24.04.2009, 21:21
Jens schrieb:Hallo Inge,Du magst wohl in allem recht haben, bloss komm ich da nicht mehr mit.
das Näherkommen zur wahren Bedeutung (von Vergebung) wird mir erleichtert, wenn ich das Fortkommen von der falschen Bedeutung (Vergebung zum Zerstören im Sinne von "Ich verzeih dir") erleichtere.
Mir persönlich hilft die Wortherkunft. Ein Urteil, ob solcherart Studien gut oder schlecht sind, mag ich mir gar nicht erlauben, das werde ich eh nie wissen. Ich habe dort in den Wörterbüchern bei den Grimms einiges erfahren dürfen.
Ich verstehe nun - über das im Kurs gesagt hinaus - das VERgeben als ein Übergeben und Fortgeben bzw. HINWEG-geben an den, DER weiss. Und das dies sogar noch von der Wortherkunft her passt, freut mich.
Mir scheint fast, dass in den Jahrhunderten der Vergangenheit die Kirche wie schon zuvor bei der "Heiligen" Schrift ihr übriges getan haben könnte, um auch diesen Begriff "ins System zu pressen" und das Vergeben auch mal mit Sünde zu belegen und beide zu kombinieren.
Lateinisch hat das "Vergeben" seinen Ursprung in:
- tradere (übergeben, überliefern)
- ignoscere (nicht kennen, nicht wissen)
Und das passt doch prima zum Kurs, oder?
Das angelsächsische forgivan stammt vom altsächsischen fargeban ab, das wiederum im lat. seinen Ursprung nimmt. Wenn man sich die Worte so anschaut...Vergeben - forgivan - fargeban....
Wenn man dann Sünde und Urteil aussen vor lässt, hat mir das etwas gebracht.
Nur kurz noch in diesem Zusammenhang ein Zitat, das mir gestern über den Weg lief:
"Keine Himmelsgabe ist mehr missverstanden worden als die Vergebung...Zu einem Fluch, dort, wo sie segnen sollte...Vergebung-zum-Zerstören entspricht dem Zweck der Welt weitaus besser als ihr wahres Ziel. Vergebung zum Zerstören wird keine Sünde übersehen, kein Verbrechen, keine Schuld, die sie suchen und finden und "lieben" kann. Lieb ist ihr der Irrtum ihrem Herzen, und drohend türmen sich in ihrer Sicht die Fehler auf, schwellen an und wachsen. Sorgfältig wählt sie alle bösen Dinge aus und übersieht das liebevolle als eine Pest (L-2.I.1:1-2;2:1-4)
Und weiter: "Vergebung schafft nicht erst Sünde, um sie dann zu vergeben".
Oder auch: "Das ist die falsche Vergebung, die die Welt benutzt, um das Gefühl von Sünde lebendig zu halten."
Und wie machen wir das mit der anderen Vergebung?
Erkennen, still werden, IHM übergeben (=vergeben).
Ach so: wie sonst als über die Sprache sollte man ersten Zugang zum Kurs finden? Es ist ein Buch, das aus Sprache aufgebaut ist und doch über die Sprache hinaus führt.
Ich verstehe nicht ganz, warum Sprache hier als erster Schritt hinderlich sein soll?
Man muss ja nicht dran festkleben, ich mache auch die Übungen, ohne dass nun als krampfhaften Gedankensport zu betreiben, aber eine Alternative zur Sprache als Initial-Kommunikation sehe ich persönlich nicht, oder irre ich?
Whatever works for you....
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
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