2.V.A.18/8:2-6)

Einen Moment lang dachte ich: »Wie wäre es, wenn ...?« Bevor diese Frage überhaupt in meinem Geist vollendet werden konnte, war auch schon die ANTWORT gegeben: »Es ist nichts geschehen!« Ein leises Lachen und »es« war »getan«.
Trotzdem kann ich meine noch immer wahrnehmenden (!) Körpersinne unterschiedlich gebrauchen.
So kann ich: »Der Wesen Augen lesen - statt Thesen und Katechesen. / Das Leise weise hören - statt Lauterkeit zu beschwören. / Das Weiche zart erspüren - statt drängend und hart zu führen. / Im Sauren Süßes schmecken - statt Bitterkeit zu entdecken. / Den heil'gen Odem riechen - statt scheinheilig, tumb zu kriechen.«
Ob Katechesen - wahlweise vielleicht auch: Exegesen, Anamnesen ... oder sonstige »Esen«: Meine Augen können weder irgendwelche »Esen«, noch »Augen«, noch Augen »anderer Wesen« lesen.
Meine Augen können überhaupt gar nichts. Genauso wenig wie meine Ohren. Beide sind - wie alle meine Sinnersorgane und mein ganzer Körper - ein Fehler meines »Wie-wäre-es-wenn-Gedankens«.
All dies wurde gedacht und scheinbar gemacht, um zu täuschen und damit »meine Einzigkeit« zu beweisen, um mich mit einem schweren Rahmen zu umgeben, zwischen mir und der EINHEIT einen Graben zu ziehen und meine Trennung damit zu bekräftigen.
Aber ich kann IHM meine Augen, Ohren, Tast-, Riech- und Geschmacksorgane übergeben. ER kann all meine Sinne für SEINEN Zweck verwenden.
Denn in dieser Welt glaube ich, auf meine Sinnesorgane angewiesen zu sein. Wenn ich sie jedoch vollkommen vergeben habe, werde ich vollkommenen Frieden haben. Aus diesem glücklichen Traum werde ich langsam zu SEINER Wirklichkeit erwachen. Vorher ist die Welt ist zwar noch da, doch sie ist ein freundlicher Ort geworden. Wenn ich schließlich wieder erkenne was ich BIN, gibt es keine Welt, keine Körper, keine Sinnesempfindungen mehr.
Es gab sie noch nie, nur in meiner Wahrnehmung.

Wenn ich nun also »weiß«, dass es diese Welt gar nicht gibt, dann frage ich mich natürlich, wozu der ganze »Unfug«? Denn die Frage ist doch nicht, ob ich »hier« nun leide aufgrund realer Ereignisse oder aufgrund eingebildeter Ereignisse.Die Frage ist, leide ich, leiden wir, überhaupt?
Warum sollte denn »dieser Gott« so gigantische potemkinsche Dörfer für unsere Köpfe produzieren? Nur um uns geistig und körperlich zu foltern?
Und wenn dem so wäre, dass ich mir alles nur einbilde: Dann gäbe es keine Hühner in Käfigen, keine lebendig eingesargten Schweine im Kastenstand, keine Schlachthöfe, keine Verschmutzung der Umwelt, keine Hurrikans, keine Flugzeugabstürze, keine Unfälle, keine Kriege, keine Erfindungen, keine Atombomben, keinen Hitler, keinen Stalin, keine KZs, keine Verbrechen, keine Einbrecher, keine Raubtiere, keine Verletzungen, keine Krankheiten und natürlich auch keine Krankenhäuser, keine Geburten, keine Mütter, keine Väter ...
Wenn es das alles gar nicht gäbe, gäbe es auch die Erde nicht und auch nicht das Universum. Es gäbe gar nichts, nur diesen Gott, der irgendwo ein potemkinsches Kino für unsere Köpfe dreht, um uns zu quälen? Was sollte das alles für einen Sinn haben?

