[geteilt] Seminar bei Margarethe Randow-Tesch

[Stephan]

Alles Interpretieren und Urteilen, - ich mache jetzt ganz bewusst keinen Unterschied zwischen "Ebenen" - , beruht darauf, mit wem ich schaue.
Das Egodenksystem plädiert immer auf schuldig.
Wo ist denn die "Ebene", die schuldig spricht? Im Geist.
Wo ist die "Ebene", die Unschuld sieht? Na, doch wohl auch im Geist. Genau "hier". Deshalb ist der "Heilige Augenblick" möglich. Hier! Jetzt! Stante pede. Es ist nur immer wieder die (nicht verortete!) Entscheidung: JETZT vergebe ich das, was ich zu sehen meine. JETZT stell ich in Frage! Wie gehts mir denn, wenn ich die Kündigung 'wahrnehme'? Was für Gedanken gehn mir durch den Kopp? Daran seh ich schon, ob ich das für bare Münze nehme und glaube, was ich zu sehen meine.

Danke, Michaela, und ich greife das gerne noch einmal auf.
Die Gefühle sind ein ganz wesentlicher Schlüssel.
Denn daran merke ich, was mich bewegt.
Ich kann auch ganz lakonisch feststellen: "Ich war daran schuld", oder "der ist dafür verantwortlich" (und hat jetzt mit den oder den Konsequenzen zu rechnen ... Um diese Form von "schuldig" geht es hier nicht,
sondern um die emotional aufgeladene: "Du bist schuld!! (und deshalb hast Du Strafe verdient)." [geht natürlich auch genauso mit "ich bin schuld", "er ist schuld" ...].
Denn an dieser emotionalen Aufgeladenheit zeigt sich, dass es hier nur vordergründig um ein konkretes (Fehl-)Verhalten geht,
sondern um Schuld im metaphysischen Sinne, d.h. die Schuld für die Erfahrung des Getrenntseins von GOTT bzw. den Verlust des HIMMELS.
Denn jedes noch so kleine Unwohlgefühl, jede noch so kleine emotionale Irritation, ganz zu schweigen von Angst und Ärger (aber auch jedes Glücksgefühl auf Grund einer besonderen Beziehung) etc. ist lediglich ein Ausdruck des im Unterbewusstsein schwelenden immensen Schuld-Angst-Mangel-Minderwertigkeits-Selbsthass-Komplexes auf Grund des Trennungsgedankens.
Deshalb ist die Vergebungspraxis so wichtig, weil nur sie dazu hilft, das Unterbewusstsein von dem ganzen Schmarrn zu befreien und mir so den Zugang zum Gewahrsein des zeitlos-ewigen Friedens wieder zu ermöglichen. Vergebungspraxis ist geistiger Hausputz.

Stephan