Strohhalm

[Sterntaler]

Heute nacht habe ich über das nachgedacht, was ich im Forum gelesen habe. Unter anderem an den Satz: "Es gibt sonst nichts, wohin ich gehen kann." Genauso geht es mir auch... Zuerst dachte ich, warum, wenn es mit solcher Inbrunst gedacht wird,warum kann man dann seinen ganzen "Müll", seine ganze Geschichte, sein Ego nicht einfach stattdessen loslassen... (Ich kann es nicht, nur Er könnte.)
Dann dachte ich, komisch, dass so ein Strohhalm dieses ganze Gewicht aushalten kann und macht, dass wir nicht untergehen... Das war erstmal irgendwie tröstlich.
Aber heute morgen dachte ich dann, warum braucht es sooo viel kleine Bereitwilligkeit? Es macht nur, dass ich spüre, immer deutlicher, wie machtlos ich bin, dass ich es nicht ändern kann, nur ER anscheinend. Und da für IHN Zeit keine Bedeutung hat, macht es nichts, wenn ich hier verzweifelt rumhänge, aus was für Gründen auch immer. Und manche hier halten das ja schon ganz schön lange aus. Außerdem macht es, dass ich nicht mal mehr die Illusionen, die ich früher noch tröstlich fand nutzen kann..., sie trösten nicht mehr. Und stehen auf einmal auch nicht mehr so zur Verfügung. Freundschaften zum Beispiel, Partnerschaft. Nicht, dass ich vorher reich gesegnet gewesen wäre in dieser Beziehung, aber es gab... Und gerade löst sich so vieles auf...
Außerdem habe ich eigentlich keinen wirklich echten Grund verzweifelt zu sein, alles hausgemachter Müll irgendwie. Aber ich komme nicht raus funktioniere nicht mehr.
Ist das normal so? Bleibt es so? Ich glaube nicht mehr, dass es so etwas wie inneren Frieden, der länger als einige Minuten dauert wirklich gibt und dass das was ich für Frieden hielt nicht doch vielleicht nur eine Illusion war...
Ich muss mich anschauen, wie ich wirklich bin... Ich glaube, dass ich eigentlich kein besonders schrecklicher Zeitgenosse bin, aber es fühlt sich so an gerade. Fühle ich einfach nur die Getrenntheit auf einmal bewußter?
Versteht das jemand?

[667]

das verstehn wohl alle

also ja, ich versteh dich.
nein, das bleibt nicht so.

Die kleine bereitwilligkeit herzustellen scheint wirklich für jeden Kursschüler die größte Herausforderung zu sein. Hört sich so einfach an und man meint immer "ja, zefix! ich bin doch willig!" und es funzt einfach nicht.

ER kann das auch nicht für dich herstellen, das ist nicht sein job sondern in der Tat unserer.

GOTT nimmt dir nix weg, was du behalten möchtest und solange du was behalten möchtest, ist es eben dahin mit der Bereitwilligkeit.

Unser Job ist alle Hindernisse vor dem Frieden aufzustöbern und bereit zu sein, sie IHM zur Korrektur zu überlassen.

Mir gings irgendwann einfacher, den ganzen Mist als GABE zu sehen, und nicht mehr als Opfer (ich muss was aufgeben, was opfern) ich fands einfacher, es als ich verschenke, ver-gebe (eine Gabe) etwas und ich bekomm dafür den FRIEDEN GOTTES und was anderes will ich eh nicht, weils nicht von Wahrheit beseelt sondern zusammenhanglos, wirr, sich ständig änderndes Irrsinnskonstrukt ist.

[Gregor]

Es macht nur, dass ich spüre, immer deutlicher, wie machtlos ich bin, dass ich es nicht ändern kann, nur ER anscheinend. Und da für IHN Zeit keine Bedeutung hat, macht es nichts, wenn ich hier verzweifelt rumhänge, aus was für Gründen auch immer.

ER und DU - beides ein und dasselbe. Die Kontrolle abzugeben heißt also, DEINEN WILLEN zu tun. Die "kleine Bereitschaft" heißt also, keinem fremden Willen mehr folgen zu wollen - nämlich dem der Person mit ihren sich widersprechenden Wünschen, den konfliktbehafteten Bedürfnissen, dem vergeblichen Streben nach seltsamen Zielen, für die du dich hältst.

Gregor

[667]

Es macht nur, dass ich spüre, immer deutlicher, wie machtlos ich bin, dass ich es nicht ändern kann, nur ER anscheinend. Und da für IHN Zeit keine Bedeutung hat, macht es nichts, wenn ich hier verzweifelt rumhänge, aus was für Gründen auch immer.

ER und DU - beides ein und dasselbe. Die Kontrolle abzugeben heißt also, DEINEN WILLEN zu tun. Die "kleine Bereitschaft" heißt also, keinem fremden Willen mehr folgen zu wollen - nämlich dem der Person mit ihren sich widersprechenden Wünschen, den konfliktbehafteten Bedürfnissen, dem vergeblichen Streben nach seltsamen Zielen, für die du dich hältst.

Gregor

sehr schön geklärt mal wieder

danke dir!
Irgendwann vergisst man das, weils tatsächlich der eigene Wille "wird" ohne dass man sich ständig fragt, ei warum tu ich mir das an...?

[Sterntaler]

Also, danke mal wieder.
Es hilft ja allein schon, es aufzuschreiben und andere lesen zu lassen. Dadurch ist es schon vergeben??? Anscheinend irgendwie...
Ich war in Gedanken schon dabei alles wieder zu löschen, weil es mir peinlich war. Aber dass es nun hier steht nimmt ihm die Macht.
Mich einfach nicht mehr anders haben wollen als ich eben bin...