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Lieber Gregor (und alle anderen)!
ich habe eine lebenspraktische Frage. Im Vorwort zum Kurs heißt es: "Indem wir keinen in Schuld gefangen halten, werden wir frei". Auch wenn ich das auf psychologischer Ebene verstehe, frage ich mich, wie es ist, wenn z.B. ein Richter einfach von Berufs wegen jemanden verurteilen muss. Kann er sich zweiteilen? Kann er praktischerweise der Anforderung seines Berufes gerecht werden und jemanden auf Grundlage des Gesetzes schuldig sprechen, doch für sich persönlich ihm vergeben? Wäre das nicht schizophren? Wie könnte er aus diesem Dilemma herauskommen, ohne seinen Beruf aufzugeben?
Grüße,
Thomas
So verstehe ich es jedenfalls.....
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Unwürdige verleugnung... oder so ähnlich.
Sinn des Kurses ist nicht, herzugehen und zu sagen, du hast zwar meine Tochter vergwaltigt, aber Schwamm drüber, du bist ja nicht schuld...
Sinn des Kurses ist zu erkennen, dass nichts unwirkliches wahr ist und nichts wirkliches bedroht werden kann.
deshalb kann ich trotzdem Richter sein und nach gesetzestexten andere schuldig sprechen, das ist dann MEIN JOB... die Unschuld des Bruders anzuerkennen bzw. mir selbige zeigen zu lassen ist SEIN JOB, nicht der meinige.
1+1 bleibt 2 und auf Mord steht gefängnis als Strafe auch wenn man den Kurs lernt und lernt, den Bruder als Sündenlos und Unschuldig zu sehen.
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
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Hallo 667,
ich kann gut nachvollziehen, was du meinst. Zumindest theoretisch. Meine Frage hatte den konkreten Hintergrund, dass ich in einem anderen Forum als Moderator mich gezwungen sah, zwei User zu sperren. Sie sorgten permanent für Unfrieden und Streit und griffen mich und andere an. Ab einem gewissen Punkt war es aber schwer, meine reine Mod-Funktion von den persönlichen Gefühlen zu trennen, eben weil ich mich angegriffen fühlte. Vertrackte Situation. Alles tolerieren ging einfach nicht mehr......
So verstehe ich es jedenfalls.....
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(11.06.2013, 17:17)Thomas schrieb: ... Sie sorgten permanent für Unfrieden und Streit und griffen mich und andere an.
Shit happens. Könnten ja fast meine lieblichen bzw. leiblichen Nachbarn sein.
Soll ich deren (Lärm-)Terror weiter hinnehmen - nach dem Motto: Es ist ja eh nur eine Illusion von vielen?
Soll ich die Abmahnung zurückrufen? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass diese ganzen Aktivitäten nichts mit dem zu tun haben, was "ich" wirklich BIN - und was der "Störenfried" wirklich IST.
Was hat also eine durchaus vernünftige Maßnahme damit zu tun, dass ich den Kurs lerne?
Wie 667 schon sagte, Mord ist Mord und Terror ist Terror. That's Life.
Und eine "Absolution" kannst du nur dir selber erteilen - mit SEINER Hilfe.
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(11.06.2013, 13:59)Thomas schrieb: Lieber Gregor (und alle anderen)!
ich habe eine lebenspraktische Frage. Im Vorwort zum Kurs heißt es: "Indem wir keinen in Schuld gefangen halten, werden wir frei". Auch wenn ich das auf psychologischer Ebene verstehe, frage ich mich, wie es ist, wenn z.B. ein Richter einfach von Berufs wegen jemanden verurteilen muss. Kann er sich zweiteilen? Kann er praktischerweise der Anforderung seines Berufes gerecht werden und jemanden auf Grundlage des Gesetzes schuldig sprechen, doch für sich persönlich ihm vergeben? Wäre das nicht schizophren? Wie könnte er aus diesem Dilemma herauskommen, ohne seinen Beruf aufzugeben?
Grüße,
Thomas
Je umfassender die Vergebung des Richters, desto weniger Dilemma.
