(07.07.2013, 16:50)Thomas schrieb: Da stellt sich für mich aber die Frage: wenn ich eins mit Gott bin, wie kann ich dann NICHT Gott sein?
ICH bin eine SCHÖPFUNG/Ausdehnung GOTTES. Zwischen SCHÖPFER und SCHÖPFUNG gibt es keine Grenze, keine Trennung. Also bin ICH mit IHM EINS.
GOTT ist mein SCHÖPFER, ich bin es nicht. Also bin bin ICH nicht GOTT. Denn ER hat MICH geschaffen, aber ICH nicht IHN.
Das Egodenksystem ist da anderer Meinung.
(07.07.2013, 16:50)Thomas schrieb: Außerdem denke ich mir: wenn Parabrahman nicht erfahrbar und sich nicht seiner selbst bewusst ist, dann kann ich - zumindest in dieser Welt - auch nur an ihn glauben. So wie an Gott eben.
Der Glaube an GOTT ist kein sinnvolles Konzept, da man GOTT nur erkennen kann. Glaube bezieht sich auf ein "Gegenüber", das du nur selbst konstruieren kannst.
Hier kommt es zu der Vermischung, die nicht hilfreich ist. Begriffe mögen sich vergleichbar anhören, aber sie sind in völlig anderen Kulturkreisen entstanden. Auch wenn sie ursprünglich von den alten Germanen stammen, die weit nach Osten wanderten
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(07.07.2013, 16:50)Thomas schrieb: Wie ist das - gibt es im Kurs einen Hinweis darauf, dass sich GOTT seiner selbst bewusst ist?
Nein. Aber Bewusstsein wird eindeutig der Domäne der Illusion zugeordnet. GOTT kennt keine Illusionen.
Daraus zu schließen, dass sich GOTT SEINER SELBST nicht bewusst ist, mag logisch erscheinen, ist aber nicht relevant. Es zeigt nur, welche Bedeutung wir dem Begriff "Bewusstsein" zumessen und dass es im dualen Denken unvorstellbar ist, dass es neben dem Dualismus Bewusstsein/Nicht-Bewusstsein einen Non-Dualismus geben kann. Aber was solls, wir verstehen ja noch nicht einmal die Quantenmechanik, obwohl wir sie selbst erfunden haben.
Das SEIN existiert auch im Tiefschlaf. Egal, was du im scheinbaren Wachzustand da hinein dichtest.
(07.07.2013, 16:50)Thomas schrieb: was sind deiner Meinung nach die praktisch-psychologischen Unterschiede? Was macht den Kurs da besonders wertvoll?
Es gibt im Advaita Vedante keinen konzeptionellen Grund für die Angst vor Gott - dem größten und letzten Hindernis vor dem FRIEDEN. Daher steht der Schuldgedanke nicht sonderlich im Vordergrund - welcher in unserer Kultur bereits zentrale religiöse Grundlage ist und alle Lebensbereiche beeinflusst - ob man will oder nicht.
Man mag zum Christentum stehen wie man will - man ist hier im Westen von Kindheit an damit konfrontiert. Auch ein Atheist hat das verinnerlicht. Brahman und Parabrahman, Nirvana und Reinkarnation sind Theorien, die nie verinnerlicht werden können, wenn man den Kulturkreis nicht geschmeckt hat.
Also räumt der Kurs mit den Begrifflichkeiten und deren Bedeutungen auf, die sich tief in unser Weltbild eingegraben haben - ohne dass die Wirkungen uns vollständig bewusst sind.
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