Übungsbuch für Egos

[Jens]

@bharati: es war ein gedanke an byron katie: kehr einfach um, was du gerade denkst, diese "work" hat dann - da ich gerade die lektion gemacht hatte - zu diesem "scherz" gefuehrt

viele gruesse
jens

[Helga]

Sag ich doch, Byron Katies System ist ne prima Hilfe: immer wenn ich festgehakt war und bin, der HG irgendwie nicht hörbar (trotz Hörgeräte ) mache ich The Work und schon löst sich das Problem...
Faschingszeit ists, die Hexen tanzen
Helga

[Inge]

es war ein gedanke an byron katie: kehr einfach um, was du gerade denkst, diese "work" hat dann - da ich gerade die lektion gemacht hatte - zu diesem "scherz" gefuehrt.

Du solltest das an Katie schicken, sobald dein Werk beendet ist -- sie würde sich einen Ast hinlachen....

[Anneke]

Eine Beschäftigung dieser Art führt meiner Ansicht nach, falls sie mehr ist als ein Scherz, total in die falsche Richtung.
Ich brauche mir nicht noch zusätzliche Dinge zu konstruieren, um die Ego-Sicht zu erkennen, die ganze Welt ist voll damit.

Aber wenn du viel Zeit hast... Lass dich nicht aufhalten

Liebe Grüße
Marian

Aber genau so funktioniert es doch: Ein Erlöser muss wissen wovon er sich erlöst. Der Kurs sagt, das Ego hat alles auf den Kopf gestellt und beschreibt das ja auch oft in den Lektionen. Dann berichtigt er das, und sagt oft dazu: du wirst das vielleicht noch nicht glauben oder findest das merkwürdig, usw. Wenn ich dann die Lektion so betrachte, wie Jens gemacht hat - und genau das mache ich seit einiger Zeit, ich schaue mich erst an, was ich, als Ego, gelehrt und gelernt habe - sehe ich inzwischen die Absurdität des Egos. Es verneint alles, was Jesus über mich sagt. Und es erleichtert mich sehr, wenn ich das einmal bewust sage und dann bewusst die Lektion mache, die mir hilft den Egogedanken los zu lassen. So lerne ich mein Ego kennen und weiß wovon ich mich erlösen will. Die Bereitwilligkeit die Lektionen zu machen wird größer, der Widerstand nimmt ab.
Gruß
Anneke

[Dieter]

Moin moin,

mir kam vorhin die Idee, mal die Lektionen aus Sicht des Egos zu formulieren, so eine Art "Ego-Lektionsbuch". Erstaunlich fand ich bei den formulierten Umkehrungen, wie oft ich dennoch genau das mache, was das Ego so an Übungen bereit hält.

Hier mal - nicht ganz ernst gemeint - die Lektionen, die das Ego üben lässt:

Der Ego-Kurs

Ego-Lektion 1: Alles was ich sehe, hat genau die Bedeutung, die ich ihm gebe und keine andere.
Ego-Lektion 2: Nur die Bedeutung, die ich allem gebe, ist richtig.
Ego-Lektion 3: Ich verstehe alles, was ich sehe.
Ego-Lektion 4: Diese Gedanken haben genau die besondere Bedeutung, die ich ihnen gebe.
Ego-Lektion 5: Ich rege mich immer auf, weil ich einen gerechtfertigten Grund dazu habe.
...
Verteidigung.
Ego-Lektion 100: Gott will von mir nichts wissen, ich kann weiter mein eigenes Süppchen kochen.


tbc = to be continued...

Gruß
Jens

Boah, einige dieser Leitgedanken waren und sind ein festes Muster in mir. Brauche keine Lektionen dazu, so fest sind sie verankert und gelernt. Klar, dass da das Kurslernen erst einen gewissen Prozess durchlaufen muss. Ich freue mich darauf, dass die Kurslektionen auch irgendwann so selbstverständlich und klar sind. Dieter Ach ja, ob wir dann die Antileitgedanken noch verstehen?

