13.05.2014, 13:01
(09.05.2014, 09:17)Thomas schrieb: Für mich ist es kein "der Bruder existiert nicht", sondern eher ein "der Bruder ist ich, denn er ist nichts anderes als was ich selbst bin".
Dieser Satz bewegt sich genau auf Messers Schneide.
Die beiden Satzteile "der Bruder ist ich" und "der Bruder ist nichts anderes als ich" fallen für mich nicht zusammen.
"Heilig" bedeutet im Kurs ohne Schuld. Oft hat das Wort aber auch die Nebenbedeutung von unantastbar. Viele religiösen Bilderverbote und andere Tabus sind so motiviert, und ich habe viel Verständnis für solche Regeln, auch wenn sie leider oft auf eine sehr bornierte Art tradiert werden, die ihren ursprünglichen Sinn verdunkelt. Ich glaube, dass ich auf etwas in dieser Art hinaus will, wenn ich sage "ich bin nicht der Bruder". Ich hätte sonst das Gefühl, ihn nicht gelten zu lassen in seiner Souveränität und Unantastbarkeit als GOTTES Schöpfung, die ich nicht definieren kann, und die weit über alles hinaus geht, in dem ich mich selbst jetzt und hier wiedererkennen kann. Der Bruder ist nichts anderes als ich, weil wir beide GOTTES Schöpfung sind, so kann ich mich im BRUDER wiedererkennen. Aber trotzdem bin ICH es, die das denkt oder erfährt, und von dieser Perspektive aus wäre die totale Gleichsetzung er=ich ohne Wenn und Aber ein Kurzschluss. Vielleicht so: Es gibt eine falsche und eine richtige Art zu glauben, dass außer mir nichts existiert.
Elisabeth
Nur Annehmen kann von dir erbeten werden, denn was du bist, ist gewiss. (Ü-I, L.139.8:1)