lieber Johannes,
danke für deine Antwort.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich das nicht (nicht mehr oder noch nicht?) nachvollziehen kann.
Zitat:Die Schuld - vor allem der ganze unbewusste "Schuldenberg" - muss einmal eingestanden werden.
Ich nehme an, du meinst unbewußte Schuld gefühle - ich wüßte nämlich nicht, worin da eine tatsächliche Schuld bestehen sollte.
Nun, das kann sein, daß in mir noch Schuldgefühle schlummern, die ich nicht erkannt habe.
Zitat:Die Angst vor dieser Urschuld muss einmal angesehen werden - ohne Angst.
Verstehe ich das dann richtig: Die Urschuld existiert natürlich nicht, es gibt keine Urschuld - aber es gibt eine unbewußte Angst vor der vermeintlichen Urschuld? Eine unbewußte Angst vor der Strafe Gottes?
Das könnte ich zumindest auf der theoretischen Ebene nachvollziehen.
Wie gesagt, in der Praxis, auf der Ebene meiner Erfahrung, sehe ich das nun nicht gerade.
Aber ich nehme das mit rheinischer Gelassenheit: "Et könnt ja trotzdem sein. Man weißet ja nich."
Danke für den Wegweiser.
lieben Gruß,
jochen
Die ganze Zeit verstecken wir uns in einem vertrauten Ich und sehen andere Ichs.
Ichs können lernen, dass sie ein Ich sind.
Das bedeutet aber auch, dass alle jemals wahrnehmbare Schuld aus diesem Ich stammt und zu diesem Ich gehört.
Ich wollte die Trennung, wollte Gott sein - und bin damit Urheber aller Verbrechen dieser Welt.
Angst vor GOTT? In diesem Szenario wäre alles andere ein Wunder!
Erika
Ich und ich.
Wer ist was, wann, wie.
Derzeit erscheint es mir, als solle mir das Wenige, das mir gegeben zu sein scheint genommen werden.
Ich kann mich deswegen schlecht fühlen, feststellen, "dass es gegen die Bewegung" sei. Mir erscheint es so, als solle ich sterben und ich habe keine Idee wie ich da herauskommen soll. Alles spielt sich in meinen Gedanken ab: ich übergebe, aber tu ich das wirklich und an wen oder was? Ich habe das Gefühl, alles was ich tun konnte getan zu haben, und nun?
Kommt ein bißchen gequält rüber, ist es aber auch. Derzeit sehe ich keine Sonne. Es bleibt eine Sehnsucht nach immerwährender Freude. Ich verstehe es nicht, ich kapiere absolut nicht, was Gott von mir will oder auch nicht will.
Susanne
jochen schrieb:Ich nehme an, du meinst unbewußte Schuldgefühle - ich wüßte nämlich nicht, worin da eine tatsächliche Schuld bestehen sollte.
Nun, das kann sein, daß in mir noch Schuldgefühle schlummern, die ich nicht erkannt habe. Niemand der glaubt, in einer getrennten Welt zu leben, in einem Körper, könnte den Schmerz ertragen, den eine solche erlebte Trennung verursachen muss.
Deshalb muss der Schmerz ins Unterbewusstsein ausweichen.
Und jede Angst kommt daher, dass das Auftauchen dieses Schmerzes gefürchtet wird. Und doch ermöglicht erst ein bewusstes Anschauen dieses Schmerzes, das ganze Denksystem der Trennung überhaupt aufzugeben.
Deshalb hilft der Kurs in erster Linie dabei, alle Arten von Ängsten abzubauen. Deshalb die ganze Vergebungsarbeit.
Zitat:Die Urschuld existiert natürlich nicht, es gibt keine Urschuld...
Letztlich ist es so. Doch der Teil des Geistes, der glaubt, dass die Trennung immer noch intakt ist - und es in seiner Arroganz so erlebt - IST die Verkörperung dieser Urschuld. Und wenn behauptet wird, dass es keine Urschuld gibt, diese sich in nichts auflöst, bedeutet es für diesen Teil, dass er sich in nichts auflöst.
Und deshalb tut dieser Teil alles nur mögliche, um die Schuld, die er verkörpert, von sich zu weisen, zu verbergen - denn er kann nur so überleben.
