24.04.2012, 02:36
(23.04.2012, 20:31)Christine schrieb:(23.04.2012, 17:08)Stephan schrieb: SEINE Regeln sind für einen gesunden Geist völlig vernünftig, natürlich und selbstverständlich und ihm inhärent - es sind Regeln der Freiheit und nicht des Zwangs und bedürfen für einen gesunden Geist keinerlei Anstrengung oder irgendeiner besonderen Aufmerksamkeit darauf.
Das kann wahrscheinlich jeder so unterschreiben. Zumindest stelle ich mir das unter Leben und Freiheit vor.
(23.04.2012, 17:08)Stephan schrieb: Die Gesetze des Egos sind dagegen unvernünftig, widernatürlich, zwanghaft, unverständlich, angelernt, müssen angestrengt aufrecht erhalten werden etc., auch wenn uns das Ego das genaue Gegenteil suggeriert.
ok, aber was machst du, wenn du eine ausgeprägte Suchtpersönlichkeit bist? Zwanghafterweise muss man irgendwas konsumieren (sei das nun Alk, Sex, Essen, was auch immer). Hat man das erkannt und will es abstellen, muss man angestrengt dagegenrudern. Also auch Zwang. Will man den auch nicht, ist man ja ganz schön gelackmeiert. Heisst das dann Saufen bis zum Umfallen...bis ich eben den HG höre? Es kann mitunter ganz schön lang dauern, bis man die Freiheit annimmt... Und manch einen hats schon das Leben gekostet, weil er sie nicht gefunden hat. Sind dann da die Egoregeln sinnvoll? (obwohl es ganz klar Egoregeln sind? Z.B. nur eine Flasche Wein statt zwei oder drei - und das dann ganz diszipliniert, damit es nicht ganz so schnell zu Ende geht). Irgendwie macht das keinen Sinn, obwohl es auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag.
tja, ich weiss auch nicht. Ein Leben in der Freiheit die du oben beschrieben hast ist - glaube ich - natürlich. Aber wie ich dahinkomme ohne mich vorher zu Tode gesoffen oder gegessen oder gespritzt zu haben ohne ein paar Regeln, die offensichtlich nur aus Angst vor den Konsequenzen aufgestellt wurden, diszipliniert zu befolgen, das weiss ich nicht.
Christine
Das lässt sich auch anders betrachten. Z.B. so: Allem Suchtverhalten liegt schon das Ego zugrunde, d.h. der Glaube, dass wir uns von GOTT getrennt hätten und unser Glück in äußeren Dingen, im Konsumieren etc. liegt. Das ist das widernatürliche und für einen gesunden Geist völlig unverständliche, fremde etc. Da wir aber so fest an der autonomen Existenz festhalten wollen (wie ein kleines Kind, das unbedingt das scharfe Messer haben und behalten muss) und Leiden perverserweise für Glück erachten, braucht es einen geduldigen LEHRER, sowie eine gewisse Anstrengung und Disziplin, um uns das wieder abzugewöhnen etc. Du kannst die allgemein gebräuchlichen Regeln zur Suchtentwöhnung daher als Hilfsmittel des HG betrachten. Sogar die Angst vor einem völligen Absturz etc., die du beschreibst, kannst du als Hilfsmittel sehen. Es gibt nichts, was der HG nicht für unsere geistige Heilung einsetzen kann. Am Ende des Wegs steht immer die erfreuliche Erfahrung: "Es gibt nichts zu tun. Ich bin völlig frei, weil ich so bin und nur so sein kann, wie GOTT mich geschaffen hat." Das ist sozusagen die Essenz der STIMME für GOTT. Sie nimmt aber unterschiedliche konkrete Formen an (z.B. auch nützliche Verhaltensregeln), je nachdem, was wir gerade auf unserem Weg bedürfen.
Stephan