30.07.2011, 20:05
(30.07.2011, 19:42)Hannes schrieb: Die Tatsache, dass wir nichts falsch machen können, bedeutet nicht, dass wir eine fatalistische Haltung einnehmen. Wir handeln auf der Basis des Gedankenguts des Kurses, wir handeln im Sinne des "Hilfreich-Seins", wir handeln im Bewußtsein, dass wir Eins sind mit jedem unserer Brüder. Wir bauen nur nicht mehr wegen der permanenten und meist nachträglichen Abwägung von Richtig oder Falsch im Hinblick auf unsere Taten das Schuldpotenzial auf wie früher. Wir können irren, aber das ist ok. Auch der Irrtum ist nützlich, indem er Fehler aufzeigt und die Korrektur im Geist ermöglicht. Solange ich glaube, ich könne grundsätzlich etwas falsch machen, bleibt die Angst vor meinen Fehlern, bleibt die Angst vor Sünde, bleibt die Schuld. Ich werde nicht verantwortungslos, indem ich mir sicher bin, nichts falsch machen zu können, ich sehe lediglich am Horizont einen ersten Lichtschein, der das Freiwerden von Angst ankündigt.
Wenn du es so ausführst, kann ich es akzeptieren. Kurze "Formeln" können allerding sehr leich missverstanden werden.
Stur wie ich bin, möchte ich trotzdem noch einmal unterstreichen, dass man nicht automatisch ein Schuldpotenzial aufbaut, wenn man sich fragt, was falsch gelaufen ist, oder dass es dabei immer darum geht, jemanden zu verurteilen, oder "besser" und "besonders" sein zu wollen. Ich halte es jetzt zum Beispiel durchaus für sinnvoll, Fehler der norwegischen Polizei zu analysieren (und zum Beispiel zu urteilen(!), dass es nicht unbedingt ideal ist, wenn alle Hubschrauberpiloten gleichzeitig Urlaub nehmen), oder darüber nachzudenken, wie man im Fall eines Terroranschlags reagieren kann, sowohl Institutionen als auch jeder Einzelne. Ich halte es auch für sinnvoll, über vermutliche Ursachen von Extremismus und Terrorismus und über Möglichkeiten der Vorbeugung nachzudenken. Wenn man das alles mit dem Ego-Badewasser ausschüttet, nimmt man meines Erachtens sehr wohl eine fatalistische Haltung ein.
lg Elisabeth