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Kürzlich sah ich eine BBC-Sendung über Zen-Gärten in Kyoto. Die Anlage solcher Gärten unterliegt einer strengen Symbolik, ihre "Bedeutung" hat jedoch mit der Symbolik nichts zu tun. Der Moderator verstand (nach eigenem Bekunden) diese Gärten nicht, beschränkte sich also auf die Erläuterungen der Symbolik. Er war jedoch Profi genug, um die Gärten nicht zu "verplappern" und wusste (intellektuell), dass sich ein solcher Garten nicht durch Worte erschließt. Für einen kurzen Augenblick kam ihm dann eine Ahnung, worum es bei diesen Gärten geht.
Das ergab einen augenscheinlichen Gegensatz: die Gärten waren großartig in ihrem Ausdruck, es bedurfte nur des einfachen Hinschauens, dazwischen gab es die kurzen Erläuterungen des Moderators, die etwas völlig anderes ausdrückten als das einfache Hinschauen.
Mit dem Kurs geht es nicht anders. Seine Worte und Erläuterungen, werden sie als Symbolik verstanden und entsprechend interpretiert, vermitteln einen völlig anderen Eindruck als das einfache Hinschauen. Auf die Worte wie einen Garten zu schauen, in diesem Garten zu SEIN, diesen Garten einfach "an sich" wirken zu lassen, statt sich in der Symbolik zu verlieren, oder durch irgend welche Rituale und besondere Verhaltensformen und Regeln den Garten "an sich" ersetzen zu lassen, ist ein krasser Gegensatz.
Das eine ist FRIEDEN, das andere Aufgeregtheit und Besonderheit, das vermeintliche "besondere Friedensempfindungen" erzeugen kann und damit den FRIEDEN ersetzt.
Gregor
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(04.12.2011, 11:09)Gregor schrieb: Kürzlich sah ich eine BBC-Sendung über Zen-Gärten in Kyoto. Die Anlage solcher Gärten unterliegt einer strengen Symbolik, ihre "Bedeutung" hat jedoch mit der Symbolik nichts zu tun. Der Moderator verstand (nach eigenem Bekunden) diese Gärten nicht, beschränkte sich also auf die Erläuterungen der Symbolik. Er war jedoch Profi genug, um die Gärten nicht zu "verplappern" und wusste (intellektuell), dass sich ein solcher Garten nicht durch Worte erschließt. Für einen kurzen Augenblick kam ihm dann eine Ahnung, worum es bei diesen Gärten geht.
Das ergab einen augenscheinlichen Gegensatz: die Gärten waren großartig in ihrem Ausdruck, es bedurfte nur des einfachen Hinschauens, dazwischen gab es die kurzen Erläuterungen des Moderators, die etwas völlig anderes ausdrückten als das einfache Hinschauen.
Mit dem Kurs geht es nicht anders. Seine Worte und Erläuterungen, werden sie als Symbolik verstanden und entsprechend interpretiert, vermitteln einen völlig anderen Eindruck als das einfache Hinschauen. Auf die Worte wie einen Garten zu schauen, in diesem Garten zu SEIN, diesen Garten einfach "an sich" wirken zu lassen, statt sich in der Symbolik zu verlieren, oder durch irgend welche Rituale und besondere Verhaltensformen und Regeln den Garten "an sich" ersetzen zu lassen, ist ein krasser Gegensatz.
Das eine ist FRIEDEN, das andere Aufgeregtheit und Besonderheit, das vermeintliche "besondere Friedensempfindungen" erzeugen kann und damit den FRIEDEN ersetzt. Das erinnert mich gerade irgendwie an den perfekten Garten (S.24):
http://www.amazon.de/Die-Kuh-die-weinte-...3778781839
Das chinesische Sprichwort am Anfang dieses Buchs ist auch nicht ohne.
Gudrun
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(04.12.2011, 11:09)Gregor schrieb: Das eine ist FRIEDEN, das andere Aufgeregtheit und Besonderheit, das vermeintliche "besondere Friedensempfindungen" erzeugen kann und damit den FRIEDEN ersetzt.
Gregor
Knaller!
Danke. das sitzt
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.
