Führung

[Elisabeth]

[Michaela_Maria]

Liebe Elisabeth, danke für deine klaren Worte, was dein „Verheddern“ betreffs „Führung durch den Heiligen Geist“ betrifft. Das angesprochene „Verheddern“ betrifft bei mir, also ich rede jetzt über meine Erfahrungen, was ich vermute, was bei mir dahinter steckt – die Phase der „Entwicklung des Vertrauens“. Es ist ein Lernprozess und der findet bei mir noch häufig auf Messers Schneide statt und oft falle ich rechts oder links runter. Entweder: ich gebe deprimiert auf und sage: hat ja doch alles keinen Zweck. Oder: oh, juchuh, ich habs, jetzt weiß ich aber Mal Bescheid.
Ich handhabe das so (außer ich will mich ne Weile im Selbstmitleid suhlen), dass ich – so gut ich kann – darauf vertraue, dass ich in jedem Fall geführt werde. Aber ich weiß nicht wie. Und ich brauche auch nicht zu wissen, wie. Ist es nicht furchtbar anstrengend, selber ausknobeln zu wollen, was denn nun dieses alles, aber auch wirklich alles hier in der dualen Welt bedeutet? Ob alltäglich, wissenschaftlich oder gar spirituell? Und wieso man jenes nicht gemacht hat, obwohl man es doch besser „wissen“ gewusst haben können sollte müsste? Ja, es ist anstrengend, aber es macht auch - - Spaß. Also dem Verstand macht sowas so Spaß, dass es geradezu hypnotisch ist. Ob ich eine bedeutungsschwangere Theorie ausknobel (bzw. Konzept-süchtig bin – besonders im spirituellen Bereich) oder gerade an einer komplizierten Näharbeit sitze, bei der die ganze Aufmerksamkeit gefordert ist --- wenn dann mein Kater kommt und Fressi haben will und ich ihn genervt wegschubse – ist ja vielleicht auch die Stimme des Heiligen Geistes, die sagt: hey, mach dich mal locker! Am Rumknobeln ist nichts verkehrt, es macht Spaß, doch ich versuche mir bewusst zu sein und mich daran zu erinnern: die ganzen dollen Konzeptlandkarten sind nicht die Landschaft selbst. Für mich ist die Quintessenz des Kurses: ich weiß nicht. (Denk mir aber unheimlich gern was aus und mich interessiert auch unheimlich, was andere Leute sich so ausdenken!) Und das ganze ist auch umgekehrt. Ich weiß nicht, was für meinen Bruder richtig ist. Obwohl ich unentwegt drauf reinfalle, dass ichs aber weiß. Und er natürlich auch nicht für mich. Bei gewissen „Autoritäten“ fall ich da auch regelmäßig drauf rein, dass sie es aber wüssten. Du tust, was du tust und für richtig hältst und angenehm empfindest oder auch mal umgekehrt und ärgerst dich. Manchmal hörst du auf die Stimme, manchmal nicht. So what? Vergeben und Neuanfang heißt für mich tatsächlich: vergib alles, jede Millisekunde, jedes Minizucken, jeden (Massen-) Mord. Ich sage zu meinen Engeln und zu Jesus – ich habe ein paar Symbole für den Heiligen Geist, (falls mal einer grad nicht kann... ) - also ich denke darüber so und so (und ärgere mich grün und blau oder habe Angst), doch eigentlich ist das alles nur andressiert und ich hab in Wirklichkeit keine Ahnung, ob das stimmt. Oft muss ich nun recht schnell lachen und wundere mich, warum, während ich die innerliche Doktorarbeit geschrieben habe, der Ärger immer größer und größer geworden ist....
Vielleicht hab ich ja was nützliches geschrieben, was dir was gibt, ansonsten: weg damit.

[Helga]

Wenn ich etwas dem HG übergebe, an manchen Tagen beinahe ununterbrochen gebe ich es gleichsam weg: es hat mich friedlos sein lassen, drum will ich das nicht. Nimm DU`s HG und mach was DU willst damit. ER antwortet in dem in mir Friede ist. Aus diesem Frieden kann ich handeln oder auch nicht, je nach dem.
Wenn das Wissenwollen und das Urteilen wegfällt kann Freide in mir sein.

Helga

[Michaela_Maria]

Wenn das Wissenwollen und das Urteilen wegfällt kann Freide in mir sein.
Helga

Freide....?



