01.10.2016, 16:43
(01.10.2016, 14:47)Michael* schrieb: Ist es nicht vielleicht doch auch hilfreich, von dem zu sprechen, was wir tun können, Gregor, wenn wir gerade mal nicht im Frieden sind?
Aber sicher ist es das. Dies ist kein Zen-Forum und auch kein (Neo-)Advaita-Vedanta-Forum, sondern es geht um Ein Kurs in Wundern.
In meinen Augen ist das auf Grund der Terminologie hauptsächlich ein Weg für diejenigen, die im westlichen, christlich geprägten Kulturkreis mit seinen bereits mit der Muttermilch aufgesogenen Begriffen und deren Bedeutungen aufgewachsen sind. Ein Weg, um den Schuldirrtum, der sich mit diesen Begriffen in ihrer herkömmlichen Bedeutung verbindet, aufzulösen - egal, ob man sich nun gläubig, atheistisch oder agnostisch nennt, denn an der christlichen Begrifflichkeit kommt in diesem Kulturkreis niemand vorbei. Das sieht man schon daran, dass Leute vor Gericht ziehen, weil ein Kreuz im Schulraum hängt, um auf diesem Wege den Schuldirrtum aufrecht zu erhalten. Die Schuld ist viel zu attraktiv, um sie einfach weg zuwerfen.
Und im Gegensatz zu den beiden anderen erwähnten Richtungen beschäftigt sich der Kurs sehr wohl mit der Frage: "Was soll ich tun?" Im Gegensatz dazu besteht seine Antwort nicht daraus, das Nicht-Tun in den Vordergrund zu stellen und dir jedes Tun aus der Hand zu schlagen. Es ist ja sogar von Arbeit die Rede, die notwendig ist. Anders ausgedrückt: Ohne diese Arbeit wird der Apfel nicht reif und wird niemals vom (Welt-)Stamm fallen. Naja, besser gesagt: Es ist ein Pflichtkurs, jeder wird eines Tages die notwendige (Selbstüberzeugung-)Arbeit machen, jeder Apfel wird reif. Es gibt ja nur einen Appel. Â
Ich frage mich nur, warum man sich wegen der schlichten "normalen" Tätigkeit des Beobachtens (also der "natürlichen" Tätigkeit des Bewusstseins) ein eigenes Konzept eines Beobachters basteln muss, um dann dessen Wichtigkeit (oder sogar Essenz) betonen zu können. Warum dieser Beobachter plötzlich etwas ganz Besonderes mit spiritueller Bedeutung wird. Reichen die Zusammenhänge nicht, die der Kurs aufführt? Reicht die Leitplanke der Lektionen nicht, in denen wir hier und da natürlich auch aufgefordert werden zu beobachten - Gedanke, Gefühle, Empfinden etc.?
Wenn du beobachten möchtest, dann beobachte eben. Wenn du in einer Lektion aufgefordert wirst zu beobachten, dann tu es einfach. Aber mach daraus doch bitte keinen Finger, der auf den Mond zeigt, weil du den Mond nicht sehen willst.
Gregor