27.04.2011, 18:16
(27.04.2011, 08:15)Elisabeth schrieb: Den beiden Aspekten Weisheit und Mitgefühl im frühen Buddhismus entsprechen die beiden Meditationsmethoden Vipassana und Metta. Die Metta-Meditation zielt auf das Einüben von Mitgefühl. Dabei wünscht man zuerst sich selbst Glück und Frieden, dann einem Freund, dann einer neutralen Person, dann einem Feind und dann allen Wesen, es ist also ein Art Dehnungsübung des Herzens. Bei einer anderen Metta-Übung stellt man sich jemanden vor, der sehr leidet, und fühlt mit ihm. Dann stellt man sich jemanden vor, der sehr glücklich ist, und konzentriert sich darauf, seine Freude ohne Neid mitzufühlen. Viele Menschen sind dann sehr erstaunt, dass ihnen das Mitfreuen ohne Neid viel schwerer fällt als das Mitleiden. Mitgefühl hat nichts damit zu tun, dass man Leid für wirklich hält. Es geht dabei lediglich darum, den Klammergriff des „mein“ und „dein“ bei allen Gefühlen zu lockern.
Ich kann mich nicht daran erinnern, im Kurs gelesen zu haben, dass man das Leid Anderer nicht sehen soll, und ich glaube nicht, dass Mitgefühl die Tyrannei des Egos verstärkt, sondern ich glaube eher, dass das Gegenteil der Fall ist.
Vielen Dank für diese Zeilen, es hat mich sehr berührt, was Du schreibst (habe heute allerdings auch mal wieder die Pharmaindustrie unterstützt, sonst wäre Berührung gar nicht möglich). Die Metta Meditation hat eine meiner Freundinnen auch mal gemacht und ich habe neulich noch gedacht, da könnte ich auch mal hingehen - da findet ein wöchentliches Treffen hier statt. Vielleicht nehme ich dies zum Anlass, das wirklich zu tun.
Nochmals Danke und Grüße von mir
Petra