Wie schön.
Vereinigung von Friede und Freude.

[Helga]

x 3
Hast du schön gesagt Michaela-Maria! Hab ich garnicht so bemerkt. Wer da wohl getippt hat gestern?

Helga

[Elisabeth]

Friede Freude Eierkuchen und Nichtwissenwollen. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass das Thema mit Tabus belegt ist, dass es peinlich ist, was bei einem so zentralen Kursthema in einem Kursforum dann doch erstaunt.

Elisabeth

[Gregor]

Friede Freude Eierkuchen und Nichtwissenwollen. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass das Thema mit Tabus belegt ist, dass es peinlich ist, was bei einem so zentralen Kursthema in einem Kursforum dann doch erstaunt.

Verzicht auf "Wissen wollen" aus Einsicht ist etwas anderes als Friede Freude Eierkuchen und Nichtwissenwollen. Und mit Tabu hat das gar nichts zu tun, da nichts vermieden wird, schon gar nicht das "Wissen wollen".

Aber der Esel rennt eben nicht mehr hinter der Karotte her, die ihm jemand an einer Stange an seinen Hals gebunden hat und die nun so "wichtig" und erstrebenswert vor ihm baumelt. Und der Hamster hört mit dem Versuch auf, durch Steigerung der Geschwindigkeit mit seinem Laufrad irgend wohin zu kommen. Aus der Einsicht, dass es einen viel wirkungsvolleren Weg zum Ziel gibt, als dieses aufgeregte Gerenne.

Und das ist das zentrale Kursthema - nicht die Wissen-Wollen-Karotte.

Gregor

[Elisabeth]

Friede Freude Eierkuchen und Nichtwissenwollen. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass das Thema mit Tabus belegt ist, dass es peinlich ist, was bei einem so zentralen Kursthema in einem Kursforum dann doch erstaunt.

Verzicht auf "Wissen wollen" aus Einsicht ist etwas anderes als Friede Freude Eierkuchen und Nichtwissenwollen. Und mit Tabu hat das gar nichts zu tun, da nichts vermieden wird, schon gar nicht das "Wissen wollen".

Aber der Esel rennt eben nicht mehr hinter der Karotte her, die ihm jemand an einer Stange an seinen Hals gebunden hat und die nun so "wichtig" und erstrebenswert vor ihm baumelt. Und der Hamster hört mit dem Versuch auf, durch Steigerung der Geschwindigkeit mit seinem Laufrad irgend wohin zu kommen. Aus der Einsicht, dass es einen viel wirkungsvolleren Weg zum Ziel gibt, als dieses aufgeregte Gerenne.

Und das ist das zentrale Kursthema - nicht die Wissen-Wollen-Karotte.

Gregor

OK, ist akzeptiert.

Elisabeth

[Gaston]

