Nichts Wirkliches kann bedroht werden

[Gast]

Wahre Vergebung funktioniert nur, wenn man das rechte Bein etwas anhebt, die Knie-Chakren dabei synchronisiert, gleichzeitig kreisende Bewegungen mit der linken Hand über dem Kopf ausführt und dabei nur genau vorgeschriebene Gedanken denkt.

Na also, kein Wunder krieg ich das auf meine alten Tage nicht hin....

Also meine (vorgeschriebenen?) Gedanken währen in diesem Falle "kruzifix nu amoi!"...
ich glaub das ich die ganz leicht hinkriegen würde
danke für die köstliche Einlage
Carmen

[Siboa]

[Gregor]

Nochmal ein Hinweis, dass es nur um micht geht und drum, meine Funktion anzunehmen.
Komisch ge, dass das gar nicht so einfach ist, wie man denkt, verflixt und zugenäht...

Habe heute aus anderem Anlass mal das Kapitelchen im Handbuch gelesen: Gibt es die Reinkarnation? Der zweite Satz ist da ganz fantastisch: Es gibt keine Vergangenheit oder Zukunft ...

In dem Licht betrachtet: was ist da gar nicht so einfach? Oder. was macht es so schwierig?

Gregor

[Anne]

Kurz und schmerzlos ausgedrückt: Nimm deine Funktion an, und du weißt, was Vergebung ist.

Heute habe ich mich über zwei Männer geärgert, die auf der Straße ein ziemlich langes, lautstarkes Gespräch führten. Ich hatte die Balkontür geöffnet, und die Stimmen drangen in meine Wohnung. Ich ärgerte mich über diese Menschen, die meinen Frieden störten. Der Ärger war in mir, die Männer hatten mit meinem Ärger nichts zu tun....meine Ego hatte Ärger. Ja, die Männer wußten noch nicht einmal, dass sie jemandem störten.

Im selben Moment fiel mir ein, dass auch ich hin und wieder mit anderen Menschen auf der Straße beim Abschied spreche, und ich mit Sicherheit dadurch auch den einen oder anderen Menschen störe, der unsere Unterhaltung mithören muß....Was ich bei anderen kritisiere und nicht vertragen kann, dass tue ich selbst auch, das war die Erkenntnis.

Und damit war es für mich ganz leicht, zu vergeben...., ich nahm in dem Moment meine Funktion an. Ich wußte, dass ich genauso bin, wie die Menschen, über die ich mich gerade ärgerte, und wenn ich genau hingesehen hätte, dann hätte ich wohl ihr Licht gesehen und auch mein eigenes wahrnehmen können. Ich hatte vergeben, aber nur aus der Erkenntnis heraus, dass ich genauso bin.

Anne

[Hannes]

Moin Anne,

ganz kurz und spontan vor der Arbeit meine kleinen Gedanken (kein Anspruch auf Wahrhaftigkeit, wie immer, und das dick unterstrichen).

Verzeihen und Vergeben konnte ich nicht ganz auseinanderhalten. Verzeihen im Sinne von "das, was die da tun, tu ich ja auch, und damit ich mir selbst nicht böse bin, lass ichs ihnen mal durchgehen." Vergeben im Sinne von "das ist ja nur mein selbstgemachter Film, da ist niemand, dessen Lärm mich stören könnte, und auch mein Lärm ist nie gewesen."

Wenn ich frühsamstagmorgendlichen Stuss schreibe, bitte ich auch, ihn als nie gewesen zu betrachten.

Wünsche dir ein wunderschönes Wochenende.
Lieben Gruß von Hannes

[Anne]

Vergeben im Sinne von "das ist ja nur mein selbstgemachter Film, da ist niemand, dessen Lärm mich stören könnte, und auch mein Lärm ist nie gewesen."

Vergebung, so wie Wapnick sie mir erklärt, im Buch " Einführung in ein Kurs in Wundern" S. 142 :

" Das Anschauen unserer Besonderheit mit dem HEILIGEN GEIST oder Jesus ohne Schuld oder Urteil; unsere besondere Funktion, der zufolge wir einen anderen, den wir vorher als "Feind" (besonderer Hass) oder als "Erlöser - Götzen" ( besondere Liebe) wahrgenommen haben, nun als Bruder oder Freund wahrnehmen, indem wir alle Schuldprojektionen von ihm nehmen; die Äußerung des Wunders oder der Schau CHRISTI, die alle Menschen als vereint in der SOHNSCHAFT GOTTES sieht und über die scheinbaren Unterschiede hinausschaut, in denen sich Trennung spiegelt. Sünde als wirklich wahrzunehmen macht also wahre Vergebung unmöglich. Vergebung ist die Einsicht, dass wir uns das, wovon wir glaubten, es sei uns angetan worden, selbst antaten, denn wir sind verantwortlich für unser Drehbuch und können uns deshalb nur selber den Frieden GOTTES entziehen.