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(04.12.2011, 12:29)Gudrun Dagmar schrieb: Das erinnert mich gerade irgendwie an den perfekten Garten (S.24):
http://www.amazon.de/Die-Kuh-die-weinte-...3778781839
Auch diese Geschichte kann man intellektuell beleuchten und interpretieren. Das wäre nicht verkehrt und ist die notwendige Vorstufe, um sich nicht in vorgefertigten Urteilen zu verlieren. Genau wie die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Kurs mit "geliebten Vorstellungen" aufräumt.
Es ist aber nicht hinreichend, um das zu erkennen, was IST. Und was eben auch in dieser Geschichte steckt.
Man könnte zu dem Schluss kommen, man solle an dem Garten nicht rumräumen, sondern ihn einfach dem Lauf der Dinge überlassen. Genau das ist aber völlig offensichtlich nicht der Fall, denn das Ergebnis wäre ein verwahrloster Garten, der die Hindernisse vor dem FRIEDEN darstellt, und nicht den FRIEDEN assoziiert und ihm Platz macht.
Der Meister schüttelte den Baum in einem tadellos arrangierten Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen war. Erst dann wurde er perfekt.
Gregor
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(04.12.2011, 14:20)Gregor schrieb: Der Meister schüttelte den Baum in einem tadellos arrangierten Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen war. Erst dann wurde er perfekt.
Mir erschließt sich der Sinn der Geschichte nicht so richtig...
Der Garten wird perfekt wenn ihn einer wieder unordentlich macht? Oder Ordnung und Chaos gehören zusammen?
Christine
Was du mit anderen teilst, bestärkst du.
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(05.12.2011, 11:09)Christine schrieb: (04.12.2011, 14:20)Gregor schrieb: Der Meister schüttelte den Baum in einem tadellos arrangierten Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen war. Erst dann wurde er perfekt.
Mir erschließt sich der Sinn der Geschichte nicht so richtig...
Der Garten wird perfekt wenn ihn einer wieder unordentlich macht? Oder Ordnung und Chaos gehören zusammen?
Christine
Naja, irgendwie schon: Ich kann ja alles ganz toll arrangieren und machen. Puff, da kommt ein Wirbelsturm und macht mein ganzes Werk zunichte. -
Will ich mich jetzt mit diesem meinen "Machwerk" identifizieren - ganz egal, ob es bis auf den letzten Punkt perfektionistisch und superordentlich oder eher chaotisch und/oder zerstörerisch zu sein scheint - oder bin ich eventuell dazu bereit, das "Gesamtkunstwerk" infrage zu stellen und mich auf meine eigentliche IDENTITÄT als SEIN SOHN zu besinnen?
Passieren kann jedenfalls nix "Schlimmes": "Die LIEBE GOTTES hat mich erschaffen (Ü-I.209.1:2). Und „Erschaffen heißt lieben“ (T-7.I.3:3).
Von Helen Schucman gibt es ein frühes Gedicht (Die Gaben Gottes, S. 24):
Begrüßung
Sag nur: „Ich liebe dich“ zu allen Lebewesen, und
sie breiten ihren Segen über dich,
damit in Sicherheit du immer bleibst, gewiss,
dass du zu GOTT und ER zu dir gehört.
Was andres als „Ich liebe dich“ kann denn der Gruß
des CHRISTUS sein an CHRISTUS, DER nur SICH
willkommen heißt? Was sonst bist du als GOTTES SOHN,
der CHRISTUS, DEN ER zu SICH SELBST willkommen heißt?
Heute - und genau jetzt - kann ich den Baum schütteln und mein Herz öffnen, um GOTTES LIEBE zu empfangen und zu verströmen.
Das, was du angesprochen hast, Christine, das ist noch nachvollziehbar. Bei mir ging was ganz anderes ab.
Seit ich das gestern Abend gelesen habe, ist voll die Grübelmaschinerie bei mir angesprungen, aber so laut, dass ich nichts mehr verstehe..
Übrigens gehts mir nicht nur jetzt mit dem thread so, sondern auch mit meinen Mitmenschen, dass ich oft völlig konfus und verwirrt werde, weil ich auf die Hundfrage komme
Also, ich frage dann, so nehme ich an würde vermutlich Gregor jetzt sagen: wieso schlägst du deinen Hund? bzw. übersetzt:
Wieso hat der Gregor jetzt den Beitrag geschrieben..Vermutlich würde der antworten: ich hab einfach den Beitrag geschrieben. Kommt. Kein Hund = kein Anlass. Ich fragte mich nämlich: was war denn jetzt der Anlass, dass Gregor einen Beitrag über "Symbolik" usw. schreibt.