[Siboa]

Aber genau so funktioniert es doch: Ein Erlöser muss wissen wovon er sich erlöst. Der Kurs sagt, das Ego hat alles auf den Kopf gestellt und beschreibt das ja auch oft in den Lektionen. Dann berichtigt er das, und sagt oft dazu: du wirst das vielleicht noch nicht glauben oder findest das merkwürdig, usw. Wenn ich dann die Lektion so betrachte, wie Jens gemacht hat - und genau das mache ich seit einiger Zeit, ich schaue mich erst an, was ich, als Ego, gelehrt und gelernt habe - sehe ich inzwischen die Absurdität des Egos. Es verneint alles, was Jesus über mich sagt. Und es erleichtert mich sehr, wenn ich das einmal bewust sage und dann bewusst die Lektion mache, die mir hilft den Egogedanken los zu lassen. So lerne ich mein Ego kennen und weiß wovon ich mich erlösen will. Die Bereitwilligkeit die Lektionen zu machen wird größer, der Widerstand nimmt ab.
Gruß
Anneke

Ich finde das Vorführen meiner Überzeugungen auch sehr drastisch, aber im Grunde doch auch als sehr hilfreich.
Danke, Jens.


Susanne

[Jens]

Hallo, hier dann noch der Rest zum Schützenfest des Egos, hat mir Spaß gemacht und ich schreibe gleich noch etwas zu einem Effekt, den ich am Wochenende damit erleben durfte, doch zunächst noch die fehlenden Lektionen:

Ego-Lektion 276: Mein Wort wird mir immer gegeben und stellt die Worte der anderen – auch Gottes – gern in den Schatten.
Ego-Lektion 277: Ich möchte mich und die anderen gerne durch meine selbstgeschaffenen Gesetze binden – je fester, desto besser.
Ego-Lektion 278: Wenn ich mich an meine Ansichten und andere binde, fühle ich mich frei.
Ego-Lektion 279: Nur meine eigene Freiheit ist mir wichtig.
Ego-Lektion 280: Gerne lege ich mir, anderen und auch dem lieben Gott meine Grenzen und Ansichten auf.
Ego-Lektion 281: Die Gedanken, Meinungen und Handlungen der anderen verletzen mich allzu oft.
Ego-Lektion 282: Heute will ich wieder auf meine Ängste achten.
Ego-Lektion 283: Meine wahre Identität bin ich, so wie ich mich kenne.
Ego-Lektion 284: Leider kann ich die anderen nie davon abhalten, mich durch Gedanken, Meinungen, Worte und Taten zu verletzen.
Ego-Lektion 285: Die Dunkelheit und all ihre Gedanken machen mir das Leben schwer.
Ego-Lektion 286: Gerne will ich mein Herz im Lärm der Welt verlieren, um dadurch Erlösung zu finden.
Ego-Lektion 287: Ich und meine Wünsche sind mein Ziel allein.
Ego-Lektion 288: Gerne will ich mich heute besonders an die vielen, vergangenen Fehler und Taten der anderen erinnern, dich mich noch jetzt verletzen.
Ego-Lektion 289: Die Vergangenheit ist immer bei mir lebendig, ich würde einen Fehler begehen, zu vergessen was einst geschah.
Ego-Lektion 290: Ich muss darauf achten, dass mein Glück nicht durch andere zerstört wird, daher richte ich mein Augenmerk besonders auf die Fehler der anderen, die mein Glück beeinträchtigen.
Ego-Lektion 291: Dieser Tag wird sicher richtig unruhig, um mich beweisen zu können.
Ego-Lektion 292: Die meisten Dinge gehen ja eh schief und zu meinem Nachteil aus, alle gute Hoffnung ist unnütz.
Ego-Lektion 293: Die Angst ist immer gegenwärtig und stellt alle Liebe komplett in den Schatten.
Ego-Lektion 294: Mein Körper ist sehr gut und mir sehr wichtig.
Ego-Lektion 295: Ich schaue mir gern die Dinge selbst an und bilde mir mein eigenes Urteil, darauf ist noch immer am meisten Verlass.
Ego-Lektion 296: Gerne spreche ich spontan und nach Laune immer für mich selbst.
Ego-Lektion 297: Beharren auf meinem Recht und das Verlangen eines Kniefalls der anderen machen mich glücklich.
Ego-Lektion 298: Ich liebe mich, für die anderen und Gott ist da kaum Platz.
Ego-Lektion 299: Mal ehrlich gesprochen: wer ist denn schon heilig? Sünden gehören zum Leben wie die Strafe nun mal dazu.
Ego-Lektion 300: Diese Welt hat Bestand mit allem, was ich darüber meine und empfinde.
Ego-Lektion 301: Mein Tränen wisch ich mir gerne – nach ausgiebigem Bad im Selbstmitleid – eigenhändig ab, die anderen und Gott haben eh keine Zeit für mich.
Ego-Lektion 302: Licht und Liebe sind nur Gesülze der Leute, die nicht sehen, dass alles im Grunde dunkel und hoffnungslos ist, wenn ich nicht um mich kämpfe.
Ego-Lektion 303: Der heutige Tag wird sicher wieder zeigen, dass Gott diese Welt und mich längst verlassen hat.
Ego-Lektion 304: Gerne sehe ich mir meine Meinungen nochmals an, um mich davon zu überzeugen, wie oft ich doch immer richtig damit liege.
Ego-Lektion 305: Friede war gestern, es lebe die Angst und der Kampf.
Ego-Lektion 306: Das, was ich mir selber holen und damit geben kann, macht mein Leben aus.
Ego-Lektion 307: Konflikt und widerstrebende Interessen sind normal, damit muss ich leben.
Ego-Lektion 308: Gestern war wieder genau dasselbe kummervolle Mühen, das den heutigen Tag und die Zukunft prägen wird.
Ego-Lektion 309: Wenn ich nur genau genug nach draussen in die Welt schaue, finde ich schnell etwas, das ich haben möchte, damit es mir Frieden gibt.
Ego-Lektion 310: In Furcht und Angst komme ich noch am besten klar – sie sind die Wegweiser durch mein Leben, auf die bislang immer Verlass war.
Ego-Lektion 311: Die anderen beurteilen mich immer so wie sie mich aus Eigennutz haben möchten – wäre schon doof, wenn ich darauf einginge.
Ego-Lektion 312: Die anderen sehen mich durch die Brille ihrer eigenen, egoistischen Interessen. Auf so etwas kann ich keinesfalls eingehen, ohne meine Selbstachtung zu verlieren.
Ego-Lektion 313: Mit meiner bisherigen Wahrnehmung und Deutung der Dinge bin ich am besten gefahren, kein Grund sie zu verändern also.
Ego-Lektion 314: Wenn alles immer schön so bleibt wie es ist, fühle ich mich am wohlsten. Das, was mich die Vergangenheit gelehrt hat, nehme ich gerne mit in die Zukunft.
Ego-Lektion 315: Alles, das mir gehört, kann ich nur dadurch mehren, dass ich anderen etwas nehme, um mich reicher zu fühlen.