Bei Ein Kurs in Wundern geht es jedoch nicht um ein Weltbild, das das physikalische Weltbild ablösen soll (wie bei Kopernikus Ptolemäus), weil es aufgrund von Beweisen nötig ist. Vielmehr ist es eine Alternative, die genauso wenig bewiesen werden kann wie letztlich das physikalische Weltbild. Das Ziel des Kurses ist nicht, an diese andere Sicht zu glauben, sondern sie zu erfahren und dann sicher zu sein, dass sie wahr ist. Es ist die Entscheidung, eine andere Erfahrung machen zu wollen, nicht alleine durch den Glauben und nicht durch »wissenschaftliche Beweisführung«.
Ich hingegen habe es offenbar so verstehen wollen, dass »Gottvater« diese Illusion erschaffen und seinen Spaß daran hat, »uns Kinder« damit zu quälen. Dieser »Herrgott« entspricht dem menschengemachten alttestamentarischen Gott »Jaldabaoth«, den ich noch so ähnlich im Religionsunterricht gelernt habe. Er bestraft mich und »andere« mit Missständen aller Art.
Dabei habe ich einfach nur »vergessen«, dass ich diese Einbildungen mitsamt der Missstände selbst produziere, um meine Angst vor der zu erwartenden Strafe (da ich mich von GOTT entfernt zu haben glaube) zu »überspielen«, so wie ein Patient mit Selbstverletzungstendenzen innere Konflikte zu verlagern pflegt. Habe ich doch selbst die Illusion gemacht, um die allumfassende LIEBE, zu verlassen und mein – vermeintlich - »eigenes Ding« zu machen.
Welchen Schluss ich für mein Handeln daraus ziehen soll, dass diese ganze Sinneswelt nichts als Illusion ist, lässt der Kurs aber offen: Der Glaube an die Wirklichkeit der Illusion wird jedenfalls nicht dadurch überwunden, dass ich mich passiv in Sucht oder Depression zurückziehe oder trotzig »gar nichts mehr tue«, vielleicht gar die Welt hasse. (Wie kann man einen Traum hassen?)
Mir tut es im wahrsten Sinne des Wortes nur Leid, wenn ich mich mit Hassgefühlen herumquäle. Damit helfe ich niemandem – noch nicht einmal auf dieser illusionären Ebene. Ich BIN. Ich bin in Sicherheit - und die Welt ist es mit mir. So will ich nun still sein und auf IHN warten.

Ich sehe mich immer noch »hier« und in dieser Zeit und in diesem Raum, gemeinsam mit meiner Herkunftsfamilie (und sei sie auch vielleicht inzwischen auf dem Friedhof »verortet«) oder mit meiner »eigenen« Familie, mit meiner Frau (meinem Mann) und meinen Kindern, Enkeln ... Ich brauche Geld - manchmal mehr Geld, als ich habe - und ich brauche andere Formen, die meine Familie auch ganz dringend braucht ...
Die Welt besteht aus Geldverdienen, Schuhekaufen, Essen, Trinken, Atmen, Heiraten und tausend anderen Notwendigkeiten des täglichen Lebens. Genauer gesagt geht es zumeist darum, das Überleben des Körpers zu sichern. Das ist einfach eine Tatsache, so, wie die Handlung in einem Film als Folge bunter Bilder eben auch eine Tatsache, eine Erscheinung, eine Ereignisfolge ist.
Daran ist nichts Schlechtes und nicht Gutes. Es ist kein »Götzendienst« an sich, Schuhe zu kaufen, zum Arzt zu gehen, zu essen oder zu trinken oder zu atmen, Geld zu verdienen oder eine Beziehung einzugehen.
Der Götzendienst beginnt mit der Identifikation mit dem Körper, mit dem abgetrennten Selbst, das ich meine zu sein, mit dem Glauben an die Wahrheit der Tausende von getrennten Formen und dem damit verbundenen Leiden, das aus dem Mangel und den daraus entstehenden Bedürfnissen besteht.
Buddha zum Beispiel hat nichts anderes getan, als die Ursachen des Leidens - und die Wege aus dem Leiden heraus - aufzuzeigen. Auch der Kurs macht - auf der Basis des Non-Dualismus - nichts anderes: Er zeigt auf, warum ich leide und zeigt mir einen Weg, das Leiden zu beenden:
Denk an die Freiheit in der Einsicht, dass du an all die sonderbaren und verdrehten Gesetze nicht gebunden bist, die du aufgestellt hast, um dich zu retten. [...]
Du denkst, du müsstest den »Gesetzen« der Medizin, der Wirtschaft und Gesundheit folgen. Schütze den Körper, und du bist gerettet. [...]
Dies sind keine Gesetze, sondern es ist Wahnsinn. Der Körper wird durch den Geist gefährdet, der sich selbst verletzt. Der Körper leidet bloß, damit der Geist nicht sieht, dass er sein eigenes Opfer ist.
(Ü-I.76.3:1,4:3,5:1-3)

