Hallo,
ich hänge fest. Bitte Hilfe 
Ich lese im Textbuch "Lehre vielmehr deine eigene vollkommene Unantastbarkeit..." und "...glaube aber zuerst daran, dass es für dich wahr ist, sonst lehrst du verkehrt." (Kap. 6).
Und genau hier habe ich die Schwierigkeit: Ich glaube es irgendwie nicht, will es aber glauben. Wenn ich Angst oder Schmerz spüre, versuche ich mir bewusst zu machen, dass ich unverletzlich und vollkommen bin, aber ich spüre es nicht. Wie kann ich im Bruder die Liebe sehen, wenn ich sie für mich selbst nicht sehe? Geliebt fühle ich mich nur in ganz stillen, kurzen Momenten, in denen ich alleine mit GOTT bin, und auch dann zweifle ich, ob dieses Gefühl wahr ist. Sobald ich mit anderen bin, fühle ich es nicht mehr.
Wie kann ich weitergehen ohne die Überzeugung vollkommen liebenswert zu sein? Ich weiß es nicht.
Ananda
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(13.02.2011, 10:10)Ananda schrieb: Wie kann ich weitergehen ohne die Überzeugung vollkommen liebenswert zu sein? Ich weiß es nicht.
Z.B. indem Du einfach einem anderen Menschen bedingungslos und einfach so Liebe schenkst: mit einem liebevollen Gedanken, oder was auch immer dir gerade einfällt. Du kennst sicherlich jemand, der gerade diese Liebe braucht, halte sie ihm nicht vor. Dieser Mensch ist dein Lehrer und Heiler.
Du kannst Liebe geben, weil DU LIEBE bist. Und indem du sie gibst, bestätigst du, dass DU LIEBE bist. Wie könntest du da nicht vollkommen liebenswert sein?
 Stephan
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(13.02.2011, 10:10)Ananda schrieb: Wenn ich Angst oder Schmerz spüre, versuche ich mir bewusst zu machen, dass ich unverletzlich und vollkommen bin, aber ich spüre es nicht. Der Konflikt ist sicher vielen geläufig. Die Investition in den festen Glauben an den Wahrheitsgehalt der Angst kann nur stückweise abgetragen werden. Das kann ich auch nicht allein tun, denn ich verstehe nicht (wenn das Ego regiert), warum die Angst keine Wirkung haben soll obwohl ich sie gerade doch so intensiv fühle.
Die Angst ist eine Illusion. Illusion heisst, sie hat keine Wirkung auf die WAHRHEIT, denn GOTT hat an seiner LIEBE nie etwas geändert. Obgleich es eine Illusion ist, heisst das aber in diesen Momenten für mich nicht, dass sie "nichts ist", denn ich empfinde sie ja. Ein wichtiger Unterschied, wie ich bei mir selbst herausgefunden habe. Was aber immer da ist, ist ER, an den ich meine Angst geben kann. Und dann lasse ich IHN machen und nehme mich einfach einen Augenblick zurück in die Beobachterperspektive. Das nimmt der Angst schon mal den Schrecken, den sie zuvor noch hatte, als ich glaubte mit ihr allein fertig werden zu können.
JESUS verlangt von uns nicht, die Angst zu umgehen oder komplett nihilistisch zu verneinen. Er bittet uns, die Angst durch ihn neu betrachten zu lassen. Er bittet uns genau hinzuschauen und mit allen Ängsten zu IHM zu gehen. Er weiss, dass wir Angst haben und für wahr halten, denn sonst nähme dieses Thema nicht einen größeren Raum im Kurs ein. Er selbst hat die Angst überwunden, doch weiss er, dass wir noch nicht so weit sind und hat uns - GOTT sei Dank - den Kurs geschickt.
Schlimm ist die "Angst vor der Angst": Huch, ich les und mach jetzt den Kurs, da darf ich doch keine Angst mehr haben. Angst ist sowieso nicht da und kann mir nichts anhaben. Sagen kann ich mir dies, doch glauben (siehe dein Zitat oben) oder erfahren tue ich es in ängstlichen Momenten nicht. Wäre sie nicht da, könnten wir nicht lernen. Und wenn sie zu schon mal da zu sein scheint, bin ich für den Kurs dankbar, der mir eine völlig neue Sichtweise zeigen lassen kann. Meist sind - reines Alltagserfahren - Ängste aber echt nur kurzflüchtige Fusseln auf dem Teppich, die der nächste Durchzug wieder hinwegpfeift. Womit wir wieder beim Begriff Illusion wären: der Teppich liegt unverändert und fest auf dem Boden, während die Fusseln schon längst irgendwo im nirgendwo sind und dem Teppich nichts haben anhaben können.
Also auch schon hier kann ich Erleichterung verspüren, in Momenten der Angst daran erinnert zu werden, dass es nicht ewig dauern wird.
Noch schöner ist aber die in letzter Zeit gemachte Erfahrung, mich immer inmitten meiner Angst von IHM getragen zu wissen und zu wissen, dass ER an SEINER LIEBE zu mir festhält - egal was da "draussen" zu toben scheint. Das hilft mir enorm, bereitwillig zuzulassen, dass die Angst zwar da ist, mir aber in letzter Instanz nichts anhaben kann. Und das macht es erträglicher und wieder offen, entspannter.
