26.01.2017, 16:11
(26.01.2017, 15:52)Monika schrieb:Thomas schrieb:Wenn ich das Gefühl habe, dass ein Freund in Gefahr ist, fühle ich mich sehr wohl verantwortlich. Entscheiden muss und kann ich nicht für ihn, aber ich muss versuchen, ihm zu helfen. Wie auch immer das aussieht. Nicht weil ich Kurs-Schüler bin, sondern weil ich Freundschaft so verstehe.Â
Mag sein, Thomas. Doch, wie Du selbst sagt: Entscheiden musst und kannst Du nicht für ihn. Ein bißchen anders ist es schon, wenn Du die Verantwortung für jemanden (Kind, Ehepartner, Elternteil ...) hast, der selbst nicht (mehr) in der Lage ist zu entscheiden.
Thomas schrieb:Der Punkt ist, dass man vertraut, dass das Richtige kommen wird, nicht dass man glaubt zu wissen, was das Richtige ist. Vielleicht ist es auch weniger die Frage, ob das "Richtige" kommt, sondern die Gewissheit, dass nichts "Falsches" daraus entstehen kann. Wenn man mit dem anderen innerlich in Liebe verbunden ist, dann kann daraus nichts falsches oder schädliches gesagt oder getan werden. Vermutlich ist es sogar ziemlich schnuppe, was gesagt wird. Worte sind Schall und Rauch. Das, was sich non-verbal zwischen Menschen abspielt, ist wichtiger und nachhaltiger.
Tja, aber es ist wohl menschlich, dass diese Gewissheit auf eine harte Probe gestellt wird, wenn »dramatische« Entscheidungen (lebenserhaltende Maschine abstellen oder nicht, lebensgefährliche OP gestatten o.ä.) zu fällen sind.
Natürlich, völlig menschlich und normal. Aber vielleicht kann man selbst in solchen extremen Situationen in sich gehen, in sich hineinhören und dann aus einer stillen, friedlichen Verfassung heraus entscheiden. Und darauf vertrauen, dass es das Richtige ist. In diesem Leben stehen wir ständig vor solchen Entscheidungen. Meist sind sie banal, manchmal wichtig und manchmal sogar existentiell.
So verstehe ich es jedenfalls.....