12.11.2016, 17:57
(12.11.2016, 14:59)Inge schrieb: Dann sagt der Kurs: Vergebung ist meine einzige Funktion in dieser Welt.Â
Das ist der Weg, der dir bestimmt ist und dem du folgst - oder auch nicht. Das ist jedoch kein besonderer Weg für dich oder für irgendeine auserwählte Gruppe - er gilt für jeden "einzelnen". Es ist ein Pflichtkurs - in welcher Form auch immer, ob mit oder ohne dieses blaue Buch, ob mit biblischen Sprüchen, mit dem Koran, der Bhagavad Gita oder einfach so. Es ist eine Frage der Zeit, denn die steht dir frei. Es ist keine Frage des Inhalts, der steht fest. Es gibt keine "richtige" Form. Jede Form ist hilfreich - oder auch nicht, it's up to YOU.
(12.11.2016, 14:59)Inge schrieb: IaW: ist es einerlei, was wir hier in dieser Welt tun bzw. nicht tun, solange wir Vergebung üben?
Immer wieder dieselbe Frage: "Was soll ich tun?" Vergebung üben? Wie geht das? Was "übst" du denn da? Loslassen, beobachten, intensiver hinschauen, die Welt übersehen, weil sie nicht wirklich ist, in die Stille gehen, an IHN übergeben, Leitgedanken rezitieren, noch einmal wählen (ohne Ahnung über die Alternativen), dich für IHN entscheiden, ohne Wissen, was das eigentlich bedeutet und wie das geht?
Ohne jegliche Ahnung, was wertvoll ist und was wertlos - wie tust du irgendetwas davon?
(12.11.2016, 14:59)Inge schrieb: Soll (!) ich z.B. jetzt auf die Strassen gehen und gegen die Trump-Wahl demonstrieren? Wenn ich's nicht tue, fühle ich mich schuldig: man muss/soll doch was tun!Â
Ja ja, das Nietzsche'sche Kamel aus dem Zarathustra, voll beladen mit "du musst ...", "du sollst ..." und "du darfst nicht ..." und dem Löwen, der das alles weg wirft - bis das Kind zu Tage tritt.
Soll ich in die Einsamkeit der Berge oder des Klosters gehen, um mich auf IHN zu konzentrieren? Muss ich wesentlich häufiger an IHN denken als bisher? Soll ich an den Weltmeditationen von James Twyman teilnehmen? Soll ich in die Brennpunkte der Welt gehen, um Leid zu mindern, Mutter Theresa nachfolgen? Soll ich auf die Straße gehen und mich für die Leidenden und Minderheiten einsetzen, für Arbeitslose, Obdachlose, Flüchtlinge, Sinti und Roma, Erdbebenopfer, Unwetteropfer, Kriegsopfer, sonstige Opfer, eingesperrte Journalisten / Staatsdiener / Gülen-Anhänger, Kinder in Aleppo, (ergänze sinngemäß)? Oder für Labortiere, massakrierte Wildtiere, misshandelte Tiere, verfütterte Tiere?
It's up to you. Ist das irgendwie spirituell oder hat das was mit dem Kurs bzw. deiner einzigen Funktion zu tun? Es hängt einfach davon ab: Warum tust du das? Das schlechte Gewissen? Das Gefühl, etwas tun zu müssen? Mitleid? Leidenschaftliche Anteilnahme? Angst vor Bedrohung?
Daher mal ein etwas anderes Zitat, worum es bei "deiner Funktion" geht:
1. Korinther 13 schrieb:Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche und sogar die Sprache der Engel, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich doch nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel. Wenn ich prophetische Eingebungen habe und alle himmlischen Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis besitze, wenn ich einen so starken Glauben habe, dass ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich nichts. Und wenn ich all meinen Besitz verteile und den Tod in den Flammen auf mich nehme, aber ich habe keine Liebe – dann nützt es mir nichts. Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut. Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. Niemals wird die Liebe vergehen. Prophetische Eingebungen hören einmal auf, das Reden in Sprachen des Geistes verstummt, auch die Erkenntnis wird ein Ende nehmen. Denn unser Erkennen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn sich die ganze Wahrheit enthüllen wird, ist es mit dem Stückwerk vorbei... Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild wie in einem trüben Spiegel; dann aber schauen wir Gott von Angesicht.
Gregor