Ich nutze auch gern das Bild, dass ich in einem Raum bin. Wenn ich voller Angst bin, renne ich gegen die Wände und finde keinen Ausweg. Lasse ich JESUS in den Raum und IHN mich führen, stelle ich mir vor, dass er mich auf eine Tür hinweist, durch die wir gemeinsam den Raum der Angst verlassen. Die Tür hatte ich überhaupt nicht bemerkt, blind wie die Angst mich machte. Die Tür als "Tor zum Leben" war die ganze Zeit da und offen, wie ich beim Zurückschauen feststelle. An SEINER LIEBE hatte sich also nichts verändert: Angst kann die Tür des LEBENS und der LIEBE also nicht schließen.
(13.02.2011, 10:10)Ananda schrieb: Wenn ich Angst oder Schmerz spüre, versuche ich mir bewusst zu machen, dass ich unverletzlich und vollkommen bin, aber ich spüre es nicht. Jesus hält uns "ängstliche" an der einen Hand und schlägt mit seiner anderen Hand, die zu GOTT und der WAHRHEIT und UNVERSEHRTHEIT hinaufreicht, die Brücke der Vergebung. Und damit ist dann der Eingangskonflikt sehr gemildert - und das kann ich spüren.
Liebe Grüße
Jens
As you decide so will you see. And all that you see but witnesses to your decision.When you look within and see me, it will be because you have decided to manifest truth.And as you manifest it you will see it both without and within.You will see it without <because> you saw it first within.
Mir half mitten in der Angst und Depression mein Partner (der beste aller Ehemänner der Welt  ). Er meinte: Weisst du maschka, ich weiss, dass du jetzt ganz schlimme Gefühle hast und nicht glaubst, dass du je da raus kommst. Aber du warst schon oft draussen. Ich bin ganz sicher, dass das auch dieses Mal so passieren wird. Jetzt spürst du was anderes, aber das wird nicht so bleiben. Im Moment erinnere ich mich für dich, später wirst du dich selber erinnern.
So ähnlich war das vor rund 20 Jahren! - Ab da wusste ich jedes Mal in einem schlimmen Gefühl, dass es nicht die Wahrheit ist, dass es sich ändern wird, obwohl ich mich schlecht fühle. Wenigstens vom Verstand her kann ich mich erinnern. Das hilft mir schon sehr, wenn ich drin hocke in der Suppe, mich zu erinnern, dass sich das schnell ändern kann. Wichtig ist das schlimme Gefühl zu akzeptieren, nicht zu verdrängen, aber auch nicht drin zu versinken. Jedes Gefühl ist erlaubt. Ich sehe jetzt ja auch die letzten Sonnenstrahlen in unserem Garten, höre den Nachbarn Schlagzeug spielen - und es ist in Wahrheit Illusion, also darf ich auch fühlen, obwohl es Illusion ist.
Wenn ich aber nach innen schaue, erkenne ich, dass es Schatten sind, die sich im Licht auflösen. Und dass das Licht real ist.
Liebe Grüsse, maschka
(13.02.2011, 13:33)Jens schrieb: Jesus hält uns "ängstliche" an der einen Hand und schlägt mit seiner anderen Hand, die zu GOTT und der WAHRHEIT und UNVERSEHRTHEIT hinaufreicht, die Brücke der Vergebung. Und damit ist dann der Eingangskonflikt sehr gemildert - und das kann ich spüren.
Lieber Jens, und genau hier liegt für mich die Schwierigkeit. Ich kann es nicht spüren. Und das macht mich sehr traurig.
Liebe Grüße
Ananda
(13.02.2011, 18:05)Ananda schrieb: ... Ich kann es nicht spüren. Und das macht mich sehr traurig. Doch spürst du jetzt deine Traurigkeit. Und dort ist ein Neuansatz möglich:
1) Es ist OK, dass du traurig bist
2) Deine Traurigkeit rührt daher, dass du Frieden und Glück eine bestimmte Form zuschreibst - und du bemerkst nicht, dass hinter deiner Traurigkeit das Geschenk des Friedens und des Glücks bereits auf dich wartet.
3) Du richtest dich darauf aus, hinter die Traurigkeit zu schauen - und da ist es.
Johannes
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As you decide so will you see. And all that you see but witnesses to your decision.When you look within and see me, it will be because you have decided to manifest truth.And as you manifest it you will see it both without and within.You will see it without <because> you saw it first within.
Euch allen herzlichen Dank für Eure Kommentare.
Lieber Jens, ich glaube, gestern habe ich zum ersten Mal ganz kurz neben meiner Angst gestanden.  Ich denke, es ist ein Unterschied, Angst, Schmerz etc. zu spüren oder Angst, Schmerz etc. zu sein. Und diesen Unterschied habe ich glaube ich jetzt kapiert.
Schön fand ich auch die "kurzflüchtigen Fusseln auf dem Teppich". Muss ich jetzt dauernd dran denken...
Alles Liebe
Ananda
Hallo M....?
(13.02.2011, 16:09)maschka schrieb: Mir half mitten in der Angst und Depression mein Partner (der beste aller Ehemänner der Welt ). Er meinte: Weisst du maschka,
Also jetzt bin ich total irritiert, wenn dein Mann dich maschka nennt, dann ist das nicht ein erfundener nick-name.
Wie kommt ihr überhaupt auf diesen Begriff?
Edi
Hallo Johannes,
(13.02.2011, 18:22)Johannes schrieb: 3) Du richtest dich darauf aus, hinter die Traurigkeit zu schauen - und da ist es.[/color]
Johannes
Das du mit schauen nicht das sehen mit den Augen meinst ist mir klar.
Hast ja auch in Steingaden gesagt: das dass eine Art von Fühlen ist.
Bloß was das ist oder wie das geht ist mir ein Rätsel.
Kannst du bitte näher erklären? Danke.
Edi
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