28.07.2011, 14:53
Verzeiht bitte wenn ich jetzt den Spielverderber gebe, nachdem wir uns gerade so schön von der Katastrophe aus zum Wunder hin bewegt hatten. Ein Gedanke beschäftigt mich seit Tagen, und das hat auch etwas mit dem Thema "unwürdige Verleugnung" zu tun (was für ein Zufall, dass jemand gerade einen alten thread zu diesem Thema wieder aufgeweckt hat).
Bei der Schießerei auf der norwegischen Insel sind viele Jugendliche ins Wasser gesprungen, obwohl es so kalt war, dass sie unmöglich bis zum Festland schwimmen konnten, schon gar nicht in Kleidern und Schuhen. Einige Touristen sind sofort mit ihren privaten Booten losgefahren, sobald ihnen der Ernst der Lage klar war, und haben flüchtende Jugendliche aus dem Wasser gezogen und an Land gebracht, obwohl der Mörder während dessen auf sie schoss. Dass er über diese Entfernung nicht treffen würde, war nicht vorhersehbar und vielleicht reiner Zufall. Soweit ich das den Medienberichten entnehmen kann, ist die Zahl derer, die durch diese spontane Hilfsbereitschaft gerettet wurden, ungefähr gleich groß wie die Zahl der Todesopfer.
Es liegt nahe, dass man sich dann fragt: Was hätte ich getan? Hätte ich so schnell und so mutig reagiert? Ich weiß es nicht. Und dann frage ich mich auch: Hätte der Kurs mir geholfen? Ich weiß auch das nicht, aber ich glaube eher nicht. Wenn man in so einer Situation anfängt, seine Wahrnehmung in Frage zu stellen, ist man nicht mehr handlungsfähig. Wenn man anfängt, sein Urteil in Frage zu stellen, dass es besser ist, (körperliche!) Menschenleben zu retten, als es nicht zu tun, lähmt man sich ebenfalls. Ich würde mich in so einer Situation lieber auf das natürliche Solidaritätsgefühl von Angehörigrn derselben Gattung, auf meinen Hausverstand und auf meinen Instinkt verlassen als auf die Kurstheorie. Dann ist es aber so, dass ich den Kurs nur dann für anwendbar halte, wenn es um nicht viel geht, aber nicht dann, wenns wirklich ernst wird.
Andererseits: Der Heilige Geist wirkt in allen Menschen, nicht nur in Kursschülern, und man kann es dem äußerlich beobachtbaren Verhalten nicht anmerken, ob es vom Heiligen Geist inspiriert und geführt ist oder nicht. Vielleicht waren die Touristen mit den Booten Wunderwirkende im Kurssinn, ohne sich dessen bewusst zu sein. Vielleicht sahen sie deshalb sofort, was zu tun ist, und hatten auch den Mut dazu. Aber ich halte es auch für möglich, dass sie nur deshalb helfen konnten, weil kein Kursschüler unter ihnen war.
Ich habe mich also trotz eurer großartigen Beiträge wieder hoffnungslos verirrt.
LG Elisabeth
Bei der Schießerei auf der norwegischen Insel sind viele Jugendliche ins Wasser gesprungen, obwohl es so kalt war, dass sie unmöglich bis zum Festland schwimmen konnten, schon gar nicht in Kleidern und Schuhen. Einige Touristen sind sofort mit ihren privaten Booten losgefahren, sobald ihnen der Ernst der Lage klar war, und haben flüchtende Jugendliche aus dem Wasser gezogen und an Land gebracht, obwohl der Mörder während dessen auf sie schoss. Dass er über diese Entfernung nicht treffen würde, war nicht vorhersehbar und vielleicht reiner Zufall. Soweit ich das den Medienberichten entnehmen kann, ist die Zahl derer, die durch diese spontane Hilfsbereitschaft gerettet wurden, ungefähr gleich groß wie die Zahl der Todesopfer.
Es liegt nahe, dass man sich dann fragt: Was hätte ich getan? Hätte ich so schnell und so mutig reagiert? Ich weiß es nicht. Und dann frage ich mich auch: Hätte der Kurs mir geholfen? Ich weiß auch das nicht, aber ich glaube eher nicht. Wenn man in so einer Situation anfängt, seine Wahrnehmung in Frage zu stellen, ist man nicht mehr handlungsfähig. Wenn man anfängt, sein Urteil in Frage zu stellen, dass es besser ist, (körperliche!) Menschenleben zu retten, als es nicht zu tun, lähmt man sich ebenfalls. Ich würde mich in so einer Situation lieber auf das natürliche Solidaritätsgefühl von Angehörigrn derselben Gattung, auf meinen Hausverstand und auf meinen Instinkt verlassen als auf die Kurstheorie. Dann ist es aber so, dass ich den Kurs nur dann für anwendbar halte, wenn es um nicht viel geht, aber nicht dann, wenns wirklich ernst wird.
Andererseits: Der Heilige Geist wirkt in allen Menschen, nicht nur in Kursschülern, und man kann es dem äußerlich beobachtbaren Verhalten nicht anmerken, ob es vom Heiligen Geist inspiriert und geführt ist oder nicht. Vielleicht waren die Touristen mit den Booten Wunderwirkende im Kurssinn, ohne sich dessen bewusst zu sein. Vielleicht sahen sie deshalb sofort, was zu tun ist, und hatten auch den Mut dazu. Aber ich halte es auch für möglich, dass sie nur deshalb helfen konnten, weil kein Kursschüler unter ihnen war.
Ich habe mich also trotz eurer großartigen Beiträge wieder hoffnungslos verirrt.
LG Elisabeth