Der Weg aus dem Leiden besteht also darin, die Gesetze der Welt als das zu sehen, was sie sind: gedankliche Konstruktionen ohne eigene Existenz. Ich werde weiterhin in der Welt leben, weiterhin Schuhe kaufen, weiterhin Geld verdienen. Aber wenn vor meinem Auto ein Hindernis auftaucht, trete ich auf die Bremse. Habe ich Hunger, esse ich etwas. Ich gehe auch weiterhin in ein Schuhgeschäft und kaufe mir Schuhe. Es gibt nichts zu vermeiden und es gibt nichts zu brauchen. Es gibt nichts zu leiden. Die Dinge erscheinen und verschwinden wieder, denn ICH bin kein Körper, kein konstruiertes abgetrenntes Selbst, kein Ego, das weltlichen Gesetzen unterliegt.
Ich BIN. - Und so kann die Welt ungehindert ihren Gang gehen, und »ich« tue in jedem Augenblick das, was gerade getan werden muss Nichts kann die Freude MEINES SEINS trüben, weil ich in Wahrheit nur Freude bin.
GOTT ist allumfassend, ER ist LIEBE ohne Begrenzung und ohne Gegenteil. Also ist SEIN SOHN es auch und kann nicht an seinem vorgestellten »Gegenteil« leiden ... So will ich nun still sein und auf IHN warten.


Das Paradies oder der Zustand vor der Trennung war ein Geisteszustand, in dem nichts benötigt wurde.
Als Adam auf die 'Lügen der Schlange' hörte, war alles, was er hörte, Unwahrheit.
Du brauchst nicht weiterhin zu glauben, was nicht wahr ist, es sei denn, du entscheidest dich dazu.
Das alles kann buchstäblich plötzlich, in einem Augenblick verschwinden, weil es lediglich eine Fehlwahrnehmung ist.
(T-2.I.3:5-10)

Als Kind hatte ich ein Klapp- und Aufstellbilderbuch über Dornröschen, das war eines meiner Lieblingsmärchen. Besonders gern habe ich mir immer die Seite angeschaut, wo das gesamte Küchenpersonal auf der Stelle eingeschlafen ist: Der Koch wollte dem Küchenjungen gerade eine Ohrfeige geben, die Magd wollte gerade ein Huhn rupfen - und so weiter. Man konnte diese Tätigkeiten dann mittels einer trickreichen Erfindung doch noch ausführen, denn in der oberen Pappe waren Löcher, hinter denen die Handlung sozusagen weitergehen konnte, wodurch ein Teil der ursprünglichen Illustration nach Belieben verschiebbar - und damit austauschbar - war. (Die Fünfziger hatten eben auch ihre »Highlights«.)
Wenn die Zeit - wie durch einen Zauber - stehen bleibt, dann muss ich nicht einschlafen, wie im Märchen (wo der Schlangenbiss des Teufels durch die Spindel der bösen Fee ersetzt wird), sondern ich kann auch aufwachen, indem ich darauf verzichte, die Pappfiguren weiter zu betrachten oder auch in Bewegung zu setzen - und all die faszinierenden Bilder loslasse, um in die Stille einzutauchen.
Dann brauche ich keinen fremden Prinzen mehr, welcher mich wachküssen muss. Schade um die Prinzessinnenträume und »kuss-praktisch« eher ernüchternd? Nein, eigentlich eher »kurs-praktisch«!
Ich habe die Welt gemacht, um etwas zu sehen, das nicht da ist. Nun hänge ich hier scheinbar fest - in meinem selbst geschaffenen Bild. - Ich kann jedoch darauf verzichten, die Pappfiguren meines Märchentraums weiter selbst bewegen zu wollen. Ich kann die Welt der Bilder und Geschichten jederzeit dem EINEN übergeben, DER das Bilderbuch meiner Märchenwelt in »Etwas« verwandelt, das unvergleichlich schöner und freier und damit friedlicher ist. (Vgl. T-17.IV: »Die beiden Bilder« und T-18.IX: »Die zwei Welten«.)
Ich will nicht weiter blind für die EINE Wahrheit sein.

