Inge schrieb:The good news: es steht in unserer Macht, uns anders zu entscheiden -- also GEGEN das Ego und FÜR den HG. Nun wär's natürlich schön und bequem, wenn wir diese Entscheidung nur einmal zu treffen hätten -- nix da!  Unsere stetige Wachsamkeit ist erforderlich, um von Moment zu Moment erkennen zu lernen, auf wessen Stimme wir lauschen wollen -- und dazu ist unsere Kleine Bereitwilligkeit nötig, um uns für dich "richtige" zu entscheiden. Und genau bei dieser Entscheidung funkt das Ego unentwegt drein...
Wenn ich einen Rat austeilen dürfte: lass man das "Streben" ganz weg -- es verbaut dir bloss den Weg und blendet dich!
Liebe Inge,
das wäre in der Tat schön, wenn man sich ein für alle Mal entscheiden könnte. Am Anfang dachte ich "Das ist doch ungerecht, warum kann ich nicht einfach sagen, 'Ich will' und dann habe ich die Schau." Aber das Ego haben wir schon sehr raffiniert konstruiert und so ist es manchmal gar nicht so einfach zu erkennen, wo es überall am Werk ist ;-)
Ich komme in letzter Zeit auch immer mehr zu dem Schluss, dass Streben im Sinne von Anstrengung nichts bringt, weil uns das Ego wohl kaum helfen wird, das Ego abzulegen. Wir können GOTTES gute Gaben nur voll Freude annehmen.
Viele Grüße und einen schönen Start in die Woche, Albert
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Albert schrieb:Ich komme in letzter Zeit auch immer mehr zu dem Schluss, dass Streben im Sinne von Anstrengung nichts bringt, weil uns das Ego wohl kaum helfen wird, das Ego abzulegen. GENAU! 
Frage: Gibt es denn eine Sorte Streben, das nicht im Sinne von Anstrengung ist? 
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
Inge schrieb:GENAU!
Frage: Gibt es denn eine Sorte Streben, das nicht im Sinne von Anstrengung ist?
Das ist eine gute Frage! Ich habe gerade einen (Horror-) Film über einen kleinen Jungen mit Nachtängsten gesehen. Am Schluss zog er das Resumé: "Im Dunkeln ist nichts und nichts fürchtet das Licht" und war geheilt.
Albert schrieb:das wäre in der Tat schön, wenn man sich ein für alle Mal entscheiden könnte. Am Anfang dachte ich "Das ist doch ungerecht, warum kann ich nicht einfach sagen, 'Ich will' und dann habe ich die Schau."
In Wahrheit hast du dich bereits entschieden. Nur dein Glaube an Zeit lässt dich glauben, dass du noch Zeit nötig hättest.
Mit anderen Worten: Solange du glaubst, in der Zeit zu leben - hast du dich für die Zeit entschieden.
Und bis du dich "ein für alle Mal" für die Ewigkeit entscheidest, wird dir wie "ewig" vorkommen...
Und dennoch - es ist bereits geschehen.
Genauer gesagt - du konntest dich nie anders entscheiden.
 Johannes
Liebe Inge, lieber Albert,
das kleine und begrenzte Sichtfeld des „Ego“ hat wohl eine fürchterliche(!) Angst vor der (für „es") unvorstellbaren Größe und Weite der/des EINS -(S)ICH(T) (in) > die universelle und alles umfassende LIEBE.
Die Erfahrung, unendlich und ohne jegliche Einschränkung geliebt zu werden – und zu lieben - stelle „ich mir“ zutiefst aufwühlend und erschütternd vor. Vielleicht ist es auch eine falsch verstandene Art von Ehrfurcht, die das „kleine ich“ vor dem GROSSEN ICH hat. „Es" traut sich nicht, dieses überwältigende Gefühl zuzulassen und verschanzt sich hinter gut gemeinten Rat-Schlägen, vermeintlich liebevollen Floskeln und mehr oder weniger ironischen und geistreichen Bemerkungen.
Der Funke einer Ahnung hiervon kam „mir“ vor kurzem wie ein Geistesblitz:
LIEBE IST einverstanden SEIN !
