Ich bin bereit...

[skonea]

Hallo liebe WeggenossInen…
Ich habe nun eine wirkliche Entscheidung getroffen: Ich mache den Kurs!
Und diese Entscheidung gehe ich nun mit ganzem Herzen, d.h., so gut wie es mir zu jedem Zeitpunkt möglich ist.

Ich bin in letzter Zeit viel rumgekommen: war auf dem stürmischen Meer und habe mich an das Einzige, das ich sah, den Mast geklammert, aus lauter Angst zu ertrinken; habe Wüsten durchzogen, um festzustellen, dass mir die ganze Sonne auf einmal doch zu heiß ist; bin in Kriege verwickelt gewesen, und musste erleben, wie alles Unschuldige, alles Reine und Wahre erschlagen wurde; bin in Hinterhalte geraten und habe es mit gefallen lassen müssen, dass ich gefesselt, geschlagen und missbraucht wurde; habe am Strand gelegen und konnte spüren, dass außer meinem Handtuch, dem kalten Mineralwasser, der Sonne und meinem dämmerartigen Zustand eigentlich nichts wirklich von Bedeutung ist – und manchmal habe ich in einem Ruderboot auf einem stillen klaren See gelegen und konnte bis auf den Grund sehen - ich habe gelacht, geweint, gekämpft, habe Angst gehabt, Rettung bezweifelt und Hoffnungen verloren, bin verzweifelt und enttäuscht, unendlich allein und traurig gewesen.
Und!
Ich habe es jedes Mal nach einer Weile geschafft, mich in all diesen Szenarien zu sehen (habe all die Gesichter der anderen ausgetauscht und meins eingefügt) und so zu erkennen, wie sehr ich der Liebe bedarf, wie Angst mich zerreißt und dass jeglicher Angriff, egal von welcher Seite, immer mich trifft.
Und wie dann doch alles das unwirklich und absolut bedeutungslos ist.
Und dann habe ich es losgelassen, IHM übergeben und mit SEINER Kraft vergeben.
Und erst danach konnte ich spüren, dass diese Ruhe, die dann eintrat, dieser innere Frieden auch schon in jedem der Szenarien da war, und dass all meine Gefühle (und meine zentnerschweren Urteile) das nur verdeckt haben. Und genaugenommen nicht einmal das, mein Blick war nur auf diese vielen vordergründigen Gefühle gerichtet.
An solchen Tagen dachte ich abends im Bett: ‚Heute war ein guter Tag!’ und ich war auch ein wenig stolz auf mich. Und dann, als ich den Tag schon losgelassen hatte und unmittelbar vor dem Hinübergleiten war, schreckte ich wieder auf und hörte, ganz in mich zusammengerollt, wie ich still IHN bat, mir doch nur für einen winzigen Augenblick zu offenbaren, dass ich auf einem guten Weg sei.
Und dann auch das IHM übergeben. Im Kurs steht: „Gott ist die Kraft, mit der ich vergebe.“
Und je mehr ich vergebe, je stärker spüre ich, dass tatsächlich eine Kraft in mir ist und ich fange an, diese Kraft zu mögen und dadurch auch mich zu mögen, weil ich langsam gewahr werde, dass ich doch wirklich nicht dieses armselige Würstchen, mit den ständigen Existenzängsten bin, das sowieso nichts verändern kann – sondern diese Kraft.
Und da kommt mir doch dieses Gedicht in den Sinn:

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Invictus - Unbezwungen

Aus finstrer Nacht, die mich umragt,
durch Dunkelheit mein´n Geist ich quäl.
Ich dank, welch Gott es geben mag,
dass unbezwung’n ist meine Seel’.

Trotz Pein, die mir das Leben war,
man sah kein Zucken, sah kein Toben.
Des Schicksals Schläg’ in großer Schar.
Mein Haupt voll Blut, doch stets erhoben.

Jenseits dieses Orts, voll Zorn und Tränen,
ragt auf der Alp der schönen Welt.
Stets finden mich der Welt Hyänen
Die Furcht an meinem Ich zerschellt.

Egal wie schmal das Tor, wie groß,
wie viele Strafung’ ich auch zähl’,
ich bin der Meister meines Los’,
ich bin der Captain meiner Seel’.
William Ernest Henley

Und ich nehme das „Ich“ hier mal als mein wahres Ich, nicht mein Ego-Ich.

Und ich habe mein Gott/Jesus-Problem vorerst gelöst. Ich habe verstanden, dass der HG in mir ist, dass Jesus auch ich bin und wir in keiner Weise voneinander getrennt und Gott eben alles durchdringt – und all das bin ich und es gibt keinen Gott außerhalb von mir und keinen Jesus, - und dass ich ihn auch Egon nennen kann, wenn ich mit dem Namen Jesus/Gott zu viel Doktrinäres verbinde. Und wenn es egal ist, ob ich ihn Jesus, Egon oder Emma nenne, dann kann ich ihn auch Jesus nennen, es ist nur ein Name. Wenn ich mit Castaneda sprechen würde, dann wäre er mein Wohltäter, mein Nagual.
Äußerungen wie: ‚Mit SEINER Sicht sehen’, ‚mich seiner Führung anschließen’ usw. habe ich immer wieder als Fremdbestimmung angesehen und mich dagegen aufgelehnt, aber nun ist mir klar, dass es hier um Selbstbestimmung geht: ich schließe mich der göttlichen Seite in mir an, um die illusionäre Seite zu erkennen und aufzugeben. Das ist meine Bestimmung. Mehr wollte ich eigentlich nie: ich wollte selbstbestimmt leben, habe nur nie wirklich begriffen und erfasst, was das heißt und welches Ausmaß das annimmt.

Und ich merke, wie das, woran mein Herz hängt, tunkasila und wakantanka, langsam mit dem Kurs immer mehr verschmilzt, seltsamerweise ganz besonders dann, wenn ich nicht darüber nachdenke – denn im Kurs wird mir versprochen: Nichts Wirkliches kann bedroht werden!
Und wenn ich so im Allgemeinen das Gefühl habe, dass es mir immer besser gelingt, den Kurs zu machen, dann wache ich, wie heute morgen, in völliger Panik auf, weil ich alle meine Märchen vergessen habe! Ich kann kein einziges mehr! Erst heute vormittag, als mir langsam klar wurde, dass das eine Lehre für mich war die mir gezeigt hat, dass es noch eine Menge gibt, woran ich festhalte und das ich als wichtig erachte, kamen allmählich die Märchen wieder.

Ihr seht, ich wanke also mehr durch den Kurs, als dass ich schreite. Und dazwischen sind auch immer wieder Tage, an denen ich nur Eckhart Tolle höre und versuche einfach im Jetzt zu sein und alles was ist, so sein zu lassen, wie es ist, ohne es zu beurteilen und wenn es geht, sogar ohne es zu benennen, was aber echt schwer ist. Und ich muss niemanden mehr fragen, ob das so in Ordnung ist, weil es für mich so in Ordnung ist und weil es mir gut tut.

So, und nach diesem wirklich langen Beitrag werdet ihr mir bestimmt nicht glauben, dass ich viel stiller geworden bin. Aber so ist es!

Herzliche Grüße
skonea

[Zwilling]

Danke, Skonea.

Erika.

[6stesKind]

Wunderbar !!

Romy