Zitat:.... aber es gibt eine unbewußte Angst vor der vermeintlichen Urschuld? Eine unbewußte Angst vor der Strafe Gottes?
Es ist gerade dieses "Von-Sich-Weisen", dieses "Verbergen", das die Angst nährt und verhindert, dass sie einmal ganz und gar ans Licht kommen kann - und dort - im Licht betrachtet - sich endlich in nichts auflöst, einfach verschwindet.
Denn in Wahrheit, im Licht, existiert sie natürlich überhaupt nicht - und hat absolut keine Grundlage. Nur in der Dunkelheit kann sie überleben.
Zitat:Das könnte ich zumindest auf der theoretischen Ebene nachvollziehen. Wie gesagt, in der Praxis, auf der Ebene meiner Erfahrung, sehe ich das nun nicht gerade.
Es kommt für jeden einmal der Zeitpunkt, an dem sich dies in der Praxis vollzieht. Und für jene, die sich diesem Zeitpunkt gerade nähern, ist der Text, um den es hier geht.
Johannes
Siboa schrieb:Ich und ich.
Wer ist was, wann, wie.
Derzeit erscheint es mir, als solle mir das Wenige, das mir gegeben zu sein scheint genommen werden. Das Ego ist in Panik. Schließe dich nicht mehr ihm an. Du kannst vollkommen ruhig sein, denn dein ist alles, was der HIMMEL zu bieten hat.
Zitat:Ich habe das Gefühl, alles was ich tun konnte getan zu haben, und nun?
Einfach ruhig sein. Lass all die Geschichten an dir vorüber gehen. Sie können dich nicht berühren.
Zitat:Derzeit sehe ich keine Sonne. Es bleibt eine Sehnsucht nach immerwährender Freude.
Du bist dort, wo die Sonne ist. Du musst nur lernen einzusehen, dass deine Sehnsucht bereits erfüllt ist. Alles andere ist frei erfunden.
Zitat:Ich verstehe es nicht, ich kapiere absolut nicht, was Gott von mir will oder auch nicht will.
GOTT will nichts "von dir". ER will nur, dass du glücklich bist. Und was ER will, das geschieht - das ist bereits geschehen.
Gib die Arroganz auf, die behauptet, dass ein KIND GOTTES unglücklich sein könnte. Es ist nur eine Einbildung, nichts weiter.
Halte deine Gefühle und Gedanken, die dich darin unterstützen, dass du unglücklich bist und sogar eine Rechtfertigung dafür bereitstellen, nicht länger für real. Sie sind es nicht. Sie sind nichts weiter als die verzweifelten Versuche des Ego, doch noch die Kontrolle über dich zu behalten.
Wie könnte die Sonne selbst sich jemals ernsthaft über die Dunkelheit beklagen?
Johannes
Johannes schrieb:Zitat:(Jochen)
Die Urschuld existiert natürlich nicht, es gibt keine Urschuld...
Letztlich ist es so. Doch der Teil des Geistes, der glaubt, dass die Trennung immer noch intakt ist - und es in seiner Arroganz so erlebt - IST die Verkörperung dieser Urschuld. Und wenn behauptet wird, dass es keine Urschuld gibt, diese sich in nichts auflöst, bedeutet es für diesen Teil, dass er sich in nichts auflöst.
Und deshalb tut dieser Teil alles nur mögliche, um die Schuld, die er verkörpert, von sich zu weisen, zu verbergen - denn er kann nur so überleben.
"...Ach, wie gut dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“
Das Rätsel wird schließlich doch gelöst und Rumpelstilzchen zerreißt sich selbst - mit den Worten:
„Das hat dir der Teufel gesagt!“. ...
Das teuflische Ego rumpelt aber auch in den verschiedensten Verkleidungen herum.
mirandaweise an jochenweise - und umgekehrt
Zitat:Das teuflische Ego rumpelt aber auch in den verschiedensten Verkleidungen herum.
mirandaweise an jochenweise - und umgekehrt
...ja gut, wenn du meinst....?!
jochen schrieb:Zitat:Das teuflische Ego rumpelt aber auch in den verschiedensten Verkleidungen herum.
mirandaweise an jochenweise - und umgekehrt
...ja gut, wenn du meinst....?!
Das ist natürlich nur im unversöhnlichen - nicht im unpersönlichen - Märchen-Leben möglich ...
|