07.08.2011, 19:49
(07.08.2011, 07:24)Gudrun Dagmar schrieb: Was ich eigentlich sagen wollte, dieses Heraus- oder Hineinlesen bzw. Interpretieren, was sagt und tut der/diejenige, kann ein beliebtes Mittel sein, die praktische Anwendung des Kurses zu umgehen. - Wie alles eine Vergebungsaufgabe, womit wir wieder beim Thema wären...
Ja, eindeutig, aber bei mir gibts da Phasen, hatte jetzt wieder ungefähr zwei Monate lang so einen Sekundärliteratur-Fressanfall. Ein halbes Dutzend Bücher und jede Menge Online-Texte, ein regelrechter Konsumrausch, und genauso fühlt es sich auch an: ich reise durch die Argumentationen wie ein Tourist, fotografiere alles, aber lerne nichts wirklich kennen. Trotzdem war das jetzt richtig für mich, eine Rosskur gegen Betriebsblindheit. Ich stand eine Zeit lang stark unter Wapnicks Einfluss und bewege mich jetzt weg von ihm, nicht weil ich ihn nicht mehr so gut finde, sondern weil er allmählich zu einer Brille wurde, durch die ich den Kurs lese, und das soll kein Kommentator oder Lehrer jemals werden, auch nicht der allerbeste. Es gibt so viele Sichtweisen, sie relativieren sich gegenseitig, also muss man wieder zurück zum Original, dann aber ohne Scheuklappen, ohne einen vorgefertigten Experten-Filter.
Und genau das tu ich jetzt: Zurück zum Kurs, und mal eine Weile keine Sekundärliteratur, und auch in Forumsdiskussionen lieber zuerst genau lesen und dann erst antworten, und lieber zuerst denken und dann erst schreiben.
Den Austausch in den letzten paar Postings habe ich auch nicht als übermäßig fruchtbar erlebt, und ich ziehe für mich die Konsequenz, nicht mehr alle meine Spontaneinfälle zur Sekundärliteratur gleich öffentlich zu machen, das führt nur zu Missverständnissen. Nichts von dem, was mir derzeit durch den Kopf geht, ist wirklich ein reflektierter, ausgereifter "Standpunkt".
Elisabeth