Das heißt nicht, das er deswegen weitermacht. ...oder nicht macht.
René
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(11.06.2013, 17:44)G.D. schrieb: Wie 667 schon sagte, Mord ist Mord und Terror ist Terror. That's Life.
genau und Lärm ist Lärm.
(11.06.2013, 18:32)René schrieb: Je umfassender die Vergebung des Richters, desto weniger Dilemma.
Das heißt nicht, das er deswegen weitermacht. ...oder nicht macht.
René
Das ist für mich das Wesentliche, dass das Weltdilemma sich auflöst. Die persönliche Betroffenheit weicht und Frieden kann eintreten.
Generell ist das für mich auch vor dem Kurs klargewesen, dass 3 mal durchatmen vor der Handlung etwas bringt. Das war aber eher eine mechanische Herangehensweise und machte keinen Sinn, weil der Fremde der Fremde blieb.
Mit dem Kurs gelingt es, wieder in eine tatsächliche Entscheidung zu kommen, mich für die Verbundenheit zu entscheiden und dann tatsächlich die Erfahrung der Verbundenheit zu machen.
Susanne
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(11.06.2013, 16:33)667 schrieb: .....deshalb kann ich trotzdem Richter sein und nach gesetzestexten andere schuldig sprechen, das ist dann MEIN JOB... die Unschuld des Bruders anzuerkennen bzw. mir selbige zeigen zu lassen ist SEIN JOB, nicht der meinige.
.....
Danke, das hilft mir grad sehr, meinen und SEINEN Job zu erkennen: Ich unterrichte Kinder mit Verhaltensstörungen, ihnen unter anderem Grenzen zu setzen ist mein Job. - Mir ihre Unschuld zu zeigen ist SEIN Job.
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(11.06.2013, 13:59)Thomas schrieb: Kann er sich zweiteilen? Kann er praktischerweise der Anforderung seines Berufes gerecht werden und jemanden auf Grundlage des Gesetzes schuldig sprechen, doch für sich persönlich ihm vergeben?
Was ist mit dem Soldaten, der in Afghanistan in einen Hinterhalt gerät, und seine Waffen einsetzen muss? Was ist mit dem Metzger, der jeden Tag Tiere am Fließband umbringt? Was ist ...
Gibt es Berufe, die für einen Kursschüler nicht angessen sind? Kaum. Alle Berufe beinhalten Tätigkeiten, die nach welchem Maßstab auch immer Konflikte auslösen (können). Schon das Verschreiben von Medikamenten könnte einen Konflikt auslösen, da der "Kranke" doch kein Körper ist. Denn alle "weltlichen" Tätigkeiten tragen das Potential in sich, Konflikte auszulösen.
(11.06.2013, 13:59)Thomas schrieb: Meine Frage hatte den konkreten Hintergrund, dass ich in einem anderen Forum als Moderator mich gezwungen sah, zwei User zu sperren. Sie sorgten permanent für Unfrieden und Streit und griffen mich und andere an. Ab einem gewissen Punkt war es aber schwer, meine reine Mod-Funktion von den persönlichen Gefühlen zu trennen, eben weil ich mich angegriffen fühlte. Vertrackte Situation. Alles tolerieren ging einfach nicht mehr......
Wie kommst du auf die Idee, dass du tolerieren musst, wenn Leute - womit und wie auch immer - das Funktionieren deines Forums (was immer du darunter verstehst) stören? Du tust, was die Situation erfordert, und behandelst den Konflikt, wie es der Kurs (oder welche spirituelle Richtung gerade angesagt ist) es vorschlägt und einübt.
Gregor
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Ja, ich muss wohl beide Ebenen voneinander trennen, die rein äußere Funktion und die innere Verarbeitung. Just gestern abend war das ziemlich durcheinandergeraten und Ärger und Verwirrung entstanden. Da war ein Konflikt bei mir, der eigentlich keiner ist. Jetzt sehe ich wieder etwas klarer......
Vielen Dank für all eure Antworten!
So verstehe ich es jedenfalls.....
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