17.03.2015, 18:14
Es ist zwei Uhr nachts. Ich sitze draußen im Raucherbereich des Krankenhauses. Es ist feucht und und ungeschützt; kalter Beton, ein Parkplatz, eine harte Bank. Ich trinke einen lauwarmen abgestandenen Kaffee und rauche meinen 'Indianertabak'.
Ich soll das besser nicht mehr tun, sagen die Ärzte wohl zu recht. Meine auch von anderen Dingen geplagten Lungen können bald nicht mehr; das Herz ist geflickt. Man hat mich chirurgisch von einem Tumor befreit und ich soll noch eine Weile im Krankenhaus bleiben. Viel dran ist nicht mehr an dem Mann. Fast zwanzig Kilo abgenommen in kurzer Zeit; nach 20 Metern Gehen muss ich eine längere Pause einlegen. Die Teilnahme an einer Olympiade oder einem Krieg fällt dieses Jahr aus. O.k., das wäre bei mir auch schon vorher ausgefallen.
Auch sonst ist nicht mehr 'viel los' mit mir.
Ich habe ein recht chaotisches Leben geführt, sitze jetzt auf den Scherben und Resten der selbstzerstörerischen Party und die Sache ist durch. Und ich rauche immer noch. Das nehme ich mir manchmal ziemlich übel - weil es so unvernünftig ist.
Wie geht es dem Patienten? "Den Umständen entsprechend!", heißt es. Was für ein Irrtum!
Sanft und still kommt der Frieden und wärmt mich. Jedes Gefühl von Schuld ist verflogen; ich fühle mich geborgen und konfliktlos.
Ich muss nichts werden, ich muss mich nicht verbessern oder ändern. Ich muss kein 'guter' oder 'erfolgreicher' Mensch sein - in welcher Hinsicht auch immer. Ich muss nicht bezahlen, ich muss keine Leistung erbringen. Ich muss nichts verstehen, ich muss überhaupt nichts. Die Erbsünde ist die Erblüge, sagte ein Zen-Meister.
Also sitze ich hier und rauche und bin willkommen.
Ich soll das besser nicht mehr tun, sagen die Ärzte wohl zu recht. Meine auch von anderen Dingen geplagten Lungen können bald nicht mehr; das Herz ist geflickt. Man hat mich chirurgisch von einem Tumor befreit und ich soll noch eine Weile im Krankenhaus bleiben. Viel dran ist nicht mehr an dem Mann. Fast zwanzig Kilo abgenommen in kurzer Zeit; nach 20 Metern Gehen muss ich eine längere Pause einlegen. Die Teilnahme an einer Olympiade oder einem Krieg fällt dieses Jahr aus. O.k., das wäre bei mir auch schon vorher ausgefallen.
Auch sonst ist nicht mehr 'viel los' mit mir.
Ich habe ein recht chaotisches Leben geführt, sitze jetzt auf den Scherben und Resten der selbstzerstörerischen Party und die Sache ist durch. Und ich rauche immer noch. Das nehme ich mir manchmal ziemlich übel - weil es so unvernünftig ist.
Wie geht es dem Patienten? "Den Umständen entsprechend!", heißt es. Was für ein Irrtum!
Sanft und still kommt der Frieden und wärmt mich. Jedes Gefühl von Schuld ist verflogen; ich fühle mich geborgen und konfliktlos.
Ich muss nichts werden, ich muss mich nicht verbessern oder ändern. Ich muss kein 'guter' oder 'erfolgreicher' Mensch sein - in welcher Hinsicht auch immer. Ich muss nicht bezahlen, ich muss keine Leistung erbringen. Ich muss nichts verstehen, ich muss überhaupt nichts. Die Erbsünde ist die Erblüge, sagte ein Zen-Meister.
Also sitze ich hier und rauche und bin willkommen.