Und da ja hauptsächlich ich noch hier schreibe, fühlte ich mich sofort persönlich angesprochen, das persönliche Angesprochensein war wiederum erst nach dem Kommentar von 667: "das sitzt"
.... Aha, Gregor will mir indirekt mitteilen, dass, wenn ich mich friedlich fühle, das nichts mit FRIEDEN zu tun hat, sondern auch nur Aufgeregt und Besonderheit ist.
Andererseits dachte ich: hm, also so kenne ich den Gregor gar nicht, bis jetzt meine ich, hat er mir immer alles ganz direkt gesagt. Also tust du nicht wieder Kaffeesatzlesen?
Parallel hatte ich gestern früh Gudrun gefragt, ob ich sie wegen K. Wapnick was fragen kann - ich lese da gerade ein Buch über "die Essenz von ekw" . Da hat sie gemeint, vielleicht magst du die Frage öffentlich im Forum stellen. Das machte mich nun vollends misstrauisch, denn warum soll ich im Forum eine Frage zu einem Buch von Wapnick stellen?
Ergo: bestimmt hat die Gudrun dem Gregor erzählt, dass ich was über ein W. - Buch wissen möchte und der schreibt ja viel über Symbolik in dem Buch und jetzt schreibt der Gregor einen Beitrag über Symbolik.
Ist das nicht irr, was da rumgehirnt wird?
Total meschugge!
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(05.12.2011, 11:09)Christine schrieb: (04.12.2011, 14:20)Gregor schrieb: Der Meister schüttelte den Baum in einem tadellos arrangierten Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen war. Erst dann wurde er perfekt.
Mir erschließt sich der Sinn der Geschichte nicht so richtig...
Der Garten wird perfekt wenn ihn einer wieder unordentlich macht? Oder Ordnung und Chaos gehören zusammen?
Christine
zu kurz gedacht, imo...
geht viel weiter und geht in den Bereich, der mit "mit Worten unbeschreibbarer Wahrheit" allenthalben mal ins Esogewirk geschmissen wird.
jeglicher versuch meinerseits, da jetzt was zu zusagen wird ebenfalls immer "zu kurz gedacht" sein...
ich schmeiß nur mal rein:
du musst nichts machen (auch nix ordnen).. Dinge sind, wie sie sind.. und es ist und bleibt gleichgültig...
du kannst aber (und das steht jedem frei) die Dinge nutzen (lassen), um zur Wahrheit zu finden, die Wahrheit hat aber weder mit der Ordnung, noch mit der Unordnung der Dinge/Erscheinungen zu tun... bzw. wenn du sie hast nutzen lassen/genutzt hast, wird das was du genutzt hast so bedeutungslos, wie es immer schon war.
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(05.12.2011, 11:09)Christine schrieb: (04.12.2011, 14:20)Gregor schrieb: Der Meister schüttelte den Baum in einem tadellos arrangierten Garten, in dem nichts dem Zufall überlassen war. Erst dann wurde er perfekt.
Mir erschließt sich der Sinn der Geschichte nicht so richtig...
Der Garten wird perfekt wenn ihn einer wieder unordentlich macht? Oder Ordnung und Chaos gehören zusammen?
Nichts von alledem, wenn dabei in irgendeiner Form ein konkreter Sinn, d.h. ein begrenztes und damit handhabbares mentales Konzept herauskommen soll. Aber das Allumfassende schließt diese Antworten, auf die deine Fragen zielen, auch nicht aus.
Wenn du einfach nur hinschaust, ohne Vorstellung von einem perfekten Garten, wirst du das Offensichtliche klar sehen und dann bedeuten dir diese gewohnten Antworten (das Futter für den mind, nach dem er so süchtig ist) nicht mehr viel.
Das ist ähnlich, wie wenn du vorher die Welt immer nur durch einen Strohhalm gesehen hast und sie nun in ihrer ganzen Weite auf einmal wahrnimmst.
Stephan
(05.12.2011, 14:35)Michaela_Maria schrieb: Ist das nicht irr, was da rumgehirnt wird?
Total meschugge!
der kurs benutzt hier das treffende wörtchen "wahnsinn".
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