05.10.2016, 14:44
Wir sind alle schon im Ziel. Das ist die Wahrheit. Dass wir uns ständig darüber hinwegtäuschen, ist die Realität. Und das Ego ist das, was uns die Realität als Wahrheit verkaufen will.
In dieser völlig bekloppten Situation soll ich jetzt sagen, wie meine tägliche Kurs-Praxis aussieht. Ich mache also morgens die Tür meiner Wahrnehmung auf, und da steht wie immer das Ego und will rein, um mir die Wahrheit in tausend Formen zu verkaufen. Wenn alles normal läuft, ist es schon drin, bevor ich überhaupt eine Frage wahrgenommen habe. Ein klitzekleiner Zweifel an der Alternativlosigkeit dieses Angebots war da schon immer, aber seit dem Kurs gibt es eine echte Alternative: ich sage nö, danke, ich kaufe nichts. Weil ich schon alles habe!
Und dann dreht es tatsächlich ab, das Ego und ich bleibe scheinbar alleine mit meiner Behauptung, ich habe ja schon alles, darauf vertrauend, dass der, der für sich beansprucht, aus der Wahrheit selbst zu kommen und der statt des Ego jetzt überraschenderweise in der Tür steht, genauso zuverlässig wie der olle Wahrheitsverkäufer ist. Er ist gestaltlos, unsichtbar, ich kann ihm nicht die Hand geben oder abschätzen, was seine Miene über seine wahren Absichten so verrät. Und wenn ich ihn frage, warum er es mir damit so schwer macht, sagt er so Sachen wie: damit mach' ich es dir leicht, nämlich zu glauben, dass du nicht mal eine Gestalt brauchst, um alles zu haben.
Und dann stellt sich vielleicht etwas ein – ein Gedanke, ein friedliches Gefühl, eine Begegnung, ein Zu-fall -, das mich sagen lässt, trotz allen Zweifels: ER ist für mich da, ER ist wahr, auch wenn ich diese Anwesenheit mit nichts beweisen kann, für mich ist die LIEBE in diesem Moment trotzdem eindeutig da. Dann fühl' ich mich begleitet von einer Art stiller Freude, und das ist der Moment, den ich als Wunder empfinde: nicht zu beweisen, vollkommen unabhängig von allen Rahmen, allen Bedingungen, mit dem ich es eingrenzen will und dennoch meinen Rahmen nicht angreifend und immer irgendwie heilsam. Wie unser blaues Buch selbst und sein Verfasser …
Dieser Moment der Umentscheidung vom Ego zum HG, das bleibt für mich ein Mysterium, und ich denke, dass diese Kehrtwendung überhaupt möglich ist, ist einfach Ausdruck der schlichten Tatsache, dass wir eben schon im Ziel sind, und irgendetwas in uns weiß noch davon.
Aber bemerken können wir, dass wir das Ego zur Tür hereingelassen haben, ohne nö zu sagen. Und anders wählen. Nö. Das reicht, es funktioniert einfach, was soll man sagen?
Auch wenn ich mit anderen Worten versuche, diesen Moment einzukreisen als du, fand ich bei der Lektüre deines Buches, liebe Katja, äußerst bemerkenswert, dass mich die Struktur, die du über diese „mysteriöse Stelle“ legst, das Beobachten, Spiegeln, Entscheiden für eine andere Führung, eins zu eins für mich übernehmen könnte, ich finde dieses Auseinanderfächern sehr hilfreich und stimmig in der Ausrichtung auf eben diese Einladung an den HG.
Michael
In dieser völlig bekloppten Situation soll ich jetzt sagen, wie meine tägliche Kurs-Praxis aussieht. Ich mache also morgens die Tür meiner Wahrnehmung auf, und da steht wie immer das Ego und will rein, um mir die Wahrheit in tausend Formen zu verkaufen. Wenn alles normal läuft, ist es schon drin, bevor ich überhaupt eine Frage wahrgenommen habe. Ein klitzekleiner Zweifel an der Alternativlosigkeit dieses Angebots war da schon immer, aber seit dem Kurs gibt es eine echte Alternative: ich sage nö, danke, ich kaufe nichts. Weil ich schon alles habe!
Und dann dreht es tatsächlich ab, das Ego und ich bleibe scheinbar alleine mit meiner Behauptung, ich habe ja schon alles, darauf vertrauend, dass der, der für sich beansprucht, aus der Wahrheit selbst zu kommen und der statt des Ego jetzt überraschenderweise in der Tür steht, genauso zuverlässig wie der olle Wahrheitsverkäufer ist. Er ist gestaltlos, unsichtbar, ich kann ihm nicht die Hand geben oder abschätzen, was seine Miene über seine wahren Absichten so verrät. Und wenn ich ihn frage, warum er es mir damit so schwer macht, sagt er so Sachen wie: damit mach' ich es dir leicht, nämlich zu glauben, dass du nicht mal eine Gestalt brauchst, um alles zu haben.
Und dann stellt sich vielleicht etwas ein – ein Gedanke, ein friedliches Gefühl, eine Begegnung, ein Zu-fall -, das mich sagen lässt, trotz allen Zweifels: ER ist für mich da, ER ist wahr, auch wenn ich diese Anwesenheit mit nichts beweisen kann, für mich ist die LIEBE in diesem Moment trotzdem eindeutig da. Dann fühl' ich mich begleitet von einer Art stiller Freude, und das ist der Moment, den ich als Wunder empfinde: nicht zu beweisen, vollkommen unabhängig von allen Rahmen, allen Bedingungen, mit dem ich es eingrenzen will und dennoch meinen Rahmen nicht angreifend und immer irgendwie heilsam. Wie unser blaues Buch selbst und sein Verfasser …
Dieser Moment der Umentscheidung vom Ego zum HG, das bleibt für mich ein Mysterium, und ich denke, dass diese Kehrtwendung überhaupt möglich ist, ist einfach Ausdruck der schlichten Tatsache, dass wir eben schon im Ziel sind, und irgendetwas in uns weiß noch davon.
Aber bemerken können wir, dass wir das Ego zur Tür hereingelassen haben, ohne nö zu sagen. Und anders wählen. Nö. Das reicht, es funktioniert einfach, was soll man sagen?
Auch wenn ich mit anderen Worten versuche, diesen Moment einzukreisen als du, fand ich bei der Lektüre deines Buches, liebe Katja, äußerst bemerkenswert, dass mich die Struktur, die du über diese „mysteriöse Stelle“ legst, das Beobachten, Spiegeln, Entscheiden für eine andere Führung, eins zu eins für mich übernehmen könnte, ich finde dieses Auseinanderfächern sehr hilfreich und stimmig in der Ausrichtung auf eben diese Einladung an den HG.
Michael
In allem Sein Gedanke