---

Ego-Lektion 316: Alles, das ich bislang den anderen gegeben habe, war verloren, mir gibt keiner das zurück, was ich gerne gebe. Daher bin ich damit vorsichtig geworden.
Ego-Lektion 317: Ich gehe meinen eigenen Weg, den ich gerne selbst bestimme und neu festlege.
Ego-Lektion 318: Die Welt muss mich erlösen, ich alleine kann das nicht, dafür sind die anderen zuständig.
Ego-Lektion 319: Die Welt hat mich bis jetzt noch mit nichts erlösen können, aber ich bin sicher, bei weiterer Suche die Erlösung zu finden.
Ego-Lektion 320: Ich bin Herrscher über mein Reich, an dem ich nur ungern jemanden teil haben lasse, schon gar nicht, wenn es um Entscheidungen geht – die treffe ich am besten allein.
Ego-Lektion 321: Freiheit kann ich mir nur selbst geben, doch ich muss immer wieder um sie kämpfen, so oft wie sie mir von anderen genommen oder beeinträchtigt wird.
Ego-Lektion 322: Ich gebe ungern auf, was ich habe und meine – denn dann verliere ich mich selbst und werde zum Spielball äußerer Mächte.
Ego-Lektion 323: Meine Angst ist mir heilig und wichtig, denn sie zeigt mir, wo Gefahr droht und meine Interessen angegriffen werden.
Ego-Lektion 324: Mitlaufen ist was für Schwächlinge, ich gehe gerne selbst entscheidend auf meinem Weg voran. Wenn andere nicht mitkommen können oder wollen, ist das ihr Fehler oder Problem.
Ego-Lektion 325: Alle Dinge und Geschehnisse, die ich sehe, sind genauso wahr, wie ich sie wahrnehme. Wer wollte je daran zweifeln, dass meine Augen und Gefühle lügen und irren?
Ego-Lektion 326: Ich will mir für immer gerne dienen und schauen, das ich möglichst weit vorn liege. Gott brauche ich dazu schon mal gar nicht, die anderen nur, wenn sie meinen Zwecken nützlich sind.
Ego-Lektion 327: Ich habe Gott schon oft gerufen, doch nie eine Antwort vernommen. Scheint also zwecklos zu sein und zu ermutigen, alles selbst in die Hand zu nehmen und zu richten.
Ego-Lektion 328: Nur wer erster ist, gewinnt und darum will ich gerne mit allen anderen kämpfen.
Ego-Lektion 329: Ich weiss selbst am besten, was ich wählen muss um glücklich zu sein.
Ego-Lektion 330: Die anderen werden mich heute wieder oft verletzen, also heisst es, auf der Hut zu sein und Angriffe mutig abzuwehren.
Ego-Lektion 331: Die Welt und die anderen sind immer in Konflikt, denn sie können meine Ansicht einfach nicht als wahr und augenblicklich die beste anerkennen.
Ego-Lektion 332: Nur mit Angst und Furchtsamkeit kann ich im Leben bestehen. Nur Schwächlinge und Durchsetzungsschwache verzeihen den anderen ihre Sünden.
Ego-Lektion 333: Nur durch Kampf kann ich die Konflikte für mich entscheiden.
Ego-Lektion 334: Heute schaue ich gerne danach, wo ich mir was neues holen kann, um zufriedener zu werden.
Ego-Lektion 335: Die Fehler der anderen müssen oft und intensiv angesprochen werden, damit der andere erkennt, wie falsch er liegt und sich bessern kann in dem Sinne, wie ich es für ihn am besten halte.