Miranda
P.S.: Wie „Ihr Euch“ denken könnt: „ich“ habe bestimmte Wörter ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil sie nicht wirklich sind.
Liebe "alle",
Zitat:Die Erfahrung, unendlich und ohne jegliche Einschränkung geliebt zu werden – und zu lieben - stelle „ich mir“ zutiefst aufwühlend und erschütternd vor.
Das geht mir ganz genau so. Auf der einen Seite ist es ein herrliches Gefühl, wenn man so etwas mal für kurze Zeit erlebt, aber es ist immer von Angst begleitet, der Angst, ganz anders zu sein als man dachte und die eigene Identität aufgeben zu müssen. Ich denke, das Ziel ist zu erfahren, dass gar nichts aufgegeben wird.
Inge: Mich würde noch interessieren, wie du deine Frage nach der Sorte streben, die keine Anstrengung erfordert, beantworten würdest.
Viele Grüße, Albert
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Albert schrieb:Mich würde noch interessieren, wie du deine Frage nach der Sorte streben, die keine Anstrengung erfordert, beantworten würdest. Tja, meine ursprüngliche Frage (“gibt es denn eine Sorte Streben, das nicht im Sinne von Anstrengung ist?â€) war eigentlich an DICH gerichtet (in Anbetracht deiner Bemerkung: “Ich komme in letzter Zeit auch immer mehr zu dem Schluss, dass Streben im Sinne von Anstrengung nichts bringt, weil uns das Ego wohl kaum helfen wird, das Ego abzulegenâ€). Dazu wäre momentan meine bescheidene Meinung ( subject to change): Streben beinhaltet EHRGEIZ, etwas ums Verrecken erreichen zu wollen. Und das funzt halt bei unserer Kursarbeit nicht so toll...
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Inge schrieb:Tja, meine ursprüngliche Frage (“gibt es denn eine Sorte Streben, das nicht im Sinne von Anstrengung ist?â€) war eigentlich an DICH gerichtet
Liebe Inge,
ich bin auch immer noch etwas im Zwiespalt: Auf der einen Seite sollen wir lernen, dass das Ego nichts tun kann (das meinte ich mit dem Film-Zitat), auf der anderen Seite ist es für uns erforderlich, dass wir den Kurs lernen (lesen, meditieren etc.), was ja an sich schon manchmal anstrengend ist (oder zu sein scheint)
Auch die Wachsamkeit gegenüber dem Ego und immer wieder zu versuchen, gewohnte Sichtweisen von Dingen und Situationen aufzugeben und die Deutung dem HG zu überlassen, finde ich durchaus anstrengend - allerdings weniger anstrengend als die Alternative, nämlich alles so zu betrachten wie eh und je.
Einige Zeit, bevor mir der Kurs begegnete, kam mir schonmal der Gedanke, dass alles was ich tue (ob nun "Pflichten" oder "Hobbys") ich nur tue, um einer undefinierten Angst auszuweichen und zu "beweisen", dass ich "wertvoll und toll" bin => Ehrgeiz. Bei den Bemühungen im Kurs geht es gerade darum zu lernen, dass dies nicht nötig ist.
Ein bisschen beißt sich die Katze hier in ihren eigenen Schwanz, aber ich denke, das liegt an unserem noch eingeschränken Vermögen, die Dinge voll und ganz zu verstehen. Daher wäre meine (ebenfalls revidierbare) Meinung der Satz, den ich einmal gelesen habe: "Gemütlichkeit ist das Ziel, nicht unbedingt immer der Weg." 
Viele Grüße, Albert
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Albert schrieb:ich bin auch immer noch etwas im Zwiespalt: Auf der einen Seite sollen wir lernen, dass das Ego nichts tun kann (das meinte ich mit dem Film-Zitat), auf der anderen Seite ist es für uns erforderlich, dass wir den Kurs lernen (lesen, meditieren etc.), was ja an sich schon manchmal anstrengend ist (oder zu sein scheint) Ach soooo haste das gemeint... 
