21.07.2013, 20:53
(21.07.2013, 16:09)Gregor schrieb: Der Knackpunkt scheint zu sein, dass Sünde (Vergangenheit) mit Schuld (Zukunft oder Angst vor der Zukunft) verbunden wird: die Gegenwart findet nicht statt. Ein Irrtum findet in der Gegenwart statt und kann in der Gegenwart korrigiert (anders gesehen) werden. Da ist kein Platz mehr für Schuld und Sünde.
Ein A... beurteilt/behandelt dich falsch (Chef, Partner, Nachbar, Busfahrer, ...) und ist daher verantwortlich für das gegenwärtig von dir empfundene Chaos (Sünde, immer in der Vergangenheit). Du sinnst auf Rache (Bestrafung, da keine Korrektur möglich). Oder auf "Handlungskorrektur" des A..., weil du glaubst, damit das vermeintliche Chaos zu beseitigen - auch eine Form der Rache. Du erkennst nicht, dass das "Chaos" einzig und alleine auf deinen eigenen Entscheidungen beruht.
Ein Irrtum erfolgt JETZT: die nach wie vor aufrecht erhaltene Bewertung. Die Korrektur erfolgt ebenfalls JETZT: seine oder deine Sichtweise, eine einfache (aber nicht leichte) Entscheidung. Die Frage ist also immer (wieder): ist die Sünde des A... real? Meistens ja, denn es bleibt erst einmal bei der Beurteilung, dass der "Andere" die Ursache für das gegenwärtige "Chaos" ist: das Empfinden von ungerechtfertigter Beurteilung, falscher Behandlung, falscher Handlung des "Anderen", ... Vergebung ist nicht möglich, nur weil für "Sünde" die Bezeichnung "Irrtum" gesetzt wurde.
Gregor
Es hört sich an, als wärest du dabei gewesen als ich mich ins Chaos stürzte. Ich war überhaupt nicht auf eine solch massive Reaktion vorbereitet, hatte schon im Vorweg Vergebungslektionen ausprobiert. Aber es hat nicht funktioniert. Ich glaube ich scheitere manchmal am Versuch, das Geschehen wirklich zu machen und dann gütig drauf schauen zu wollen. Das nennt man dann wohl "Vergebung zum Zerstören",
Susanne