Stille ist etwas Schönes. In die Stille gehen heißt zu Gott gehen.
Wenn wir zurückkehren, sollten wir miteinander darüber sprechen, wie uns die Stille begegnet ist.
Über das Wunder zu sprechen, ist eine empfindliche Sache. Wie spricht Gott zu uns? In so vielen Sprachen und Formen, wie es Sprachen und Formen gibt, und er spricht immer zu Dir und mir persönlich. Deshalb ist es so sensibel, vom Wunder des Geführtwerdens zu sprechen, weil für den Einen ein Zufall ist, was der Andere als Wunder des Angesprochenseins von Gott erlebt.
Auch das blaue Buch ist ein Wunder, dass zunächst Helen S. als solches erlebte. Wir können es jetzt im Laden kaufen und lesen, aber Hand aufs Herz: wenn Dich eine Textstelle oder eine Übung nicht ganz persönlich "erwischt", wenn sich das Wunder des Angesprochenwerdens von Gott nicht in Dir wiederholt, dann wirst Du das Buch bis in alle Ewigkeit lesen, ohne seinen Geist eingeatmet zu haben. Der Heilige Augenblick. Der Augenblick dieses Gewahrwerdens: ER ist anwesend.
Und dann will man davon sprechen, von diesem besonderen Augenblick, und es wird wieder eng. Was war jetzt das Wunder genau? Kennt ihr das?
Vielleicht könnte man dennoch in diesem Forum dem Erleben dessen, was der Kurs den Heiligen Augenblick nennt, mehr Raum geben.
Das ist nur eine kleine, persönliche Idee, weil ich mir wünschen würde, von Anderen mehr zu erfahren, wie sie das Üben des Kurses konkret erleben und, falls erzählbar, von diesen Momenten zu hören, in denen das GANZE zu ihnen, für ihr Empfinden, gesprochen hat.
Ich hatte heute z.B. meinen "Heiligen Augenblick", als ein junger Mann mich höchst aggressiv um eine Zigarette "bat" und ich "wusste", dass es nur an mir lag, wie die Situation ausgehen werde. Dieser Gedanke nahm mir die Angst . Er hat mein "nein" einfach akzeptiert und ist gegangen.
Was war daran "heilig" für mich? Dieses "Wissen": das kam nicht von mir! Das ist jetzt höchst subjektiv, unbeweisbar, "nur" mein Erleben. Mein "nein" war eigentlich ein nein zu meiner Angst: von Dir will ich mich nicht führen lassen. Dass da eine Alternative ist, auch in Situationen, in denen die Angst anscheinend sinnvoll ist, war und ist in allen solchen ungewöhnlich verlaufenden Situationen für mich immer das eigentliche Wunder: ich kann mich tatsächlich von einem Geist führen lassen, der die Angst nicht kennt! Ich kann ER nicht "sein", nicht in meinem Erleben, aber ich kann IHM als die Quelle meines Geistes die Führung überlassen. So kann ich z.B. dem Satz: "Du bist der heilige Sohn Gottes "nur" mit meinem Erleben nachgehen. Und kann sehen:
Ich war nicht allein in dieser Situation und der junge Mann ebenso nicht. Vielleicht nur ein ganz kurzer Führungswechsel in meinem Geist, einen Moment lang ging die Tür auf.
Aber wie winzig eine solche Erfahrung auch sein mag, gemessen an all den anderen, die in mir noch von der Berechtigung der Angst sprechen, das konkrete Erleben einer alternativen Geistesführung ist notwendig, um den Mut zu mehren, diese "Umkehr" immer öfter zu wagen.
Deshalb meine Idee: erzählen wir doch davon!

Gruß von Gaston

[Michaela_Maria]

Hallo Gaston, mich hat dein Anliegen...soweit ichs überhaupt verstanden habe, angesprochen, denn das kommt mir vertraut vor.
Ich benutze gern das Wort "berührt" statt "Wunder".
Und eben hat mich was berührt.
Die Lektion würde ich mit "der Geist selbst ist total unschuldig" überschreiben.
Das, was ich nun in Worte zu fassen versuche, ist sehr "individuell".
Mit uns leben zwei Findel-Katzen aus Spanien, die in Germany nie was anderes kennengelernt haben, als "indoor".
Heute Nachmittag habe ich mit meinem verfressenen Kater geschimpft, weil er bei jedem Schritt, den ich in die Küche mache, sofort Gewehr bei Fuß steht und bettelt.
Eben koche ich mir Pasta, er steht mir auch wieder Gewehr bei Fuß beiseite, aber nicht bettelnd, sondern hat die Lernhaltung eingenommen. Das wäre jetzt zu weitschweifig, das zu erklären.
Also hat er vorhin beim Schimpfen gemerkt: iwi stimmt was nicht, aber was???
Und da kam plötzlich der Gedanke auf: 'der Geist selbst ist total unschuldig'. Sowie: er will immer lernen, egal von wo, von wann, von welcher Situation aus er sich wohl wähnt - und - auch wenns was Falsches ist denn er weiß nicht, was das Falsche ist. (Was sich mit dem Kurs pö a pö verändert....und was dann biswilen so ein Unbehagen hervorruft...)
Da war so ein Berührtheitsgefühl da, dass ich weinen musste und spontan meinen Kater in den Arm nehmen.
So eine Alltagsgeschichte... für ein paar Sekunden Berührtheitsgefühl sitze ich hier schon ne Dreiviertelstunde mindestens, um das in Worte zu fassen. Nur um dann vielleicht zu bemerken: dieses Gefühl, diese millisekunden sind unmöglich in Sprache rüberzubringen.
Vorhin dachte ich: ich kann nachvollziehen, wenn Menschen, die eine Nahtoderfahrung hatten, sagen: mein Leben ist in Sekunden an mir vorübergezogen.
Aber: ich hab mich bemüht, liebe Grüße an Gaston.