12.08.2007, 16:34
Johannes schrieb:Erlaube dir selbst in deinem Denken zu fragen:
Ist das hier die Welt, die ich will?
Will ich ein Opfer sein - des Wetters, der Krankheit,
Anderer von mir getrennter Wesen und ihren Handlungen?
Will ich gezwungen sein, um Geld zu kämpfen, um Lebensmittel,
Schutz, Wärme und Kleidung?
Die Liste geht weiter und weiter.
Frage dich selbst:
Ist es das, was ich wünsche?
...
Also - wenn du die Welt, die du kennst, weiterhin so haben willst,
dann ist es nicht notwendig, dass du diesen Kurs machst.
Denn du bist frei.
Hallo Johannes, hallo Liste,
darin sehe ich für mich die größte Herausforderung des Kurses. Bei den oben genannten Dingen fällt es mir nicht so schwer, mich zu entscheiden, dass ich sie nicht will. Aber bei vielen anderen, scheinbar "guten" Dingen finde ich das oft schwierig. Zum Beispiel eingestehen zu müssen, dass meine Hobbys, mit denen ich mich leidenschaftlich gerne beschäftige, nur der irrtümliche Versuch sind, Friede und Freude zu erreichen, aber eben mit den falschen Mitteln bzw. Illusionen finde ich manchmal recht schwer; oder anders herum, dass die Glücksgefühle, die (manchmal) dabei entstehen, absolut nichts mit der Beschäftigung mit dem Hobby zu tun haben. So langsam dämmert mir, dass das Glücksgefühl nicht aus der Beschäftigung mit dem konkreten Gegenstand herrührt, sondern der Tatsache, dass ich mich mit dieser Situation ganz und gar identifiziere, sie also positiv beurteile.
Oft noch schwieriger finde ich, mir vorzustellen, bestimmte Situationen nicht negativ beurteilen zu können bzw. nicht negativ beurteilen zu wollen. Schließlich definiere ich - bzw. mein Ego - sich darüber, was ich mag und was ich nicht mag. Das wiederum verursacht oft Schuldgefühle.
![Feuer Feuer](https://acim.globalchange.de/images/smilies/feuer.gif)
Ich mache in letzter Zeit immer häufiger die Erfahrung, dass in dem Moment, in dem ich mir selbst vergebe, dass ich dies oder jenes nicht machen will - obwohl ich es für die moralisch bessere Entscheidung halte - der Wunsch entsteht, es zu machen und oft folgt die Erfahrung, dass es viel schöner und erfüllender war, es zu machen als es nicht zu machen. So kann ich langsam akzeptieren, dass die Vergebung das einzige Mittel des Kurses ist (im Gegensatz zum "Sich-Zwingen", nach bestimmten Regeln zu handeln, wie viele andere Denksysteme das fordern).
![Herz Herz](https://acim.globalchange.de/images/smilies/herz.gif)