Deswegen vergeben wir anderen, was sie uns nicht angetan haben, und nicht das, was sie getan haben. "

Ich vergebe anderen das, was sie mir nicht angetan haben. Dieser Satz scheint mir doch sehr bedeutend zu sein.

Wie kann ich auch andere Menschen für meine Gefühle verantwortlich machen? Meine Gefühle sind meine Gefühle, und nur ich selbst bin für meine Gefühle verantwortlich. Andere machen mir meine Gefühle nicht. Andere verhalten sich so, wie sie sich verhalten, und in mir entstehen Gefühle. Und wenn Schmerz in mir entsteht, dann ist das ganz alleine meine eigene Angelegenheit, der andere hat damit nichts zu tun. Ich habe mir meinen Schmerz demnach selbst angetan, und kann ihn keinem anderen Menschen anlasten.
So erkläre ich mir jetzt die Vergebung. Ich nehme die Schuldprojektion von dem anderen zurück. Ich übernehme die Verantwortung für meine Gefühle.

Anne

[G.D.]

Ich vergebe anderen das, was sie mir nicht angetan haben. Dieser Satz scheint mir doch sehr bedeutend zu sein.

Hierzu eine sehr eingängige "Vergebungsformel" aus der "Sekundärliteratur":

Wahre Vergebung
(Beispiel für einen vergebenden Gedankengang)

Du bist eigentlich gar nicht hier.
Wenn ich dich für schuldig oder die Ursache des Problems halte,
dich aber erfunden habe,
dann müssen die eingebildete Schuld und Angst in mir sein.
Da die Trennung von Gott nie stattgefunden hat,
vergebe ich uns » beiden «,
was wir nie getan haben.
Übrig bleibt nur die Unschuld,
und ich verbinde mich in Frieden mit dem Heiligen Geist.

Aus: Gary Renard "Die Illusion des Universums"
Kapitel "Das Gesetz der Vergebung"

[Hannes]

"So erkläre ich mir jetzt die Vergebung. Ich nehme die Schuldprojektion von dem anderen zurück. Ich übernehme die Verantwortung für meine Gefühle."


Vielleicht hilft mir grad mal jemand ...

Es kommt zweischneidig an. Du übernimmst die Verantwortung - das klingt eigentlich gut. Im Kontext aber regt sich bei mir ein "ich übernehme die Verantwortung und gebe mir daher die Schuld" (das hast du nicht so geschrieben, in mir löst es das aber aus).

Es fällt mir wesentlich leichter, dem Getanen, dem Beurteilten und auch meinen Gefühlen den Boden unter den Füßen zu entziehen, indem ich sie als inexistent begreife. Nix gewesen, nix Schuld. Bei keinem.

[Anne]

Es fällt mir wesentlich leichter, dem Getanen, dem Beurteilten und auch meinen Gefühlen den Boden unter den Füßen zu entziehen, indem ich sie als inexistent begreife. Nix gewesen, nix Schuld. Bei keinem.

Ich übernehme die Verantwortung, heißt für mich, dass ich mir meiner Gefühle bewusst bin. Ich kann und soll sie auch nicht verleugnen, sie sind ja da. Ich bin heute sehr froh, dass ich keine Angst mehr vor meinen Gefühlen habe. Ich erkenne das Gefühl, ich lasse es zu. Ich bleibe in dem Gefühl, und weiß, dass es sich nur auflösen kann, wenn ich ihm Raum gebe. Ich fühle mich in das Gefühl ein, nur so kann es sich verändern und mich zur LIEBE GOTTES führen...

Anne

[Hannes]

na ja, aber wer fühlt denn da? sind die Gefühle nicht genauso Illusion wie alles andere? wenn wir sie so betrachten, wie du es beschreibst, verleihen wir ihnen dann nicht die Wirklichkeit, die sie nicht haben?

*Kopfkratz*

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mal anders versuchen ...

wenn ich den ganzen Schmarrn als inexistent identifiziere, was kann ich dann noch fühlen außer dem Bedürfnis, mich kräftig vor Lachen auszuschütteln?