28.01.2009, 21:24
Hi Babara!
Danke für Deine ausführliche Antwort
"Wenn ich deine Mitteilung richtig verstanden habe, geht es dabei wieder um die "individuelle Wahrheit", für jeden massgeschneidert. (...)
Nur stellt sich mir hier die Frage: Wenn die Wahrheit "individuell" ist - müssten der Körper und dessen Folgeerscheinungen nicht auch "echt" sein? Das müsste bedeuten, dass Gott den Körper also doch erschaffen hat?"
Um eine individuelle Wahrheit geht es mir hier nicht. Wahrheit ist auch für mich nicht individuell, sondern "abstrakt und allgemein (-gültig)". Allerdings kann ich die Ableitung, dass, wenn die Wahrheit individuell wäre, auch der Körper echt sein müsste, nicht ganz nachvollziehen, insofern ich die Zwangsläufigkeit dieses Schlusses nicht gegeben sehe. Ein "mehrdimensionales Gebilde" namens Sein ist ebenso denkbar, in dem der Körper oder die Körperlichkeit (Materie) nur auf einer dieser Ebenen liegt. Es ist auch eine Welt denkbar, in der Körper nicht existieren und dennoch "individuelle Gedanken" oder "individuelle Bewusstseinsentitäten" (Wesen).
Der Kurs sagt klar, dass Gott diese Welt nicht gemacht hat, da ER nur erschafft, was wirklich ist und da die Welt der Körper nicht wirklich ist, kann Gott sie nicht "erschaffen" haben. Dennoch halte ich "Individualität" per se deswegen nicht für unmöglich, und mir ist keine Stelle im Kurs bekannt, die sie ausschließt oder für illusionär erklärt. Ich lasse mir sehr gerne eine solche Stelle im Kurs zeigen, aber sie ist mir nicht bekannt, und ich sehe auch erst einmal keinen Widerspruch zwischen dem, wie den Kurs und was darin ich gelesen habe. Weder ist Körper für mich gleichbedeutend mit Individualität, noch ist er Grundvorausetzung dafür, noch ist der Körper eine zwangsläufige Folge der Individualität.
"Eine individuelle Wahrheit müsste in Abhängigkeit der Person, seiner Lebensgeschichte, seiner Gedanken u.s.w. konzipiert worden sein.
Dann gäbe es demzufolge auch eine individuelle Auslegung und eine individuelle Lösung."
Die Auslegung des Textes ist individuell, die Lösung beruht auf dem allgemeinen Prinzip der Vergebung und ist von dem her nicht individuell, auch wenn ihr Voranschreiten im Vollzug der "persönlichen" (meint angewandten) Vergebung je nach mind individuell wahrgenommen werden mag.
"Sicher ist jeder "besonders", jeder Mensch ist eine besondere Form der Vergebung, und diese Form/Körper, in der er/sie steckt, bietet ihm dazu Gelegenheit. Im Wort "besonders" höre ich "sondern"--> aussondern, also wieder Trennung. Im Kurs jedoch geht es nur um die Vergebung."
Für mich ist jeder etwas ganz Besonderes, anders kann ich das nicht umschreiben. Und er ist es für mich nicht wegen seiner Körperlichkeit. Gerade weil wir alle Eins sind, kann ich in jedem etwas Besonderes erblicken. Wenn ich in jedem etwas Besonderes sehe, dann trete ich jedem mit Liebe, Respekt, Hochachtung und ersuchter Höflichkeit (Sanftheit) entgegen. Dann gibt es keine Bevorzugung mehr. Jeder hat eine Bedeutung, und das macht ihn für mich so besonders.
"Dem Kurs (so wie ich ihn bis jetzt verstanden habe) ist es egal, wie gescheit, intellektuell, belesen jemand ist und wie gut er seine Meinungen auslegen kann, auch wenn es auf Formebene sicher praktisch ist, solche Fähigkeiten zu besitzen."
Mir auch.
"´Eigene Meinungen`, vor allem die der intellektuellen Gattung sind die gröberen Hindernisse zum Verständnis des Kurses, weil sich dann seine tiefe Wahrheit nicht offenbart."
Sie sind für mich nur ein Hinderniss, wenn man unbelehrbar, störrisch und krampfhaft daran festhält. Meinungen als solche sind für mich nicht vermeidbar und in der gedanklichen Beschäftigung mit etwas notwendig und sinnvoll, sonst könnten wir gar nicht denken (im banalen Sinne). In der Stille allerdings haben sie nichts zu suchen, darin gebe ich Dir Recht, einfach weil in der Stille nichts weiter ist und sie nichts dort zu suchen haben (behziehungsweise dort nichts finden werden).
"Das Forum spiegelt unseren Traum im Kleinen wieder, nichts anderes. Jeder ist Schüler und zugleich Lehrer und lernen kannst du hier nur, wie man vergibt. Es ist nichts mehr als das!"
Das kann ich überall lernen. Von einem Forum erwarte ich das, was der Name für einen Philosophiegeschädigten verspricht: ein Ort der Diskussion und Auseinandersetzung.
"im gleichen Atemzug möchte ich dir danken, dass du mich angesprochen hast mit deinem Beitrag, in mancherlei Hinsicht."
