15.06.2013, 13:09
(15.06.2013, 07:28)Thomas schrieb: Ich überlegte, was mit dem Antlitz CHRISTI gemeint sein könnte. Später heißt da, das Antlitz CHRISTI sei das große Symbol der Vergebung. Das machte es aber nicht verständlicher für mich. Erst diese Stelle, die mir heute morgen auffiel (im gleichen Kapitel):
"Wie lieblich wird die Welt in ebenjenem Augenblick, in dem du die Wahrheit über dich dort widergespiegelt siehst".
Das verstehe ich so, dass ich in diesem Augenblick mich selbst in der Welt vor mir erkenne, dass er erkenne, dass diese Welt nicht von mir getrennt ist, sondern dass ich sie selbst bin oder besser gesagt, dass sie meine Projektion, mein Traum ist.
Was meint ihr?
Ja, so in der Art sehe ich das auch. Ein Beispiel: Ich begegne in einer Kneipe Menschen, die nicht meiner Vorstellung von heilsamer Lebensweise entsprechen, sie reden vulgär, einer fährt betrunken Auto u.ä.m. Ich verbringe einige Zeit mit ihnen, unterhalte mich, höre zu, lache und trinke mit ihnen, auf einmal sind sie mir gar nicht mehr so fremd, etwas in mir "sieht" oder "erfährt" in ihnen etwas "Heiliges", "Unschuldiges", das nichts mit ihrem Aussehen oder Verhalten zu tun hat, und ein "Verstehen" oder "klares Sehen" ist da, dass uns das allen gemeinsam ist. Das erfahre ich immer wieder, wenn ich meine (Vor-)Urteile in irgendeiner Art bei Seite lege.
Das verstehe ich unter "Das ANTLITZ CHRISTI" sehen.
Und auch das entspricht meiner Erfahrung, dass die Welt auf einmal "lieblich" wird, denn alles verliert durch dieses Sehen seine Schärfe, Härte, existentielle Bedeutung. Es geht auf einmal nicht mehr um Leben und Tod, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Krieg und Frieden usw. weil da der HIMMEL als die wahre WIRKLICHKEIT durch die Welt hindurchscheint.
Stephan