Wie kann der HEILIGE GEIST DER ein GEDANKE GOTTES ist, in meine Gedankenwelt »eindringen«, wenn GOTT SELBST gar nichts von dieser Welt weiß?
Ein GEDANKE GOTTES ist synonym mit Schöpfung. Er hat mit dem, was ich als Gedanken - und meine damit verbundenen Gefühle - »erlebe«, nichts zu tun, denn dabei handelt es sich um »private« Gedanken und Gefühle, und von diesen sagt der Kurs, dass sie keinerlei Bedeutung haben (vgl. Lektion 4). Es gibt keinen Unterschied zwischen diesen Gedanken und Gefühlen, Gefühle sind sogar mit Gedanken identisch, werden sie doch von meinen Gedankenkonstruktionen hervorgerufen. Ist der Geist mit diesen Gedanken beschäftigt, ist er demnach mit Nichts beschäftigt - der Geist ist leer.
Alle Gedanken folgen den Gesetzen des GEDANKEN GOTTES oder der GEDANKEN SEINES SOHNES (meinen Schöpfungen): Sie dehnen sich aus. Nur dadurch konnte aber auch aus einem »leeren« Gedanken der Trennung, der nie geschehen ist, eine ganze Welt entstehen - die daher ebenfalls nicht geschehen ist.
Die Methode des Kurses besteht aber nun nicht darin, selber alles wegzuwerfen, mir selbst zu vergeben, damit ich in den HIMMEL zu springen kann - das wäre eine Verwechslung der Ebenen: Das Ego kann nicht vergeben, da es nie geschehen ist und daher in Wahrheit nicht existiert. Jede »Fehlkonstruktion« kann aber einen neuen Zweck bekommen und dadurch zum Hilfsmittel werden, also ein Mittel zum Zweck der Erlösung.
Das ist SEINE Aufgabe, die Aufgabe des GEDANKEN GOTTES, der STIMME FÜR GOTT, des HEILIGEN GEISTES. ER wird darum auch als GOTTES ANTWORT, BRINGER aller Wunder, MITTLER, FÜHRER, LEHRER oder ÜBERSETZER bezeichnet.
Dies gelingt unmittelbar, wenn sich die wesentliche Fehlkonstruktion, der Gedanke des getrennten »Ichs«, mit der sich der Geist in vielfältig schillernder und unterschiedlicher Weise identifiziert, nicht einmischt und es als seine Aufgabe ansieht.
Heilung geschieht da, wo die Krankheit ist, und die Heilmittel sind der Krankheit angepasst - durch IHN, den TRÖSTER und HEILER. ER kann alles für SEINE Zwecke verwenden, was ich IHM gebe. Da die Welt gelernt wurde (welch ungeheuerlicher Akt des Lernens!), wird die Erlösung auch gelernt. Die Lernfähigkeit ist da (sonst hätte keine Welt entstehen können), nur der LEHRER ist nun ein anderer. ER ist das GROSSE LICHT, das mir heimleuchtet. Es leuchtet alle Schuld und alles Leiden hinweg.
Nichts Unwirkliches existiert.
So heißt es im Vowort des Kurses (»Was er besagt«, S.xviii). Also übergebe ich alles IHM, wenn ich meine leeren Gedankenkonstruktionen nicht länger behalten möchte, sondern den Frieden GOTTES suche. So will ich nun still sein und auf IHN warten.

