14.05.2007, 11:49
Zitat:In dieser Welt müssen wir irgendwie handeln. Wir können nicht so tun, als hätten wir unser Ziel schon erreicht.
Ich finde auch: wir sollten nicht so tun, als hätten wir unser Ziel schon erreicht, damit blockieren wir uns nur.
In Situationen, in denen ich genau weiß, dass ich unausgewogen, egoistisch, von Angst bestimmt denke und fühle, empfinde ich es als enorme Erleichterung, mich eben nicht über dieses Eingebundensein in den weltlichen Rahmen weglügen zu müssen, sondern sagen zu können: "Ich denke so, aber ER kann ohne Angst schauen".
Erstaunlich ist die Erfahrung, dass, je aufrichtiger ich in diesem Punkt bin, je ehrlicher ich meine derzeitige Grenze anerkenne, desto deutlicher wird das Gefühl, EINS zu sein mit DEM, DEN ich da anbete, denn das ist diese Haltung: ein Gebet an DAS , was über alle Grenzen , also auch über mich hinausgeht.
Meine Erfahrung also ist, dass ich meinen Glauben aktiv dem Ego entziehen und dem HG schenken kann, in jeder Situation, dass dies aber keineswegs heißt, dass damit die Wirkung meines im wahrsten Sinne des Wortes eingefleischten Egoglaubens schlagartig aufgehoben ist, ich empfinde es mehr als ein: sie ist an dieser Stelle aufgehoben, für diesen Moment, und irgendwo blüht dadurch eine Wirkung auf, die nicht vom Ego kommt. Und das ist etwas, auch wenn es sich manchmal ganz schwach anfühlt oder das ich kaum oder auch gar nicht erkennen kann, das als KRAFT bleibt, in die auch die Wirkungen aus all den anderen "heiligen Momenten", in denen ich über meine Grenzen hinausgeglaubt habe, hineingeflossen sind. Oft ist ja auch was zu erkennen, zum Glück, Situationen enden friedlicher, als man es sich hätte erträumen können, es gibt Überraschendes, Wundervolles, das man nie hätte voraussagen können, oft empfinde ich IHN als direkte Begleitung, und das ist schon sehr ermutigend.
Das ist aber ein EINSSEIN, das etwas ganz anderes ist als: „Ich bin das“. Sich mit dem HG zu identifizieren, halte ich für ein paradoxes Bemühen, IHN in unseren weltlichen Rahmen hineinzuziehen, den er doch heilen und aus dem er uns doch eigentlich erlösen soll.
Die Welt mit uns darin, das haben wir gelernt, ist dazu gemacht, IHN auszugrenzen, totzuglauben.
Jetzt können wir, das empfinde ich als großartiges Geschenk, dieselbe Welt, jede Situation dazu nutzen, IHN wieder einzuladen, sie mit SEINEN Augen zu sehen und damit zu verwandeln.
Das verlangt allerdings das Eingeständnis, IHN mit allem, was wir gedacht und geglaubt haben, verleugnet zu haben und davon auch nur zögerlich und allmählich abzulassen.
Da wird die Notwendigkeit der Vergebung offensichtlich und die gibt’s von IHM in Hülle und Fülle.
Also ich renne mit Inge davon, wenn die Dampfwalze kommt, erst mal, dann sehen wir weiter.
Micha