07.07.2013, 15:35
(07.07.2013, 12:05)Gregor schrieb:(06.07.2013, 17:45)Thomas schrieb: Im Advaita wird vor Brahman, dem Bewusstsein, noch Parabrahman gesetzt. Parabrahman erzeugt Brahman, aber nicht als etwas von ihm getrenntes, sondern durch eine Regung in sich selbst. Brahman ist quasi Parabrahman in Bewegung. Und was lese ich gestern im Kurs? Kapitel 2:
"In der Schöpfung dehnte GOTT SICH SELBST zu SEINEN Schöpfungen aus". Im Grunde der gleiche Gedanke, oder?
Genau da laufen Kurs und Advaita auseinander.
Parabrahman wird verstanden als die höchste Realität, von den Adepten gerne als DAS tituliert. Ebene 0 der Realität sozusagen. Fast hätte ich geschrieben "Die einzige Wirklichkeit". Aber das wäre schräg, denn Parabrahman ist vollkommen eigenschaftslos, ohne irgendwelche Attribute. Also auch nicht erfahrbar. Manchmal sagt man auch "völlige absolute Leere". Da kann es keine Wirkungen geben, also ist Parabrahman sogar jenseits der Wirklichkeit, "überwirklich".
Parabrahman "träumt"/erschafft Brahman, also Parabrahman in Bewegung, wie du schreibst, Bewusstsein (denn Parabrahman ist sich selbst als völlig eigenschaftslos nicht bewusst). Was immer das heißt und warum auch immer das geschieht. Und in diesem Bewusstsein erfolgt die weitere "Aufteilung" bis hin zur Erschaffung der Welt, der verschiedenen Körperebenen (physischer Körper, affektiver Körper, Kausalkörper etc.) und damit der scheinbaren Individualitäten auf den unterschiedlichen Körperebenen.
Die ultimative Aussage bezüglich dessen, was ich BIN, lautet also: Ich bin DAS. Davon gerne abgeleitet: ich bin GOTT, ich bin der Schöpfer der Welt. Daraus gefolgert: alles, was ich wahrnehme und erfahre, bin ich. Denn ich bin DAS, Parabrahman.
Die höchste Realität im Kurs ist GOTT. Jenseits von Bewusstsein und Nicht-Bewusstsein. Seine SCHÖPFUNG ist Ausdehnung. Was immer das heißt. ER hat kein Gegenteil, ist daher allumfassend.
Ich bin nicht GOTT, denn ich habe mich nicht selbst erschaffen. ICH bin SEINE SCHÖPFUNG, SEINE Ausdehnung, und es ist nicht entscheidbar, wo GOTT aufhört und ICH anfange. Also bin ich EINS mit IHM.
Die Welt mit allen ihren Facetten ist der Gedanke, dass es zu GOTT ein Gegenteil geben könnte. Dieser Gedanke ist jedoch nicht SEINE SCHÖPFUNG, da er nicht wahr ist. GOTT träumt nicht. Der Gedanke beginnt mit dem Postulat eines Bewusstseins, der ersten "Wirkung" des Trennungsgedankens. Da der Trennungsgedanke jedoch nicht wahr ist, hat er keine Wirkung (in GOTT). Er entstand und verschwand im selben Augenblick, hat also in Wirklichkeit nie existiert.
Nun ist das Ergebnis ein anderes: die höchste Realität hat also die Welt nicht erschaffen. Ich bin nicht GOTT, also nicht mein eigener Schöpfer, obwohl ich EINS mit IHM bin. Und ich bin nicht die Welt.
Diese beiden Konzepte sind nicht vereinbar (nur mit dem Holzhammer). Es ist noch nicht einmal sinnvoll, sie miteinander zu vergleichen, um festzustellen, welches denn nun non-dualer ist als das andere.
In der Praxis ergeben sich interessanterweise Parallelen. Die Vorgehensweise ist oftmals identisch (wenn man von einigen Auswüchsen des sog. Neo-Advaita absieht), nur bei der "Einordnung" der Ergebnisse kommt es zu Unterschieden.
Beides zu vermischen halte ich für wenig sinnvoll, es schafft nur unnötige zusätzliche Hürden und Widerstände.
Gregor
danke!
vorallem hierfür:
Zitat:Beides zu vermischen halte ich für wenig sinnvoll, es schafft nur unnötige zusätzliche Hürden und Widerstände.
und hierfür:
Zitat:Diese beiden Konzepte sind nicht vereinbar (nur mit dem Holzhammer). Es ist noch nicht einmal sinnvoll, sie miteinander zu vergleichen, um festzustellen, welches denn nun non-dualer ist als das andere.
Tut immer wieder gut, erinnert zu werden
Katzen sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis verbreitet - über dem 70. Breitengrad kommen Katzen gar nicht vor.