31.05.2007, 20:11
Hippias minor schrieb:Ich schreib mal wieder was, mehr aus dem Bauch heraus. Das Verständnis von Vergebung im Kurs (soweit ich es verstehe) löst in mir immer wieder Mißtrauen und das Gefühl von Versuchung, von Anmaßung aus, die darin besteht, daß es an uns ist, zu vergeben (anderen, letztlich uns selbst unsere Illusionen), während (traditionell-)christlich ganz klar gestellt ist, daß nur Gott vergeben kann. Ich will nicht dem das Wort reden, der Groll und Nicht-Verzeihen/Vergeben aufrechterhält, auf der menschlichen Ebene, aber sich selbst in diese absolute/absolutierende Funktion zu stellen - das kommt mir doch heikel vor.
"Richtet nicht..." ist etwas weniger und, wie mir scheint, grundlegend etwas anderes als "Vergeben"-Sollen
Liebe Grüße
Hippias minor
Würdest du auch sagen, daß jemand, der heilt, sich eine Rolle anmaßt, die eigentlich Gott gehört?
Wer spricht schuldig ? Du oder Gott ?
Wenn GOTT schuldig spricht, dann liegt es auch an IHM zu vergeben.
Wenn aber das Ego schuldig spricht, an wem liegt es dann zu vergeben?
Wenn GOTT Schuld sieht, dann ist Schuld wirklich,und dann ist Vergebung ausser durch GOTT nicht möglich.
Wenn Schuld aber unwirklich ist, dann ist Vergebung vollkommen gerechtfertigt und vernünftig. Schuld dagegen wäre wahnsinnig.
Ist das Sehen von Schuld eine Anmaßung oder ist die Vergebung eine Anmaßung?
Lieber Gruß von Zeitweise