---

Ego-Lektion 336: Nur durch Abgrenzung von den anderen kann ich mich erkennen. Die anderen entschuldigen sich viel zu selten für ihre Fehler bei mir.
Ego-Lektion 337: Klar habe ich Sünden, doch die Sünden der anderen schaden mir mehr als ich ihnen.
Ego-Lektion 338: Die anderen beeinflussen mich und mein Wohlbefinden ständig durch ihre Worte und Taten, mit denen sie mir oft nur etwas nehmen möchten.
Ego-Lektion 339: Durch Bitten erreiche ich im Leben nichts, ich muss mir vieles ungefragt nehmen, sonst bekomme ich es doch nicht.
Ego-Lektion 340: Heute wird sicher wieder viel Ärger und Leid für mich auf dem Zettel stehen.
Ego-Lektion 341: Nur wenn ich die Sünden und Fehler der anderen angreife und verurteile sowie um Strafe dafür bitte, kann ich meine Selbstachtung wahren und Frieden finden.
Ego-Lektion 342: Ich kann lange darauf warten, dass andere sich bei mir entschuldigen oder mir freiwillig etwas geben. Warum also sollte ich so dumm sein, es anders zu machen?
Ego-Lektion 343: Nur durch Einsatz und Opfer komme ich voran, wie vieles musste ich schon aufgeben und doch bin ich noch nicht glücklich, denn ständig verlangt irgendwer ein neues Opfer von mir.
Ego-Lektion 344: Selbstliebe ist noch immer die beste Form meiner Anerkennung. Alles, das ich anderen gebe, ist verloren, darum behalte ich soviel wie möglich.
Ego-Lektion 345: Wer auf Wunder hofft, kennt das Leben nicht. Ich muss mir alles hart erkämpfen, das ist die Realität.
Ego-Lektion 346: Ich bin heute wieder richtig schön in Fahrt, wehe dem, der meinen Weg kreuzt.
Ego-Lektion 347: Nur durch die Macht des Urteils und des Ärgers kann ich mich durchsetzen, alles andere ist was für Schwächlinge.
Ego-Lektion 348: Wie oft machen andere mir Angst und ich muss dazu noch feststellen, dass in diesen dunklen Situationen von Gott nichts zu spüren ist.
Ego-Lektion 349: Meinem Urteil konnte ich bislang noch immer am besten trauen, davon kann ich also nicht oft genug Gebrauch machen.
Ego-Lektion 350: Von Gottes Liebe ist in dieser Welt ebenso wenig eine Spur wie von irgendwelchen Wundern. Ich kann mich nur selbst durch mein Handeln erlösen.
Ego-Lektion 351: Die Sünden meiner Brüder waren mir schon oft Anlass zu Ärger, leider sind sie eher die Regel, denn die Ausnahme.
Ego-Lektion 352: Wer zu sehr liebt, wird nur enttäuscht. Besser harte Urteile als weiche Meinungen.
Ego-Lektion 353: Ich werde heute wieder alles dafür einsetzen, ein neues Stück von der Welt zu erobern und mir eigen zu machen und es danach knallhart gegen andere verteidigen.
Ego-Lektion 354: Gott, Christus und Jesus müssen wohl woanders stehen – geholfen habe ich mir bislang noch immer selbst am besten.
Ego-Lektion 355: Gottes Wort ist leider eine Fremdsprache für mich, denn wenn ich darauf höre, kann ich nichts oder nur unverständliches vernehmen. Da bleibe ich doch lieber mir und meinen Meinungen treu, dich mich bislang so weit getragen haben.
Ego-Lektion 356: Kranke Meinungen anderer gehören in meine Hände, auf dass ich sie durch meine richtigen Ansichten heile.
Ego-Lektion 357: So oft ich schon nach Gott und seiner Hilfe laut gerufen habe, um so lauter schrie das Leben mit Ungerechtigkeit zurück. Ich darf mich auf keinen anderen und keine andere Macht verlassen denn auf mich und mein Geschick in Denken und Handeln.
Ego-Lektion 358: Ich beratschlage mich gerne mit mir selbst, andere – auch Gott – brauche ich nicht, denn sie sind immer dann weg, wenn meine Interessen am meisten auf dem Spiel stehen. Denn Kampf kann ich nur alleine ausfechten und gewinnen.
Ego-Lektion 359: Die Welt ist ein großes Gefängnis: wenn ich nicht aufpasse, verfange ich mich statt der anderen in den Gitterstäben von Angst, Furcht, Schuld und Sünde.
Ego-Lektion 360: Nur durch Unruhe, Wandel und Veränderung bin ich glücklich und kann ich die Welt und mich die Welt sich gegenseitig glücklich machen. Die Welt will zwar oft nicht so wie ich will, doch das wird sich beim nächsten Versuch geben.
Ego-Lektion 361: Ich möchte jeden Augenblick – mit einer Spur Angst und Misstrauen als ständige Wegzehrung mit im Gepäck - besonders auf mich achten. Nur ich kann mir und anderen den Weg weisen, denn nur das kann mir meinen Teil am Frieden geben, der mir zusteht und von dem andere immer gerne ein Stück abknabbern, um es mir schwer zu machen.

