Das Drehbuch

[Thomas]

Da ist die Aussage, dass im heiligen Augenblick die Zeit zusammenfällt, oder dass wir Ursache und Wirkung verwechseln, weil wir glauben, dass die Vergangenheit die Ursache der Zukunft ist - was nicht stimmt.

ja, aber diese Illusion scheint besonders hartnäckig zu sein.

Und alle diese "Dinge" - entstanden in einem einzigen Augenblick. "Gleichzeitig", denn wir hatten ja gesehen, dass die Zeitlinie nur dadurch entsteht, dass wir Pixel zu Bildern mache, diese in eine Ursache - Wirkung - Beziehung setzen usw.

Müsste man nicht sagen: all diese "Dinge" entstehen jetzt in diesem Augenblick? Oder ist das nur innerhalb der Illusion so? Hier scheint alles in diesem Augenblick zu entstehen bzw. entstand es beim Urknall vor ewiger Zeit. Aus Sicht des Himmels ist alles bereits vorüber, wobei da eigentlich keine Zeitform korrekt ist. Zumal aus der Sicht ja gar nichts geschehen ist.

So kommt es, dass wir glauben, zwischen Ursache und Wirkung (dem einen Bild, das angeblich das andere Bild bedingt) gibt es einen Unterschied. Das nennen wir Zeit. Und angeblich brauchen wir Zeit, um von der Ursache zur Wirkung zu kommen: Wir üben z.B., um (in Zukunkt) zu erwachen, den Frieden GOTTES irgendwann zu erleben usw. Was aber, wie gesagt, völlig absurd ist. So arbeitet der Geist nicht. Er will, und es ist. Sofort. Jetzt. Daher ist die gesamte Welt in einem einzigen Augenblick entstanden - und wieder verschwunden, da sie nicht wahr ist. Denn so gigantisch viele "Dinge" es sind, es sind eben nicht unendlich viele Dinge. Und Endlichkeit kann in der Unendlichkeit nicht existieren. Sie entsteht noch nicht einmal wirklich.

Ich frage mich gerade: welche Bedeutung hat vor diesem Hintergrund Psychotherapie? Ist das nicht nur ein Herumbuddeln in einer vermeintlichen Vergangenheit, die vermeintlich Ursache für die Gegenwart ist? Ich frage mich das, weil gerade jemand, den ich persönlich kenne und der auch Kurs-Schüler ist, eine solche Therapie angefangen hat. Er empfindet sie derzeit als schmerzhaft, aber hilfreich. Ich enthalte mich da jeglichen Urteils, aber ich glaube, ich hätte das Gefühl, ich würde dem Kurs nicht wirklich vertrauen, wenn ich eine Therapie anfangen würde. Vielleicht Quatsch, aber so empfinde ich es.....

Was bleibt? Der Kurs nennt es "Vergebung". Oder die einzige Funktion, die SÜHNE für sich selbst anzunehmen. Das Drehbuch ist geschrieben. Der Zeitpunkt steht fest.
Also ist alles exakt vorherbestimmt? Also, welchen Sinn macht diese Frage, wenn die "Zeitline" eine Erfindung ist, wenn jeder Zeitpunkt unabhängig von jedem anderen Zeitpunkt ist? Ich kann jetzt vergeben. Oder nicht. Ich kann jetzt den Frieden Gottes erkennen. Oder nicht. Und jetzt wieder, völlig unabhängig vom "vorhergehenden" Jetzt. Und jetzt wieder, und wieder, und wieder, ...

Stimmt. Und den Punkt hatten wir ja schon: ohne Zeitlinie ist auch der Begriff "Vorbestimmung" irrelevant.....

Grüße,
Thomas