22.11.2011, 08:44
(21.11.2011, 23:56)Christine schrieb: Du meinst, wenn ich mich deftig über jemanden aufrege, dann wertschätze ich gerade Streit? Oder den Wert, um den es im Streit geht? oder beides? Oder wenn ich traurig bin über einen Verlust, dann wertschätze ich das Gefühl des Verlustes?
Genau so ist es.
Eine starke Anziehungskraft hat zum Beispiel das Bedürfnis nach Rache, obwohl man kaum sagen kann, dass die damit verbundenen Gefühle wie Angst und Wut angenehm sind.
Auch Krankheiten, die man doch eigentlich gar nicht will, lassen sich wunderbar zur Unterstreichung der eigenen Wichtigkeit und zur Durchsetzung des eigenen Willens nutzen. Wer aber würde sagen, dass er krank sein will?
Oder stell dir vor, du ärgerst dich über jemanden und von dir wird verlangt, ihn als unschuldig zu sehen statt zu streiten. Fehlt dir da nicht plötzlich die Gelegenheit, einen "gerechten" Streit zu "gewinnen"?
Und unterstreicht Trauer nicht gerade das Hochgefühl der Besonderheit und der eigenen Wichtigkeit? Ist es nicht "schön", dadurch die Aufmerksamkeit anderer zu erlangen? Wer will schon auf "Zuwendung" verzichten?
![Herz Herz](https://acim.globalchange.de/images/smilies/herz.gif)