[Jens]

Die Erfahrung, die ich noch unter dem Eindruck der Umformulierei stehend gemacht habe: mir fiel auf, dass dieses in den Ego-Lektionen 1 bis 365 gestrickte Netz in sich zusammen hängt. Jede dieser Ego-Lektionen trägt im Keim auch die anderen in sich. Hat man eine durchschaut, hat man alle anderen durchschaut. Sie sind also zusammen verknüpft wie ein großformatiges Fischernetz. Dieses "Fischernetz des Egos mit seinen zahlreichen, 365 Knoten" legt sich gerne zwischen und in die Wahrnehmung auf mich und den anderen. Ich habe mir rein bildlich vorgestellt, dass dieses Gedankensystem eigentlich nicht zu mir und auch nicht zu den anderen gehört und es mich oder die anderen ausmacht, sondern, dass es sich wie ein Netz von aussen darüber legt, ohne mich und den anderen im Kern zu berühren. Dennoch verfange ich mich darin genauso wie mein Gegenüber. Mein Gegenüber glaubt, ich sei der Netzknoten, den er gerade zu kauen sich ausgesucht hat oder der ihm vor den Augen liegend die Sicht versperrt und ich glaube, mein Gegenüber sei ein anderer Knoten (Ego-Lektion), an der ich gerade kaue bzw. mir die Sicht versperren lasse. Nur liegt dieses "Fischer-Netz" nur auf uns, es bedeckt uns nur scheinbar rein oberflächlich, doch wir glaube es sei innen. Es kann mit einem Zug angehoben und entfernt werden und ist spurlos verschwunden, denn alles hing zusammen in diesem Netz. Und dann sehe ich, dass der andere (und ich mit ihm) nicht dieser Fischernetzknoten war, den ich gerade vor Augen hatte, sondern gänzlich unberührt davon weiterhin so unversehrt und frei vor mir steht wie ich selbst. Und mit dem einen Knoten verschwanden dann auch die anderen 364, da sie ja vernetzt waren und zusammenhingen. Das ganze Fischernetz war nur eine Illusion, in der wir uns verfangen glaubten, bis erkannt ist, dass es mit einem Schwung komplett ausgehebelt, abgelegt und zur Seite geworfen werden kann, damit der Blick wieder frei ist auf das Wesentliche. Und dieses mit einem Schwung die Welt und das Denken heilen ist die Vergebung, wenn ER - auf mein Bitten hin - dieses Netz aus der Wahrnehmung fischt, das ich manchmal eben doch noch behalten möchte, da es so viel Spaß macht, sich darin zu verheddern. Mit dem Bild des Netzes fiel mir die Distanz zu dieser Ego-Denke bildlich und spielerisch leichter.

