08.10.2016, 18:17
(07.10.2016, 10:05)Zeitweise schrieb: @ Katja und Gottfried Wie praktiziert ihr das Beobachten des Bühnenstückes mit Jesus an eurer Seite?
Geht die Beobachtung über einen längeren Zeitraum als 1 Minute ?
Ich hab vor ca. 20 Jahren auch Versuche mit dem objektiven Beobachter gemacht ( kannte da den Kurs noch nicht) und es endete dahingehend, dass ich eine Beobachter im Nacken hatte, der mein Leben dauern kommentierte.
Ich gehe zum Kühlschrank
Beobachter: Jetzt geht er zum Kühlschrank. Er hat Hunger.
Ich suche im Kühlschrank nach etwas Essbarem
Beobachter: Jetzt suchte er sich was aus dem Kühlschrank
Ich greife zum Käse
Beobachter: Aah jetzt hat er was gefunden.Â
Das war wie eine Stimme, aber tonlos und es war erschreckend. Ich wollte diesen Beobachter wieder abstellen aber auch das wurde kommentiert und war am Anfang unmöglich.
Mit anderen Worten, diese Erfahrung war sehr unangenehm, weil ich auch anfing, mich um meine geistige Gesundheit ernsthaft zu sorgen.
Auch wenn ich nicht gefragt wurde:
Die Beobachtung war zunächst ungewohnt und erschien irgendwie anstrengend, ist inzwischen aber zu einem andauernden Zustand bei mir geworden.
Nur wenn es mir schlecht geht, ich müde bin oder aufgeregt, falle ich komplett aus der Beobachtung. Eine gewisse Frische des Geistes und vor allem innere Ruhe scheinen Voraussetzungen zu sein, damit dies stattfinden kann.
Fußnote: Daher müssen viele Menschen wohl zunächst lernen, zur Ruhe zu kommen, Stress zu vermeiden und sich nicht andauernd aberwitzigen Reizen auszusetzen. Diese aktuelle Zeit des modernen Lebens ist im Hinblick darauf ein absoluter Ego-Triumph.
Was du über dein Experiment des Beobachtens schreibst ist nicht das, was ich meine. Du hast offensichtlich deinen Verstand mit dir selbst beschäftigt und ihn erklären lassen, was du gerade tust. Anstrengend und sinnlos. Stell dir vor, du müsstest das beim Autofahren durchhalten - Wahnsinn winkt (nebst schweren Unfällen).
Das Beobachten, von dem ich spreche, macht lediglich ein Licht an, damit zutage treten kann, was sonst im Dunkeln bleibt. Es ist eine Verschiebung der Aufmerksamkeit von außen nach innen und ist mit einem Gefühl der Selbstwahrnehmung verbunden. Du nimmst nicht mehr nur wahr, was passiert sondern auch, wem es passiert. Es ist nur ein "Aha, da bin ja ich!".
Katja hat in ihrem Buch einen Aspekt beschrieben, den auch ich ganz außergewöhnlich finde und den ich genau so erlebe.: In diesem Beobachten (dem Licht!) liegt eine allmächtige Intelligenz, die sofort, ohne nachzudenken und ganz unmittelbar richtig von falsch, rechtgesinnt von falschgesinnt zutage treten lässt. Ich weiß es dann einfach. Aber es war nicht meine Lösung. Es ist Intuition - es wird eingegeben.
Ulenspygel