06.07.2013, 17:45
(06.07.2013, 17:06)Gregor schrieb: Oh ja, Harding kenne ich sehr gut. Leider zu jung gestorben, gerade mal 96. Seine Experimente haben zum "richtigen" Zeitpunkt die "richtigen" Tatsachen aufgezeigt.
Ja, sie sind einzigartig.
Zitat:Nur seinen Erklärungsversuchen konnte ich nie etwas abgewinnen.
Darf ich fragen warum?
Zitat:Allerdings hat es mich überracht, dass du ein "ich" gefunden zu haben glaubst. Oder "Etwas", das du als "ich" bezeichnest, wenn es auch kein Objekt sein mag, das beschreibbar ist. Hardings Experimente haben mir gezeigt, dass es da absolut nichts gibt, was die Bezeichnung "ich" verdient.
Richtig, so kann man es auch beschreiben
![Smile Smile](https://acim.globalchange.de/images/smilies/smile.gif)
Zitat:Vielleicht meinst du auch die Erfahrung des "ICH BIN", wie im Advaita Vedanta beschrieben. Was Harding gerne als "endless Space" bezeichnet, in dem alles erscheint, weil "es" so erfahren wird.
Ja. Aber ich bin laut Harding dieses "es", dieser endless space.
Zitat:Und was man mit dem EINEN scheinbar gespaltenen GEIST (mind im Gegensatz zu spirit) im Kurs beschreiben könnte, jenseits des Körpers, der Gedanken und der Gefühle, also nicht durch "Personen" oder "Dinge" getrennt. Dem Schöpfer der Welt.
Schwer zu sagen, zumal der Geist ja nur scheinbar gespalten ist. Das was ich bin, als was ich mich erfahre, ist - so würde ich jetzt sagen - sowohl mind als auch spirit. Es ist irgendwie einfach leerer Raum, der gleichzeitig Bewusstheit/Bewusstsein ist, auch Gegenwart, und der alles durchdringt und alles beinhaltet. Also alles Wahrnehmbare auch ist.
Zitat:Also immer noch eine Illusion. Nicht das, was DU BIST. Kein "ich".
Mag sein. Auch Siddharameshwar hat das Bewusstsein als erste Illusion bezeichnet. Und Douglas hat Nisargadatta zitiert, der sagte, man müsse noch über das Bewusstsein hinausgehen. Kennst du das Diagramm von Douglas, wo einer die Arme ausbreitet, und vor ihm sind alle Schichten der wahrnehmbaren Welt? All das ist "ICH BIN". Hinter ihm aber ist nichts, dort ist "ICH BIN NICHT". Und wenn ich jetzt eine Brücke zum Kurs schlagen will, würde ich sagen, das ICH BIN NICHT hat das ICH BIN erschaffen. Das ICH BIN NICHT ist GOTT, während das ICH BIN die Welt träumt.
Irgendwo sind das natürlich nur Gedankenspielereien, dennoch: in meinem Erleben kann ich sehen, dass alles, was ich wahrnehme, in mir selbst ist, also ich selbst bin. Aber: ich weiß nicht, woher ich komme, warum ich bin, und ich habe mich nicht selbst erschaffen. Zumindest wüsste ich nicht wie.
Im Advaita wird vor Brahman, dem Bewusstsein, noch Parabrahman gesetzt. Parabrahman erzeugt Brahman, aber nicht als etwas von ihm getrenntes, sondern durch eine Regung in sich selbst. Brahman ist quasi Parabrahman in Bewegung. Und was lese ich gestern im Kurs? Kapitel 2:
"In der Schöpfung dehnte GOTT SICH SELBST zu SEINEN Schöpfungen aus". Im Grunde der gleiche Gedanke, oder?
Was hat mich bzw. MICH nun erschaffen, was liegt ihm zugrunde? Ich glaube, das ist mit Worten nicht mal anzudeuten. Der Begriff GOTT steht für etwas, das weder ich noch es ist. Jenseits aller Worte.
So verstehe ich es jedenfalls.....