10.01.2009, 23:47
Natürlich gibt es Geistheilung.
Ob das nun in Lourdes passiert, oder bei den Bruno Gröning-Leuten, oder bei Christian Science....oder bei der Heilpraktikerin um die Ecke, spielt keine Rolle.
Aber daraus abzuleiten, daß der, der reinen Geistes ist oder erwacht oder erlöst oder erleuchtet oder was auch immer, zwangsläufig jede Krankheit des Körpers heilen kann, halte ich für reine Spekulation. Das kann man glauben oder nicht, von mir aus auch mit Logik beweisen, aber ich halte es da eher mit Britta: Da muß mir erst mal jemand über das Wasser angelaufen kommen, bevor ich mich mit solchen Aussagen aus dem Fenster lehne.
Ich gebe zu, ich habe darüber auch immer wieder, seit ich den Kurs lese, gegrübelt.
Aber in diesem thread ist mir noch mal deutlich geworden, wo der Wahnsinn bei diesen Überlegungen liegt:
Es ist schlicht und ergreifend wahnsinnig, den Körper und seinen Zustand zum Gradmesser dafür zu machen, wie weit man geistig entwickelt ist. Nach dem Motto: Oh, ich habe eine Erkältung, da bin ich aber ein schlechter Kursschüler! Asche auf mein Haupt!
Oder umgekehrt: Meine chronische Bronchitis ist plötzlich weg – das muß am Kurs und an meiner Vergebungsarbeit liegen, Yippie!
Solche Überlegungen (ich habe die auch hin und wieder) zeigen doch nur, was für ein Götze der Körper immer noch ist. Wie sehr unser Denken um den Körper kreist, und wie sehr wir immer noch bemüht sind, die körperlichen Vorgänge besser unter Kontrolle zu kriegen.
Spontanheilungen sind eine schöne Sache, aber man erzählt sich, dass sie genauso häufig bei Menschen auftreten, die gar nichts mir einem Kurs oder mit CS oder was auch immer am Hut haben. (Haben die das überhaupt verdient?)
Man erzählt sich auch, daß der ein oder andere Lehrer Gottes seinen Frieden gefunden hat, während sein Körper von Krebs zerfressen wurde. (Darf das überhaupt sein?)
Es scheint mir eher so zu sein, daß Spontanheilungen und Spontanerkrankungen eine Sache des Drehbuches sind. Der eine erlebt dies, der andere das. Da haben wir keinen Einfluß drauf.
Ich gebe zu, daß das auch nur eine Behauptung ist, aber immerhin eine, die mich beruhigt.
Alles andere macht mich nur verrückt, da geht direkt wieder das Hamsterrad los: ich hätte, ich sollte, ich müßte, ich könnte, ich würde....was für ein Streß! Da soll der Geist Frieden finden?
Also, jedem das seine. Dem einen hilft Paracetamol, dem anderen homöopathische Globuli, dem dritten CS, dem vierten hilft gar nichts. So ist das Leben halt, es hat keine Bedeutung, zumindest nicht die, die wir ihm gegeben haben, und es läßt auch keine Rückschlüsse auf den Geisteszustand des Betreffenden zu.
Noch eine kleine Geschichte:
Dieser Tage hörte ich im Radio ein Interview mit einem Paralympics-Teilnehmer, der auf Grund von Contergan keine Arme hat. Der hat erzählt, daß es ihn ziemlich ärgert, wenn man ihn als „behindert“ einstuft. „Ich kann schneller laufen als die meisten anderen“, sagte er, „aber deshalb würde ich sie nicht als behindert bezeichnen. Die Wahrheit ist: Alle Menschen, die einen Körper haben, sind behindert. Sie sind alle eingeschränkt und versuchen das Beste daraus zu machen“. (sinngemäß zitiert).
Da stellt sich die Frage: Wie krank ist man, wenn man einen Körper hat?(zu haben glaubt)?
Wer von uns ist überhaupt „gesund“?
