18.03.2014, 13:04
(18.03.2014, 01:03)Elisabeth schrieb:(17.03.2014, 23:47)Gregor schrieb:(17.03.2014, 21:56)Elisabeth schrieb: Wapnick übertreibt es gern mit seinem Misstrauen gegen die "bliss ninnies", und dann geht der Schuss nach hinten los.
Sehe ich nicht so. Sein Misstrauen bewegt sich meiner Erfahrung nach in genau dem Rahmen, wo Misstrauen angebracht ist. Und dass heisst keineswegs, jeglichen spirituellen Erfahrungen oder Erfahrungen des Geistesfriedens gegenüber misstrauisch zu sein. Das Misstrauen richtet sich vielmehr gegen die üblichen Folgerungen, die aus solchen Erfahrungen gezogen werden.
Denn die Erfahrung, das Empfinden, ist immer das, was es ist. Nicht mehr. Nicht weniger.
Gregor
(17.03.2014, 09:04)Gast MM schrieb: Zitat Wapnick: Wie schon erwähnt, sollten Sie sehr misstrauisch sich selbst gegenüber sein, wenn Sie eines morgens plötzlich in einem Seligkeitstaumel aufwachen. Es ist sehr viel gesünder von Hass verzehrt aufzuwachen und dann zu begreifen, dass Sie an jedem anderen Morgen auch von Hass verzehrt aufgewacht sind, ohne es zu wissen.
Dieses Misstrauen gegenüber dem eigenen Empfinden geht mir zu weit.
Im Kurs finde ich zwei scheinbar gegensätzliche "Strategien": Manchmal wird das Ego wie ein eigenständig handelndes, sehr schlaues und bösartiges Wesen beschrieben, bis hin zu der Aussage, dass das Ego mich töten will. Manchmal - viel öfter, meine ich - wird aber auch daran erinnert, dass das Ego nichts ist, nur ein lebloses Bild, das ich gemacht habe, ein Götze, der nichts bewirken kann.
Über den Umgang mit Fehlern sagt der Kurs etwas Ähnliches: Schau deine Fehler genau an und versteck sie nicht vor dir selber, aber gib ihnen keine Macht. Ohne den zweiten Teil hat der erste keinen Sinn.
Elisabeth
Sehe das auch so. Aber ebenso auch den Satz von Gregor:
"Und dass heisst keineswegs, jeglichen spirituellen Erfahrungen oder Erfahrungen des Geistesfriedens gegenüber misstrauisch zu sein. Das Misstrauen richtet sich vielmehr gegen die üblichen Folgerungen, die aus solchen Erfahrungen gezogen werden."
Wenn aber Angst und Mangel an Vertrauen vorherrscht, kann dabei leicht "das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden" oder der Schuss nach hinten losgehen, weil das "Geschenk" einer Erfahrung oder eines heiligen Augenblicks schon von vornherein - oder während dessen - abgelehnt wird... die Selbstverurteilung (bzw. zu glauben, nicht würdig zu sein) hat noch Vorrang. Oder wie ein schöner Spruch besagt: Es genügt nur einen Tropfen Gift in einen reinen Brunnen zu träufeln um den gesamten Brunnen zu verunreinigen.
Dein Satz...
"Jeder heilige Augenblick ist verdächtig, weil er etwas Besonderes ist.
Nur im Egodenksystem sitzen wir alle im selben Boot, das heißt also, das Ego verbindet, und der HG trennt."
...brachte mich zum Lachen, er erinnert mich an den Witz, wo drei Schiffbrüchigen, die sich an einen Balken klammern, eine Fee erscheint und ihnen je einen Wunsch erfüllen möchte. Der erste wünscht sich zu Hause bei seiner Familie zu sein... Und BLING..., weg war er.
Der zweite wäre gerne zusammen mit seiner Freundin im Lieblingsrestaurant Bei gutem Essen... BLING...
Der dritte, jetzt ganz allein, verschreckt und ängstlich, hätte so gerne seine so plötzlich verschwundenen Kumpel bei sich... BLING...
![Big Grin Big Grin](https://acim.globalchange.de/images/smilies/biggrin.gif)