22.09.2007, 15:30
Vor 15 Jahren habe ich mit diversen Musikern aus Südafrika, (Kongo, Kenia usw) Musik gemacht. Da wurde mir der "wirkliche" Hintergrund des Blues und seiner 3 Akkorde (Tonika, Subdominante, Dominante) wie folgt "verraten" (mit großen Gesten, geheimnisvollen Wörtern, verklärten Blicken, wie das eben so sein muss, wenn man etwas erklärt aus dem tiefsten Innern seiner Kultur):
Man beginnt mit dem "ICH", mit dem Heiligen Geist. Das ist die Tonika. Es ist die Gesamtheit der Welt, das ganze Universum. Das alles gehört zu mir wie der Heilige Geist. Im 5. Takt käme man zum Sohn, der Subdominante, (ich glaube er stand auch für irgend etwas, die Aufopferung vielleicht, das Überwinden des Leides); im Takt 7 & 8 wäre wieder ICH, das Zentrum der Welt, die Gesamtheit der Welt, also Tonika.
in Takt 9 erscheint einmal der Vater (der absolute Ursprung unseres Wissens, unser Tor zur Welt) funktionstheoretisch die Dominante, Takt 10 der Sohn (Subdominante) und die beiden letzten Takte wieder "Ich" als Mittelpunkt des Gesamten (wobei eine andere geläufige Form als Takt 12 wieder den Vater als Übergang zum "ICH" erscheinen lässt).
Drei mal 4 Takte.
Als Feministin damals habe ich mich über diese "Männerdominanz" völlig aufgeregt, ich war aber sehr berührt von der tiefen spirituellen Bedeutung, die dieser einfach Musikgrundlage mit gegeben wurde. Jeder Ton ist Spirit, jeder Akkord, jeder Klang.
Ein anderer Schwarzafrikaner meinte, die Dominante wäre die "Mutter", die Subdominante der Vater. Tonika=ICH=Welt war gleich. Scheint wohl geografisch ein wenig verschieden entwickelt zu sein. Das gefiel mir damals "besser".
Nun, was soll so eine Musik-Anfrage in diesem Forum...
Hier wird ja viel über V, S und HG geschrieben und sich damit beschäftigt.
Das war bisher meine Art der Beschäftigung mit diesem Triumvirat. Die klassische Harmonielehre, die ja anfangs von den Kirchen wie ein Gottesgeheimnis gehütet wurde, sieht ebenfalls die Dreieinigkeit in diesen drei Hauptakkorden abgebildet.
(Auch hier beziehe ich mich nur auf verbale Überlieferungen aus dem Musikstudium).
Ich würde das gerne wirklich mit Quellenangaben "wissen", da ich mich hier bei meinen Behauptungen auf mündliche Überlieferung (und dann auch noch im Falle des Blues in einem Sprachmix aus französisch und englisch) beziehe.
Wenn ich also selbst über diese Hintergründe spreche und anderen das mitteile, so teile ich nur mit, was ich meine verstanden zu haben - wobei ich mich dadurch rausmogel, dass ich meine Nachempfindung als mittlerweile eigene "Empfindung" weitergebe. Für mich IST das eben so. Es fühlt sich eben so an.
Mir gefällt diese Vorstellung. Auch wenn es vordergründig einfach nur 3 Akkorde in einer bestimmten Reihenfolge sind... also nichts weltbewegendes. Letztendlich ise es nur ein sinngebender Codex einer bestimmten Kultur und somit nicht wissenschaftlich, genau wie alles andere in der Musik.
Vielleicht kann ja irgend jemand mit dieser Vorstellung, mit dieser Idee etwas anfangen.
Vielen Dank für euer sehr inspirierendes Forum, welches mich an alte Erfahrungen und Gedankengänge erinnert (und neue entstehen lässt)!!
Man beginnt mit dem "ICH", mit dem Heiligen Geist. Das ist die Tonika. Es ist die Gesamtheit der Welt, das ganze Universum. Das alles gehört zu mir wie der Heilige Geist. Im 5. Takt käme man zum Sohn, der Subdominante, (ich glaube er stand auch für irgend etwas, die Aufopferung vielleicht, das Überwinden des Leides); im Takt 7 & 8 wäre wieder ICH, das Zentrum der Welt, die Gesamtheit der Welt, also Tonika.
in Takt 9 erscheint einmal der Vater (der absolute Ursprung unseres Wissens, unser Tor zur Welt) funktionstheoretisch die Dominante, Takt 10 der Sohn (Subdominante) und die beiden letzten Takte wieder "Ich" als Mittelpunkt des Gesamten (wobei eine andere geläufige Form als Takt 12 wieder den Vater als Übergang zum "ICH" erscheinen lässt).
Drei mal 4 Takte.
Als Feministin damals habe ich mich über diese "Männerdominanz" völlig aufgeregt, ich war aber sehr berührt von der tiefen spirituellen Bedeutung, die dieser einfach Musikgrundlage mit gegeben wurde. Jeder Ton ist Spirit, jeder Akkord, jeder Klang.
Ein anderer Schwarzafrikaner meinte, die Dominante wäre die "Mutter", die Subdominante der Vater. Tonika=ICH=Welt war gleich. Scheint wohl geografisch ein wenig verschieden entwickelt zu sein. Das gefiel mir damals "besser".
Nun, was soll so eine Musik-Anfrage in diesem Forum...
Hier wird ja viel über V, S und HG geschrieben und sich damit beschäftigt.
Das war bisher meine Art der Beschäftigung mit diesem Triumvirat. Die klassische Harmonielehre, die ja anfangs von den Kirchen wie ein Gottesgeheimnis gehütet wurde, sieht ebenfalls die Dreieinigkeit in diesen drei Hauptakkorden abgebildet.
(Auch hier beziehe ich mich nur auf verbale Überlieferungen aus dem Musikstudium).
Ich würde das gerne wirklich mit Quellenangaben "wissen", da ich mich hier bei meinen Behauptungen auf mündliche Überlieferung (und dann auch noch im Falle des Blues in einem Sprachmix aus französisch und englisch) beziehe.
Wenn ich also selbst über diese Hintergründe spreche und anderen das mitteile, so teile ich nur mit, was ich meine verstanden zu haben - wobei ich mich dadurch rausmogel, dass ich meine Nachempfindung als mittlerweile eigene "Empfindung" weitergebe. Für mich IST das eben so. Es fühlt sich eben so an.
Mir gefällt diese Vorstellung. Auch wenn es vordergründig einfach nur 3 Akkorde in einer bestimmten Reihenfolge sind... also nichts weltbewegendes. Letztendlich ise es nur ein sinngebender Codex einer bestimmten Kultur und somit nicht wissenschaftlich, genau wie alles andere in der Musik.
Vielleicht kann ja irgend jemand mit dieser Vorstellung, mit dieser Idee etwas anfangen.
Vielen Dank für euer sehr inspirierendes Forum, welches mich an alte Erfahrungen und Gedankengänge erinnert (und neue entstehen lässt)!!