Meinste nicht, diese Sorte "anstrengen" kommt uns bloss deshalb so anstrengend vor, weil unser Ego kolossalen Widerstand leistet? Diesen Widerstand überwinden/bekämpfen zu wollen wäre schon ganz schön anstrengend! Der weniger anstrengende approach wäre vielmehr, diesen Widerstand zu erkennen bzw. zu akzeptieren, für was er ist: nämlich nichts, bloss ein Ego-Besserwissenwollen! Sodann fragen wir uns ganz gemütlich (!): will ich diesen Mist oder will ich Frieden? Wir HABEN die Entscheidungskraft in uns; ob wir die nun so oder so anwenden wollen, liegt alleinig bei uns -- da hilft uns niemand dabei. Freilich, die Verantwortung für etwaige scheussliche Ergebnisse liegt alleinig bei uns... Alles die feinsten Vergebungsgelegenheiten!  Also, summa summarum: ich würde mal sagen, zu diesem Unternehmen wäre Selbstdisziplin brauchbar -- ohne Anstrengung, nur aus freiem Willen heraus. (Zugegeben: dieser Prozess kann mitunter -- und vor allem anfänglich -- schon als "anstregend" bewertet werden! ) Haben wir uns aber für den "anderen Weg" entschieden, bitten wir den HG, ihn durch Seine Augen schauen zu dürfen. Und dann sind wir einfach stille...und strengen uns nicht mehr an.
Albert schrieb:Auch die Wachsamkeit gegenüber dem Ego und immer wieder zu versuchen, gewohnte Sichtweisen von Dingen und Situationen aufzugeben und die Deutung dem HG zu überlassen, finde ich durchaus anstrengend - allerdings weniger anstrengend als die Alternative, nämlich alles so zu betrachten wie eh und je. Well, siehe oben.
Albert schrieb:Einige Zeit, bevor mir der Kurs begegnete, kam mir schonmal der Gedanke, dass alles was ich tue (ob nun "Pflichten" oder "Hobbys") ich nur tue, um einer undefinierten Angst auszuweichen und zu "beweisen", dass ich "wertvoll und toll" bin => Ehrgeiz. Bei den Bemühungen im Kurs geht es gerade darum zu lernen, dass dies nicht nötig ist. 
Albert schrieb:Ein bisschen beißt sich die Katze hier in ihren eigenen Schwanz, Wie bitte? Meine Katzen tun das nicht -- kommt nicht in die Tüte!
Sodann machen wir eben in aller Gemütlichkeit weiter...eben grad so, wie's kommt.
Und falls das Obengesagte als spinnig ankommt, dann schreibe es meinem halben Hitzschlag zu -- wir haben in letzter Zeit eine Wärme von 45 Grad!
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"Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen zu deinem Gott."
Inge schrieb:Meinste nicht, diese Sorte "anstrengen" kommt uns bloss deshalb so anstrengend vor, weil unser Ego kolossalen Widerstand leistet? Ja, das sehe ich genau so. Aber dann kommt es mir manchmal ganz schön ungemütlich vor.
Zitat:Der weniger anstrengende approach wäre vielmehr, diesen Widerstand zu erkennen bzw. zu akzeptieren, für was er ist: nämlich nichts, bloss ein Ego-Besserwissenwollen!
Ein Ego, das verschleiern will, dass es nichts zu bieten hat.
Zitat:Also, summa summarum: ich würde mal sagen, zu diesem Unternehmen wäre Selbstdisziplin brauchbar -- ohne Anstrengung, nur aus freiem Willen heraus.
So stelle ich mir das auch vor und ich finde gut, dass du eine Begriffsunterscheidung zwischen "Anstrengung" und "Selbstdisziplin" machst. Ich komme auch zu dem Schluss, dass das alte Lernen zur Vermeidung von Angst ersetzt werden muss durch ein Lernen aus freiem Willen, dessen Ziel nicht Vermeidung ist, sondern Annäherung an Gott.
Zitat:wir haben in letzter Zeit eine Wärme von 45 Grad!
Das ist allerdings uncool. 
Viele Grüße, Albert
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