27.01.2009, 23:25
Irgendwo las ich sinngemäß den Satz, dass es nur eine Lesart des Kurses gäbe. Wie kann das sein? Es gibt so viele Lesarten des Kurses wie es Kursverständnisse gibt und derer so viele, wie es wiederum Menschen gibt, die sich mit ihm beschäftigen oder beschäftig haben. Dieses Wörtchen eine impliziert, dass es nur eine richtige Lesart gäbe, und dies halte ich für arrogant. Der Kurs hat nur ein Prinzip (Vergebung), er hat auch nur eine Praxis (Vergebung), doch das dieses von einer einzigen Lesart in Abhängigkeit stehen sollte, erscheint mir nicht nur absurd, sondern auch wenig sinnvoll und ebenso wenig möglich. Ich sage das hier, weil ich immer wieder den Eindruck hatte, das hier eine solche Lesart propagiert wird, mit dem Ergebnis, dass gute Einwände, Überlegungen oder Fragen vom Tisch gefegt wurden, noch ehe sie in den Kreis der Diskussion gestellt wurden. Bildet eine Meinung, Frage oder Überlegung die Mitte des Kreises, und alle sitzen gleichberechtigt um sie herum (der Sache wegen und der Kursteilnehmer wegen), kann sie diskutiert und abgeklopft werden. Begegnet man ihr mit einem festgefahrenen Standpunkt, wird sie bereits am Rande des Kreises hinausbefördert und mit ihr derjenige, der diese Überlegung angestellt hat. Ist das sinnvoll?
In einem der letzten Beiträge sagte jemand, dass er sehr dankbar dafür sei, dass der Kurs hier "beschützt" werde. Wenn ich mich recht erinnere, dann war dies sogar fett gedruckt geschrieben. Braucht der Kurs einen solchen Schutz? Was bedeutet es, wenn ich sage, dass etwas beschützt werden muss? Und wie viel mehr bedeutet es, wenn jemand auch noch zutiefst dankbar dafür ist? "Es bedeutet nichts", könnte man nun salopp mit einer der ersten Lektionen des Kurses antworten. Heißt das aber zugleich, dass es nichts aussagt? Dass es für nichts als Indikator genommen werden kann (und darf)? In meinen Augen sagt dies etwas aus und bedeutet Vergebung nicht, auf solcherlei Art und Weise in die Schranken verwiesen zu werden und keine Beschreibungen mehr formulieren zu können (oder zu sollen, oder zu dürfen) beispielsweise durch den Hinweis, dass „diese Gedanken nichts bedeuten“
Ein Kurs, welcher Art auch immer, braucht nicht beschützt zu werden, weder inhaltlich noch formell. Ist er gut, das meint: taugt er was, dann steht er für sich und hält auch den stärksten Prüfungen stand. Taugt er nicht, dann braucht man ihn, aus offensichtlichen Gründen, auch nicht mehr zu beschützen.
Was will ich sagen? Was will ich bezwecken? Auf die erste Frage kann ich nur antworten: was ich sagen wollte, das habe ich gesagt. Auf die zweite aber kann ich nur so antworten: ich wünschte mir, in "angriffsloser" Atmosphäre mitteilen zu können, was ich denke und empfinde, ohne gleich in einer Schublade zu verschwinden oder mich der Falschgesinntheit belehren zu lassen. Das wird auch so schon noch oft genug passieren. Eine Kritik wie diese gehört für mich zum guten Ton, und auch wenn mein Glück ganz sicher nicht davon abhängt, ob dieser Wunsch auch in Erfüllung geht oder nicht, so hängt doch meine weitere Teilnahme an diesem Forum davon ab, wie diese Kritik aufgenommen wird. In „eine Reise jenseits der Erfahrung“ sagt Jesus, dass das „Prinzip der Besonderheit“ einschließend und nicht ausschließend gemeint ist: Alle sind etwas Besonderes (Und nicht: du bist nicht besonders, weil es keiner ist und darin läge dann Freiheit). Diesen Gedanken habe ich hier oft vermisst, und so wie Gregor oder Johannes oder Zeitweise und alle anderen etwas ganz Besonderes sind, so will auch ich, Sven, in diesem Sinne wahrgenommen zu werden. Sonst macht`s für mich keinen Sinn. Wäre doch schade drum.
Mit diesen Worten melde ich mich zurück,
Sven
In einem der letzten Beiträge sagte jemand, dass er sehr dankbar dafür sei, dass der Kurs hier "beschützt" werde. Wenn ich mich recht erinnere, dann war dies sogar fett gedruckt geschrieben. Braucht der Kurs einen solchen Schutz? Was bedeutet es, wenn ich sage, dass etwas beschützt werden muss? Und wie viel mehr bedeutet es, wenn jemand auch noch zutiefst dankbar dafür ist? "Es bedeutet nichts", könnte man nun salopp mit einer der ersten Lektionen des Kurses antworten. Heißt das aber zugleich, dass es nichts aussagt? Dass es für nichts als Indikator genommen werden kann (und darf)? In meinen Augen sagt dies etwas aus und bedeutet Vergebung nicht, auf solcherlei Art und Weise in die Schranken verwiesen zu werden und keine Beschreibungen mehr formulieren zu können (oder zu sollen, oder zu dürfen) beispielsweise durch den Hinweis, dass „diese Gedanken nichts bedeuten“
Ein Kurs, welcher Art auch immer, braucht nicht beschützt zu werden, weder inhaltlich noch formell. Ist er gut, das meint: taugt er was, dann steht er für sich und hält auch den stärksten Prüfungen stand. Taugt er nicht, dann braucht man ihn, aus offensichtlichen Gründen, auch nicht mehr zu beschützen.
Was will ich sagen? Was will ich bezwecken? Auf die erste Frage kann ich nur antworten: was ich sagen wollte, das habe ich gesagt. Auf die zweite aber kann ich nur so antworten: ich wünschte mir, in "angriffsloser" Atmosphäre mitteilen zu können, was ich denke und empfinde, ohne gleich in einer Schublade zu verschwinden oder mich der Falschgesinntheit belehren zu lassen. Das wird auch so schon noch oft genug passieren. Eine Kritik wie diese gehört für mich zum guten Ton, und auch wenn mein Glück ganz sicher nicht davon abhängt, ob dieser Wunsch auch in Erfüllung geht oder nicht, so hängt doch meine weitere Teilnahme an diesem Forum davon ab, wie diese Kritik aufgenommen wird. In „eine Reise jenseits der Erfahrung“ sagt Jesus, dass das „Prinzip der Besonderheit“ einschließend und nicht ausschließend gemeint ist: Alle sind etwas Besonderes (Und nicht: du bist nicht besonders, weil es keiner ist und darin läge dann Freiheit). Diesen Gedanken habe ich hier oft vermisst, und so wie Gregor oder Johannes oder Zeitweise und alle anderen etwas ganz Besonderes sind, so will auch ich, Sven, in diesem Sinne wahrgenommen zu werden. Sonst macht`s für mich keinen Sinn. Wäre doch schade drum.
Mit diesen Worten melde ich mich zurück,
Sven