Dem schließe ich mich an.
Sven
Danke für Deine ausführliche Antwort
"Wenn ich deine Mitteilung richtig verstanden habe, geht es dabei wieder um die "individuelle Wahrheit", für jeden massgeschneidert. (...)
Nur stellt sich mir hier die Frage: Wenn die Wahrheit "individuell" ist - müssten der Körper und dessen Folgeerscheinungen nicht auch "echt" sein? Das müsste bedeuten, dass Gott den Körper also doch erschaffen hat?"
Um eine individuelle Wahrheit geht es mir hier nicht. Wahrheit ist auch für mich nicht individuell, sondern "abstrakt und allgemein (-gültig)". Allerdings kann ich die Ableitung, dass, wenn die Wahrheit individuell wäre, auch der Körper echt sein müsste, nicht ganz nachvollziehen, insofern ich die Zwangsläufigkeit dieses Schlusses nicht gegeben sehe. Ein "mehrdimensionales Gebilde" namens Sein ist ebenso denkbar, in dem der Körper oder die Körperlichkeit (Materie) nur auf einer dieser Ebenen liegt. Es ist auch eine Welt denkbar, in der Körper nicht existieren und dennoch "individuelle Gedanken" oder "individuelle Bewusstseinsentitäten" (Wesen).
Der Kurs sagt klar, dass Gott diese Welt nicht gemacht hat, da ER nur erschafft, was wirklich ist und da die Welt der Körper nicht wirklich ist, kann Gott sie nicht "erschaffen" haben. Dennoch halte ich "Individualität" per se deswegen nicht für unmöglich, und mir ist keine Stelle im Kurs bekannt, die sie ausschließt oder für illusionär erklärt. Ich lasse mir sehr gerne eine solche Stelle im Kurs zeigen, aber sie ist mir nicht bekannt, und ich sehe auch erst einmal keinen Widerspruch zwischen dem, wie den Kurs und was darin ich gelesen habe. Weder ist Körper für mich gleichbedeutend mit Individualität, noch ist er Grundvorausetzung dafür, noch ist der Körper eine zwangsläufige Folge der Individualität.
"Eine individuelle Wahrheit müsste in Abhängigkeit der Person, seiner Lebensgeschichte, seiner Gedanken u.s.w. konzipiert worden sein.
Dann gäbe es demzufolge auch eine individuelle Auslegung und eine individuelle Lösung."
Die Auslegung des Textes ist individuell, die Lösung beruht auf dem allgemeinen Prinzip der Vergebung und ist von dem her nicht individuell, auch wenn ihr Voranschreiten im Vollzug der "persönlichen" (meint angewandten) Vergebung je nach mind individuell wahrgenommen werden mag.
"Sicher ist jeder "besonders", jeder Mensch ist eine besondere Form der Vergebung, und diese Form/Körper, in der er/sie steckt, bietet ihm dazu Gelegenheit. Im Wort "besonders" höre ich "sondern"--> aussondern, also wieder Trennung. Im Kurs jedoch geht es nur um die Vergebung."
Für mich ist jeder etwas ganz Besonderes, anders kann ich das nicht umschreiben. Und er ist es für mich nicht wegen seiner Körperlichkeit. Gerade weil wir alle Eins sind, kann ich in jedem etwas Besonderes erblicken. Wenn ich in jedem etwas Besonderes sehe, dann trete ich jedem mit Liebe, Respekt, Hochachtung und ersuchter Höflichkeit (Sanftheit) entgegen. Dann gibt es keine Bevorzugung mehr. Jeder hat eine Bedeutung, und das macht ihn für mich so besonders.
"Dem Kurs (so wie ich ihn bis jetzt verstanden habe) ist es egal, wie gescheit, intellektuell, belesen jemand ist und wie gut er seine Meinungen auslegen kann, auch wenn es auf Formebene sicher praktisch ist, solche Fähigkeiten zu besitzen."
Mir auch.
"´Eigene Meinungen`, vor allem die der intellektuellen Gattung sind die gröberen Hindernisse zum Verständnis des Kurses, weil sich dann seine tiefe Wahrheit nicht offenbart."
Sie sind für mich nur ein Hinderniss, wenn man unbelehrbar, störrisch und krampfhaft daran festhält. Meinungen als solche sind für mich nicht vermeidbar und in der gedanklichen Beschäftigung mit etwas notwendig und sinnvoll, sonst könnten wir gar nicht denken (im banalen Sinne). In der Stille allerdings haben sie nichts zu suchen, darin gebe ich Dir Recht, einfach weil in der Stille nichts weiter ist und sie nichts dort zu suchen haben (behziehungsweise dort nichts finden werden).
"Das Forum spiegelt unseren Traum im Kleinen wieder, nichts anderes. Jeder ist Schüler und zugleich Lehrer und lernen kannst du hier nur, wie man vergibt. Es ist nichts mehr als das!"
Das kann ich überall lernen. Von einem Forum erwarte ich das, was der Name für einen Philosophiegeschädigten verspricht: ein Ort der Diskussion und Auseinandersetzung.
"im gleichen Atemzug möchte ich dir danken, dass du mich angesprochen hast mit deinem Beitrag, in mancherlei Hinsicht."
Dem schließe ich mich an.
Sven