Liebe Grüße
Jens

[Jens]

es war ein gedanke an byron katie: kehr einfach um, was du gerade denkst, diese "work" hat dann - da ich gerade die lektion gemacht hatte - zu diesem "scherz" gefuehrt.

Du solltest das an Katie schicken, sobald dein Werk beendet ist -- sie würde sich einen Ast hinlachen....

wenn du magst, kannst du es gerne ins engl. übersetzen, ich glaube, ganz dazu reichen meine Englischkenntnisse dann doch nicht aus. Du bist da sicher fitter...

Liebe Grüße
Jens

[jutta]

Die Erfahrung, die ich noch unter dem Eindruck der Umformulierei stehend gemacht habe: mir fiel auf, dass dieses in den Ego-Lektionen 1 bis 365 gestrickte Netz in sich zusammen hängt. Jede dieser Ego-Lektionen trägt im Keim auch die anderen in sich. Hat man eine durchschaut, hat man alle anderen durchschaut. Sie sind also zusammen verknüpft wie ein großformatiges Fischernetz. Dieses "Fischernetz des Egos mit seinen zahlreichen, 365 Knoten" legt sich gerne zwischen und in die Wahrnehmung auf mich und den anderen. Ich habe mir rein bildlich vorgestellt, dass dieses Gedankensystem eigentlich nicht zu mir und auch nicht zu den anderen gehört und es mich oder die anderen ausmacht, sondern, dass es sich wie ein Netz von aussen darüber legt, ohne mich und den anderen im Kern zu berühren. Dennoch verfange ich mich darin genauso wie mein Gegenüber. Mein Gegenüber glaubt, ich sei der Netzknoten, den er gerade zu kauen sich ausgesucht hat oder der ihm vor den Augen liegend die Sicht versperrt und ich glaube, mein Gegenüber sei ein anderer Knoten (Ego-Lektion), an der ich gerade kaue bzw. mir die Sicht versperren lasse. Nur liegt dieses "Fischer-Netz" nur auf uns, es bedeckt uns nur scheinbar rein oberflächlich, doch wir glaube es sei innen. Es kann mit einem Zug angehoben und entfernt werden und ist spurlos verschwunden, denn alles hing zusammen in diesem Netz. Und dann sehe ich, dass der andere (und ich mit ihm) nicht dieser Fischernetzknoten war, den ich gerade vor Augen hatte, sondern gänzlich unberührt davon weiterhin so unversehrt und frei vor mir steht wie ich selbst. Und mit dem einen Knoten verschwanden dann auch die anderen 364, da sie ja vernetzt waren und zusammenhingen. Das ganze Fischernetz war nur eine Illusion, in der wir uns verfangen glaubten, bis erkannt ist, dass es mit einem Schwung komplett ausgehebelt, abgelegt und zur Seite geworfen werden kann, damit der Blick wieder frei ist auf das Wesentliche. Und dieses mit einem Schwung die Welt und das Denken heilen ist die Vergebung, wenn ER - auf mein Bitten hin - dieses Netz aus der Wahrnehmung fischt, das ich manchmal eben doch noch behalten möchte, da es so viel Spaß macht, sich darin zu verheddern. Mit dem Bild des Netzes fiel mir die Distanz zu dieser Ego-Denke bildlich und spielerisch leichter.

Liebe Grüße
Jens

Hallo Jens,
immer noch herrlich. Ich danke Dir.
Jutta