Muss ich denn alles in der Welt wieder loslassen, nicht nur das, was ich nicht mehr will, sondern auch das, was mir so lieb und teuer zu sein scheint, all diese wunderschönen Gefühle, Empfindungen, Gedanken von Glück, Freude und Freiheit - um vergeben zu können?
Das Kursziel ist, mir aufzuzeigen, wer ich BIN. Das geschieht ganz praktisch, nämlich hier, in dieser Welt. Er führt mich vor das HIMMELS-Tor, aber nicht darüber hinaus, denn im HIMMEL gibt es keinen Kurs und nichts zu berichtigen.
Der Kurs ist also bodenständig, denn Heilung kann nur da geschehen, wo Krankheit ist. Die Heilung ist eine universelle Erfahrung, keine intellektuelle Angelegenheit. Gefühle, Gedanken, Ereignisse sind Begleiterscheinungen der Erfahrung. Die Erfahrung wird im Bewusstsein bewirkt, aber das Bewusstsein ist daran nicht beteiligt, es löst die Erfahrung nicht aus.
Der Kurs ist dadurch bodenständig, dass er alle Ereignisse, Gegensätze, Gedanken, Gefühle nutzt, um sein Ziel zu erreichen. Nutzen heißt, dass da zunächst die Tatsache ist, dass ich mich mit einer Gedankenkonstruktion wie dem Ego identifiziere und die gegensätzlichen und abgegrenzten Ereignisse, die die Welt ausmachen (einschließlich der Gedanken und Gefühle) als »wirklich« ansehe. Letztlich kann ich selbst dies nicht selbst »loslassen«, denn Loslassen und Vergebung sind nicht identisch. »Loslassen« ist eine Aktivität, die anfänglich erforderlich ist, um die Wahl zu treffen zwischen dem, was ich will, und dem, was ich nicht will (vgl. H-4.I.A: »Die Entwicklung des Vertrauens«).
»Vergebung« ist jedoch nichts, was ich tue, es ist eine Bitte, ein ständiges Gebet, um das, was ich in einer gegebenen Situation wirklich will. Vergebung geschieht, wenn das Urteilen wegfällt, da gibt es keine Aktivität mehr von »mir«.
Meine Aufgabe, meine einzige Funktion, ist es, mir die Wirkung SEINER Wahrheit in dieser Welt zeigen zu lassen, nicht mehr und nicht weniger. Das geschieht mal durch Aktivitäten, mal durch eine einfache Bereitschaft, denn auch den Weg lasse ich mir zeigen. Ich mische mich nicht ein - und aktive Nicht-Einmischung ist unmöglich, da gibt es keine Aktivität mehr von mir.
Also halte ich mich nicht übermäßig mit dem »Loslassen« der Welt auf. Die Aktivitäten beschränken sich zwangsläufig auf das, was als Aktivität möglich ist. Aktiv passiv sein zu wollen, oder absichtlich absichtslos zu werden, gehört nicht dazu: Mit solchen »Aktivitäten« würde ich mir nur selbst den Weg verbauen. - So will ich nun still sein und auf IHN warten.


