20.02.2011, 20:20
(20.02.2011, 20:06)Jens schrieb: Die Erfahrung, die ich noch unter dem Eindruck der Umformulierei stehend gemacht habe: mir fiel auf, dass dieses in den Ego-Lektionen 1 bis 365 gestrickte Netz in sich zusammen hängt. Jede dieser Ego-Lektionen trägt im Keim auch die anderen in sich. Hat man eine durchschaut, hat man alle anderen durchschaut. Sie sind also zusammen verknüpft wie ein großformatiges Fischernetz. Dieses "Fischernetz des Egos mit seinen zahlreichen, 365 Knoten" legt sich gerne zwischen und in die Wahrnehmung auf mich und den anderen. Ich habe mir rein bildlich vorgestellt, dass dieses Gedankensystem eigentlich nicht zu mir und auch nicht zu den anderen gehört und es mich oder die anderen ausmacht, sondern, dass es sich wie ein Netz von aussen darüber legt, ohne mich und den anderen im Kern zu berühren. Dennoch verfange ich mich darin genauso wie mein Gegenüber. Mein Gegenüber glaubt, ich sei der Netzknoten, den er gerade zu kauen sich ausgesucht hat oder der ihm vor den Augen liegend die Sicht versperrt und ich glaube, mein Gegenüber sei ein anderer Knoten (Ego-Lektion), an der ich gerade kaue bzw. mir die Sicht versperren lasse. Nur liegt dieses "Fischer-Netz" nur auf uns, es bedeckt uns nur scheinbar rein oberflächlich, doch wir glaube es sei innen. Es kann mit einem Zug angehoben und entfernt werden und ist spurlos verschwunden, denn alles hing zusammen in diesem Netz. Und dann sehe ich, dass der andere (und ich mit ihm) nicht dieser Fischernetzknoten war, den ich gerade vor Augen hatte, sondern gänzlich unberührt davon weiterhin so unversehrt und frei vor mir steht wie ich selbst. Und mit dem einen Knoten verschwanden dann auch die anderen 364, da sie ja vernetzt waren und zusammenhingen. Das ganze Fischernetz war nur eine Illusion, in der wir uns verfangen glaubten, bis erkannt ist, dass es mit einem Schwung komplett ausgehebelt, abgelegt und zur Seite geworfen werden kann, damit der Blick wieder frei ist auf das Wesentliche. Und dieses mit einem Schwung die Welt und das Denken heilen ist die Vergebung, wenn ER - auf mein Bitten hin - dieses Netz aus der Wahrnehmung fischt, das ich manchmal eben doch noch behalten möchte, da es so viel Spaß macht, sich darin zu verheddern. Mit dem Bild des Netzes fiel mir die Distanz zu dieser Ego-Denke bildlich und spielerisch leichter.
Liebe Grüße
Jens
Hallo Jens,
immer noch herrlich. Ich danke Dir.
Jutta