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Vom Autor der Wolke des Nichtwissens:
Willst du also beten, vergiß alles, was du getan hast oder vorhast zu tun. Weise alle Gedanken ab, gleich ob gute oder böse. Gebrauche beim Beten keine Worte, es sei denn, du fühlst dich innerlich dazu gedrängt. Betest du aber doch mit Worten, so kümmere dich nicht darum, ob es viele oder wenige sind. Beachte sie nicht, denke nicht daran, was sie bedeuten. Mache dir auch keine Gedanken um die Art des Gebetes. Es ist völlig gleich, ob es offizielle liturgische Gebete sind wie Psalmen, Hymnen, Wechselgesänge oder Fürbitten, und auch, ob du nur in Gedanken betest oder vernehmlich. Nur eines habe im Sinn: in deinem Herzen eine einfache, tiefe Sehnsucht nach Gott zu hegen. Denke nicht darüber nach, wer oder was er ist oder wie er sich in seinen Werken offenbart. Ruhe in dem einfachen Bewußtsein, daß er „istâ€. Ich bitte dich, laß ihn so, wie er ist. Versuche nicht, ihn genauer zu erfassen und tiefer einzudringen, sondern bleibe in schlichtem Vertrauen verwurzelt in Gottes Sein wie in festem Grund. Diese von allen Gedanken freie Aufmerksamkeit, die im Vertrauen wurzelt und gründet, wird dich von allem Denken und Wahrnehmen frei machen und dir nur das reine Bewußtsein und das dunkle Innesein deines eigenen Daseins lassen. Dein ganzes Empfinden aber ist erfüllt mit lauterer Sehnsucht nach Gott, die spricht:
„Mein Sein bringe ich dir, Herr, ohne nach einer deiner Eigenschaften zu fragen. Ich schaue nur darauf: Du bist. Nur das habe ich im Sinn, sonst nichts.“
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Bevor man sich auf den Text einlässt oder sich gar praktisch darin versucht, beachte man folgenden Hinweis des Autors:
Ich setze voraus, daß du dir deine Schuld hast vergeben lassen, wie es die Kirche verlangt.
 Gregor
(10.07.2010, 19:35)Gregor schrieb: Bevor man sich auf den Text einlässt oder sich gar praktisch darin versucht, beachte man folgenden Hinweis des Autors:
Ich setze voraus, daß du dir deine Schuld hast vergeben lassen, wie es die Kirche verlangt.
Gregor
Bei entsprechender großzügiger Auslegung ist dieser Satz kein Problem. 
(Schöne Texte, danke für den Link.)
 Erika
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(10.07.2010, 19:51)Zwilling schrieb: Bei entsprechender großzügiger Auslegung ist dieser Satz kein Problem.
In der Tat. Man könnte es so interpretieren: der erste Teil des Übungsbuches ist die Vergebung der Schuld, im zweiten erfolgt die Übung der Achtsamkeit und des geeinten Willens: nur noch ein Ziel. Denn im zweiten Teil dienen die Texte nur noch der Einstimmung, Worte haben keine Bedeutung mehr.
Gregor
lieber gregor,
danke für diese texte(briefe).
sie haben zwar auch fragen u. verwirrungen in mir aufgeworfen, aber ich fühle mich dennoch beschenkt.
die fragen entstanden wegen der vielen stellen, in denen scheinbar fragmentiert, klassifiziert u. differnziert wird.
dabei entstand in mir ein bild von verschieden geeigneten brüdern u. unterschiedlichen stufen, der teilhabe am licht.
also eine art wertesystem, welches über die qualität der sohnschaft entscheidet u. somit nichts mit der bedingungs- u. unterschiedslosen liebe des kurses zu tun zu haben scheint, der ja nur den einen, im vater ruhenden sohn kennt.
es scheint auch ein richtig u. falsch zu geben, welches nicht wie im kurs, nur auf wahrheits u. illusionswahrnehmung zurückzuführen ist u. den eindruck von verstehen können erweckt, was ja laut kurs nicht möglich ist, da es nur um ein erinnern der einen wahrheit geht, die sich nie verändert hat?
diese fragen gebe ich ihm, denn wo ich widerspruch sehe, ist er wohl in mir.
vielleicht kannst du dennoch etwas dazu schreiben.
zwar hat schon der autor, auf die begrenzte möglichkeit des wortes verwiesen, aber da ich davon ausgehe, hier etwas nicht vollständig verstanden zu haben, wäre es hilfreich, wenn du zur verbindung dieses textes zum kurs, einige erklärungen hättest.
er scheint sich doch sehr an der christlichen kirchenlehre zu orientieren u. klingt machmal nach den anweisungen zu monastischen leben?
ich bin jedenfalls dankbar, für diesen impuls, der wie immer zur richtigen zeit kam. 
grinch
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(11.07.2010, 10:06)GRINCH schrieb: die fragen entstanden wegen der vielen stellen, in denen scheinbar fragmentiert, klassifiziert u. differnziert wird.
Der Text entstand Ende des 14. Jahrhunderts in England in einem traditionell christlichen Umfeld. Der theologische Hintergrund widerspricht also zwangsläufig in vielen Punkten dem Kurs.
Dieser Text wie auch die Wolke des Nichtwissens ist nicht aufgrund der Theologie interessant, sondern aufgrund der praktischen Hinweise. Auch der Kurs vertritt nicht den Anspruch einer universellen Philosophie bzw. Theologie, da diese nach seinen Worten nicht möglich ist. Eine universelle Erfahrung jedoch schon.
Gregor
(11.07.2010, 10:29)Gregor schrieb: (11.07.2010, 10:06)GRINCH schrieb: die fragen entstanden wegen der vielen stellen, in denen scheinbar fragmentiert, klassifiziert u. differnziert wird.
Der Text entstand Ende des 14. Jahrhunderts in England in einem traditionell christlichen Umfeld. Der theologische Hintergrund widerspricht also zwangsläufig in vielen Punkten dem Kurs.
Dieser Text wie auch die Wolke des Nichtwissens ist nicht aufgrund der Theologie interessant, sondern aufgrund der praktischen Hinweise. Auch der Kurs vertritt nicht den Anspruch einer universellen Philosophie bzw. Theologie, da diese nach seinen Worten nicht möglich ist. Eine universelle Erfahrung jedoch schon.
Gregor
oh ja, jetzt dämmerts.
vielen dank, dies war sehr hilfreich.
gerade auch die nochmalige erinnerung an den "nichtanspruch" des kurses.
ich wusste doch, dass es zur rechten zeit kam...
grinch
(11.07.2010, 10:29)Gregor schrieb: (11.07.2010, 10:06)GRINCH schrieb: die fragen entstanden wegen der vielen stellen, in denen scheinbar fragmentiert, klassifiziert u. differnziert wird.
Der Text entstand Ende des 14. Jahrhunderts in England in einem traditionell christlichen Umfeld. Der theologische Hintergrund widerspricht also zwangsläufig in vielen Punkten dem Kurs.
Dieser Text wie auch die Wolke des Nichtwissens ist nicht aufgrund der Theologie interessant, sondern aufgrund der praktischen Hinweise. Auch der Kurs vertritt nicht den Anspruch einer universellen Philosophie bzw. Theologie, da diese nach seinen Worten nicht möglich ist. Eine universelle Erfahrung jedoch schon.
Gregor
Lieber Gregor,
deine Antwort bezüglich der Theologie hat mir sehr geholfen, auch in Hinblick auf Besonderheit des Kurses und Urteile über andere Wege.
Susanne
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