In Wirklichkeit gibt es nichts außerhalb von mir. Wenn ich daher die Menschen um mich herum als »begrenzt« ansehe, dann sehe ich auch mich in gewisser Weise so. Ich bin jedoch nicht begrenzt. Diese Aussage des Kurses meint hierbei nicht die Art von Grenzenlosigkeit, welche in Selbsthilfe-Workshops à la: »Die unbekannte Macht deines Unterbewussten!«, oder »Du kannst alle deine Ziele erreichen, wenn du sie nur wirklich willst!«, angepriesen wird.
Ist nun die Unbegrenztheit eher bei denjenigen Menschen zu erkennen, die ich als besonders »genialisch« oder als besonders »geistreich« oder auch als besonders »tough« empfinde?
Vor langer Zeit hatte ich eine Begegnung (eine von vielen, wie könnte es anders sein?): Ich lernte mein Idealbild eines Musikers kennen. Er war unglaublich talentiert, sehr intelligent (er beherrschte zum Beispiel akzentfrei zahlreiche Sprachen), dabei äußerst charmant und witzig, und - er blieb immer bescheiden und »cool« bis in den Tod. Dieser (Lebens-)Künstler ließ sich seine schwere Krebserkrankung nicht anmerken (er sprach übrigens auch fast nie über seine Jugend im Umfeld des Warschauer Ghettos und den Tod seiner Mutter im KZ), sondern tafelte er mit mir genussvoll in einem Gourmettempel - obwohl (was ich damals noch nicht wusste) genau an demselben Morgen seine Diagnose feststand.
Ein bewundernswerter und begnadeter Mensch, dennoch mit der Opfererfahrung von Leid, Verfolgung und Tod behaftet: Sollte man ihn - vielleicht sogar nachträglich noch - bemitleiden? Am wenigsten hätte er das vermutlich selbst so gewollt. Vielmehr machte er sich über den Tod lustig, indem er seinen Schädel einer Shakespeare-Theatertruppe für eine möglichst »realitätsnahe« Aufführung von Hamlet vermachte.
Sind denn »andere« und ganz »normale« Menschen, die keine weltberühmten »Genies« sind, weniger »grenzenlos«? Soll, darf und kann ich denn überhaupt jemanden »als Person« bewundern oder - wenn nicht, so doch wenigstens bemitleiden? Achtung vor der Entscheidung des anderen, statt Mitleid - so proklamiert es Barbara Tranberg, die Übersetzerin des Kurses ins Dänische, in ihrem Büchlein Warum immer ich?
Mitleid und der Versuch, das Verhalten und Denken des anderen zu ändern, sehen in ihm das getrennte Wesen. Mitleid und manipulative »Hilfe« halten getrennt, Achtung hingegen erkennt die Macht des EINEN Geistes an. Die Achtung vor der Entscheidung (denn Krankheit, Leiden, Tod, ... sind eine Entscheidung), ohne schwere - oder auch nur leichte - »Geschütze« dagegen aufzufahren, ist der wesentliche Schritt zur gemeinsamen Heilung.
»Mit-Leid« kann daher eine der furchtbarsten, da subtilsten, Waffen des Ego-Angriffssystems sein.
Ich kann die Welt nur dadurch erlösen, indem ich sie mit CHRISTI Augen sehe. ER sieht weder Leid noch Tod. ER sieht nur das ewige Leben.

Das sind zum Teil ältere Texte. Die blau markierten Texte sind von Gregor, der grüne entstammt einem Dialog zwischen Melachi und Gregor. Das rot Markierte habe ich einer früheren Diskussion mit einer Tierrechtsfreundin entnommen und der liebe Albert half mir damals, die Antworten zu formulieren. Und hoffentlich hab ich jetzt nix vertauscht oder vergessen.

Herz
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#2
Wow, welch wunderbare Gabe du hast, mit Worten umzugehen, um das Unbeschreibliche mitzuteilen.
Tausend Dank! Herz
____________________________________________________________________________
"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
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#3
(17.08.2013, 12:22)G.D. schrieb: Das Ego kann nicht vergeben, da es nie geschehen ist und daher in Wahrheit nicht existiert.

Da war ein kurzes Licht, eine kurze Klarheit. Ich hatte die Unfähigkeit des nicht vergeben Könnens des ego, immer moralisch oder so ähnlich gedeutet.

Danke.

Herz
Susanne
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