27.04.2016, 09:25
(26.04.2016, 20:18)667 schrieb:(26.04.2016, 06:40)Thomas schrieb: Ja, du hast sicher recht, 667. Es geht nur um den Zweck. Ehrlich gesagt - je mehr ich mich mit dem Zeit-Konzept des Kurses beschäftigte, desto weniger scheine ich es zu verstehen, weder das Prinzip noch den Sinn. Wieso haben wir alles schon mal erlebt (es aber wieder vergessen)?
das lese ich nirgendwo im Kurs.
das wäre für mich auch unsinnig und widersprüchlich zur Idee, dass die Welt ein konglomerat aus hirnrissigem, unsinnigem, zusammenhanglosen Unfung ist, der nur einer sache dient, dem Ego-Denken Recht zu geben, solange ich mich nicht anders entscheide und IHN die Welt, die ich gemacht habe, nutzen lasse, um mich eines "besseren (Weges)" zu lehren.
Ich habe mal bisschen geforscht. Manchmal weiß ich nicht mehr genau, ob ich etwas im Kurs gelesen habe oder bei Wapnick oder bei Renard. Ich finde aber im Kurs in Lektion 158, Absatz 3 folgendes: "Die Zeit ist schon bestimmt. Sie erscheint ziemlich willkürlich. Doch gibt es keinen Schritt auf diesem Weg, den irgendjemand nur aus Zufall tut. Er ist bereits von ihm gegangen worden, auch wenn er sich noch gar nicht auf den Weg gemacht hat".
"Bereits von ihm gegangen worden" klingt schon wie "bereits erlebt", oder nicht?
Auf Seite 552 im Textbuch steht dann das (Absatz 3): "Die Zeit hat in deinem Geiste nur einen Augenblick gedauert, ohne jedwede Wirkung auf die Ewigkeit."
Absatz 4: "Jedes Ding, auf das du schaust, sahst du nur einen Augenblick, vor langer Zeit, bevor seine Unwirklichkeit der Wahrheit Platz gemacht hat."
Die Zeit war also nur ein Augenblick in unserem Geist. Aber kann man dann sagen, dass wir sie bereits "erlebt" haben? Eigentlich nicht, oder? Zum Erleben bzw. Wahrnehmen (was ja zur Illusion gehört) gehört die scheinbare Ausdehnung in Raum und Zeit. Also erleben wir jetzt quasi in Zeitlupe, was bereits in unserem Geist war und augenblicklich vergangen und berichtigt war.
Ich denke, das Problem ist eben, dass sämtliche Worte, die wir benutzen, aus der Sphäre der Illusion kommen oder zumindest dadurch gefärbt sind. Wenn es heißt, das hat schon stattgefunden oder das sahen wir einen Augenblick lang, dann können wir gar nicht anders als uns ein Geschehen bzw. Wahrnehmen innerhalb von linearer Zeit vorzustellen. Das aber ist wohl offensichtlich nicht gemeint, kann aber in Worten nicht anders ausgedrückt werden.
Zitat:Die berichtigte Wahnidee hat nix mit der Welt zu tun... bzw. anders, nur aus der Wahnidee kann die Welt hervorgehen, heißt für mich aber nicht, dass ich irgendwas in der Welt schonmal erlebt habe...
Ja.
Zitat:In modernen Quanten- und Chaostheoretischen Überlegungen kommt eine Theorie des pulsierenden Universums vor, eine Sekunde ist es da, dann ist es weg...
das ist mir als Erklärung am greifbarsten für die Entstehung und gleichzeitige Aufhebung der Wahnidee...
kapieren tu ich das trotzdem nicht
Nee, wirklich kapieren können wir das auch nicht. Und doch hat es ja einen Sinn, dass es dieses Konzept der Zeit im Kurs gibt. Vielleicht auch nur, dass wir aufhören zu glauben, wir hätten eine freie Wahl bezüglich unserer Handlungen in der Welt und dass diese Wahl womöglich von entscheidender Bedeutung wäre. Wenn alle Zeit schon vorüber ist, wozu sich dann Gedanken über meine Handlungen in der Welt machen? Ich tue was ich halt tue, entweder mich gegen Nazis engagieren oder mich faul auf dem Sofa fläzen - es ist, wie es ist. Kein Grund, deswegen mit mir selbst und der Welt zu hadern.
Zitat:am ein und selben Erkenntnisproblem häng ich auch gerade und schon seit über nem Jahr...
Klar sind das irgendwo subtile Vermeidungs- und Verzögerungsstrategien des Egos, dass wir uns damit quälen .
Grüße,
Thomas
So verstehe ich es jedenfalls.....