Und wer will das beurteilen?
lieben Gruß,
jochen
Ob das nun in Lourdes passiert, oder bei den Bruno Gröning-Leuten, oder bei Christian Science....oder bei der Heilpraktikerin um die Ecke, spielt keine Rolle.
Aber daraus abzuleiten, daß der, der reinen Geistes ist oder erwacht oder erlöst oder erleuchtet oder was auch immer, zwangsläufig jede Krankheit des Körpers heilen kann, halte ich für reine Spekulation. Das kann man glauben oder nicht, von mir aus auch mit Logik beweisen, aber ich halte es da eher mit Britta: Da muß mir erst mal jemand über das Wasser angelaufen kommen, bevor ich mich mit solchen Aussagen aus dem Fenster lehne.
Ich gebe zu, ich habe darüber auch immer wieder, seit ich den Kurs lese, gegrübelt.
Aber in diesem thread ist mir noch mal deutlich geworden, wo der Wahnsinn bei diesen Überlegungen liegt:
Es ist schlicht und ergreifend wahnsinnig, den Körper und seinen Zustand zum Gradmesser dafür zu machen, wie weit man geistig entwickelt ist. Nach dem Motto: Oh, ich habe eine Erkältung, da bin ich aber ein schlechter Kursschüler! Asche auf mein Haupt!
Oder umgekehrt: Meine chronische Bronchitis ist plötzlich weg – das muß am Kurs und an meiner Vergebungsarbeit liegen, Yippie!
Solche Überlegungen (ich habe die auch hin und wieder) zeigen doch nur, was für ein Götze der Körper immer noch ist. Wie sehr unser Denken um den Körper kreist, und wie sehr wir immer noch bemüht sind, die körperlichen Vorgänge besser unter Kontrolle zu kriegen.
Spontanheilungen sind eine schöne Sache, aber man erzählt sich, dass sie genauso häufig bei Menschen auftreten, die gar nichts mir einem Kurs oder mit CS oder was auch immer am Hut haben. (Haben die das überhaupt verdient?)
Man erzählt sich auch, daß der ein oder andere Lehrer Gottes seinen Frieden gefunden hat, während sein Körper von Krebs zerfressen wurde. (Darf das überhaupt sein?)
Es scheint mir eher so zu sein, daß Spontanheilungen und Spontanerkrankungen eine Sache des Drehbuches sind. Der eine erlebt dies, der andere das. Da haben wir keinen Einfluß drauf.
Ich gebe zu, daß das auch nur eine Behauptung ist, aber immerhin eine, die mich beruhigt.
Alles andere macht mich nur verrückt, da geht direkt wieder das Hamsterrad los: ich hätte, ich sollte, ich müßte, ich könnte, ich würde....was für ein Streß! Da soll der Geist Frieden finden?
Also, jedem das seine. Dem einen hilft Paracetamol, dem anderen homöopathische Globuli, dem dritten CS, dem vierten hilft gar nichts. So ist das Leben halt, es hat keine Bedeutung, zumindest nicht die, die wir ihm gegeben haben, und es läßt auch keine Rückschlüsse auf den Geisteszustand des Betreffenden zu.
Noch eine kleine Geschichte:
Dieser Tage hörte ich im Radio ein Interview mit einem Paralympics-Teilnehmer, der auf Grund von Contergan keine Arme hat. Der hat erzählt, daß es ihn ziemlich ärgert, wenn man ihn als „behindert“ einstuft. „Ich kann schneller laufen als die meisten anderen“, sagte er, „aber deshalb würde ich sie nicht als behindert bezeichnen. Die Wahrheit ist: Alle Menschen, die einen Körper haben, sind behindert. Sie sind alle eingeschränkt und versuchen das Beste daraus zu machen“. (sinngemäß zitiert).
Da stellt sich die Frage: Wie krank ist man, wenn man einen Körper hat?(zu haben glaubt)?
Wer von uns ist überhaupt „gesund“?
Und wer will das beurteilen?
lieben Gruß,
jochen